Die Fastenzeit ist eine Zeit der Einkehr, des Loslassens und der Neuorientierung. Sie bietet uns die Möglichkeit, über einen zeitlich begrenzten Zeitraum innezuhalten, den Blick nach innen zu richten und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Doch wie oft verläuft diese besondere Zeit im Sande, weil der Alltag uns zu sehr in Beschlag nimmt? Oder weil wir zwar die Sehnsucht nach Tiefe spüren, aber keinen Weg finden, sie zu leben?
Eine wunderbare Methode, die Fastenzeit bewusst und kreativ zu gestalten, ist das Artjournaling. Es verbindet die Kraft von Kreativität mit Spiritualität und bietet einen ganz persönlichen Raum, um Gedanken, Gefühle und Gebete auszudrücken. Wenn ich meine Seiten im Artjournal betrachte, die in den vergangenen Jahren während der Fastenzeit entstanden sind, spüre ich noch immer etwas heiliges, eine tiefe Verbindung zu Gott. Die Seiten sind aus einer anderen Intention heraus entstanden. Ein Gespräch, ein Klagen, ein Staunen und Lobpreisen. Artjournaling kann so viel!
Inhalt
Wozu ein Artjournal?
Ein Artjournal ist ein sowas wie kreatives Tagebuch, in dem du mit Farben, Worten, Collagen, Texten und Bildern arbeitest. Für mich ist es immer eine Kombination aus geschriebenen Texten (lesbar oder unleserlich) und Mixed Media Techniken. Es ist ein Ort, an dem du alles sein und alles ausdrücken kannst – ohne Regeln, ohne Erwartungen. Hier geht es nicht darum, etwas Perfektes zu schaffen, sondern darum, deinen inneren Prozessen Raum zu geben. Deshalb passt es so gut zur Fastenzeit – dein Artjournal kann ein Spiegel deines Inneren sein, ein Gebetsbuch oder eine Ort für deine Träume und Sehnsüchte.
„We don’t know where we get our ideas from. What we do know is that we do not get them from our laptops“
– John Cleese
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Fastenzeit im Artjournal
Die Fastenzeit ist eine Einladung, loszulassen, was nicht mehr dient, und Platz zu schaffen für Neues. Schon in der Bibel wurde aus verschiedenen Beweggründen gefastet. Als Zeichen der Buße, in Trauer oder als Vorbereitung auf die Nähe Gottes. Es ist auf jeden Fall eine Zeit der inneren Wandlung, egal mit welcher Intention du in die Fastenzeit gehst.
Es gibt zahlreiche Angebote zur Fastenzeit: Kalender, Kurse, Fastenzeitbegleitung oder Retreats im Kloster. Egal, ob du nur für dich fastest oder an einem Kurs teilnimmst: deine Reise visuell festzuhalten hilft, deine Prozesse sichtbar zu machen und dein Erlebnis zu intensivieren.
Hier sind einige Ideen, wie du deine Fastenzeit kreativ und spirituell gestalten kannst:
1. Einkehr und Reflexion
Nutze dein Artjournal, um dich mit deinen Themen zu verbinden. Was möchtest du loslassen? Wonach sehnst du dich? Male oder schreibe darüber in dein Journal. Halte dein Vorhaben schriftlich und in Bildern fest. Farben und Symbole können dir helfen, dich intuitiv auszudrücken. Eine Seite im Artjournal hilft dir, an deinem Ziel dranzubleiben und dich immer wieder an deine Intention zu erinnern. Komme im Laufe der Zeit immer wieder in dein Artjournal zurück, um zu deinem Thema darin zu werkeln.
2. Gebet und Meditation
Dein Artjournal kann zum Ort der Stille und des Gebets werden. Schreibe deine Gebete auf oder gestalte Seiten, die dich an deine Verbindung zu Gott erinnern. Du kannst Bibelverse oder inspirierende Zitate einarbeiten, die dir Kraft geben. Richte dir einen Ort an deinem Schreibtisch ein, kreiere ein passendes Ritual (z.B. eine Kerze anzünden) oder verabrede dich mit dir selbst jeden Tag oder einmal pro Woche zur gleichen Zeit. Wenn du gern malst, probiere Malmeditationen und intuitives Kritzeln.
3. Dankbarkeit und Lobpreis
Vielleicht möchtest du aber auch ganz bewusst Dankbarkeit praktizieren. Nutze dein Artjournal, um regelmässig festzuhalten, wofür du dankbar bist. Das können Listen sein, Bilder oder Farben. Auch Lobpreis ist ein schönes Thema für Zeit mit Gott im Artjournal.
