Der Februar hat uns noch einmal Schnee und Kälte gebracht. Am Tochtergeburtstag waren wir sogar spontan Rodeln. Schnell hatte sich der Monat mit Terminen und Aufgaben gefüllt. Die leere Faschingsferienwoche war eine Wohltat im Kalender.
Um den Geburtstag der Tochter herum bin ich dann in ein Loch gefallen, aus dem ich mich nun wieder heraus gedulde. Mit ganz viel Annahme, Achtsamkeit und Selbstfürsorge. Ich weiss dann immer nicht, ob es Hormone, Stress oder innere Themen sind, die angesprochen wurden. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem. Ich habe einige Termine verschoben, um etwas langsamer gehen zu können und Zeit für Trauer und Heilung zu finden. Das Fotoalbum anzuschauen hat Wunden aufgerissen, die noch nicht ganz heile sind. Von einer Trennung, Patchworkfamilienleben, dem Abschied von meinen Vorstellungen wie Elternsein und Familie aussieht und von Lebensentwürfen, die sich nicht erfüllt haben. Trauerarbeit findet nicht immer nur statt, wenn jemand gestorben ist. Jede Verlusterfahrung geht mit einem Trauerprozess einher. Und manchmal kommt der erst Jahre später an die Oberfläche, weil es vorher nur ums Überleben ging und darum, einen neuen Platz zu finden.
Es gibt eine Ebene, da geht es mir gerade richtig gut. Und dann die andere voller Trauer und Wut, voller ungeordneter Gefühle unter der Oberfläche. Alles gleichzeitig. Das macht in mir große Sehnsucht nach Raum für meine Seele. Zum Atmen, zum Trauern, zum Heilen.
Leichtigkeit
Der März bringt eine Leichtigkeit mit sich. Der Schnee schmilzt, Vögelgezwitscher, Blüten, Düfte, Hoffnung. Ich möchte meinen Kleiderschrank ausmisten (er ist eh sehr übersichtlich, aber viele Dinge gehen gerade kaputt), mich erneuern und aus der Winterstarre heraus bewegen. Ins Leben. Auf(er)stehen. Deshalb wähle ich