4. Impulse und Inspiration
Vielleicht begleitet dich ein bestimmtes Thema oder ein Fastenvorsatz durch diese Zeit. Halte deine Gedanken und Fortschritte dazu in deinem Artjournal fest. Du kannst dich auch von wöchentlichen Impulsen oder Meditationen inspirieren lassen und diese kreativ umsetzen. Das funktioniert gut mit einem Fastenzeitbegleiter oder -kalender.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sobald ich mich auf ein Thema einlasse, sich meine Wahrnehmung öffnet und mir Zitate, Texte und Impulse auffallen, die ich in meinem Artjournal verarbeiten kann.
Im kreativen Tun lauschen
Kreativität öffnet oft Türen, die mit Worten allein nicht zugänglich sind. Ich stelle mir es immer als Brücke. Dort, wo mir Worte fehlen, helfen Farben, Symbole und Bilder. Indem du deine Fastenzeit-Themen in deinem Artjournal ausdrückst, schaffst du einen Zugang zu deinem Inneren. Es ist ein Weg, über den Kopf hinauszugehen und eine tiefere Ebene der Verbindung zu dir selbst und zu Gott zu finden. Im kreativen Tun zu Lauschen. Und vielleicht überrascht werden von Erkenntnissen, Innigkeit mit Gott oder einfach nur Freude am Tun.
Auf jeden Fall aber kann das Gestalten deines Artjournals ein wertvoller Ausgleich sein, wenn der Alltag hektisch ist. Es schenkt dir Momente der Achtsamkeit und der Ruhe, die dich wieder zu deiner Mitte bringen.
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„Leise Stimmen hören
Gott ruft uns durch leise Impulse unseres Herzens, durch die Gefühle von Stimmigkeit und innerer Lebendigkeit. Dort, wo in mir Weite und Freiheit entstehen, wo mein Herz mit Liebe und Frieden erfüllt wird, dort vernehme ich auch den Ruf Gottes. Aber dieser Ruf will gehört und verstanden werden. Und wir müssen unterscheiden, ober er aus dem eigenen Über-Ich kommt oder wirklich vin Gott stammt. Dann können wir so entscheiden, dass unser Leben mehr und mehr in die Richtung kommt, die unserem Wesen wirklich entspricht.“
– Anselm Grün
Ein heiliger Raum der Begegnung
Ich habe mir eine Weile überlegt, wie ich einen Raum schaffen kann, in dem vielleicht Begegnung mit Gott stattfindet. Ich erlebe es als sehr wertvoll, einen Rahmen zu haben. Zum Dranbleiben, als Motivation und Inspiration. Ein Ritual, dich regelmässig mit deinem Artjournal, Stiften und Farben hinzusetzen und zu lauschen, was kommen will. Zu einem Thema oder einfach nur so.
Wenn du Lust hast, die Fastenzeit mit deinem Artjournal zu gestalten, aber noch nicht genau weißt, wie du beginnen sollst, lade ich dich ein, Teil meines Onlinekurses „Fastenzeit im Artjournal“ zu werden. Gemeinsam schaffen wir einen Raum der Stille und Kreativität, in dem du dich auf deine eigene Reise begeben kannst.
Das geht so: Du bekommst wöchentlich eine Email, wo ich dich an meiner eigenen Fastenzeitreise teilhaben lasse. Als Inspiration und Ermutigung, deinen Weg zu gehen. Du nimmst dein ganz eigenes Thema auf deine Reise und in dein Artjournal. Immer Mittwochs treffen wir uns per Zoom zum gemeinsamen Werkeln, jede für sich, in Stille und offen für Gott. Dabei kannst du mir über die Schulter schauen, was in meinem Artjournal entsteht.
Der Kurs bietet dir:
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Wöchentliche Zoom-Treffen: Ein heiliger Raum, um kreativ zu sein und in Stille zu arbeiten.
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Impulse per E-Mail: Inspirationen, Techniken und Gedanken zur Fastenzeit.
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Unterstützung bei deinem Prozess: Eine Struktur, die dir hilft, dranzubleiben.
Die Fastenzeit ist eine Einladung, innezuhalten und Neues zu entdecken. Mit deinem Artjournal kannst du diese Einladung annehmen – und ich begleite dich gerne dabei.
P.S.: Du kannst dich auch für eine 1:1 Begleitung entscheiden. Dann bist du automatisch im Fastenzeitkurs dabei, hast aber zusätzlich noch individuelle Treffen für dein ganz persönliches Thema. Schreibe mir, wenn das für dich passend ist.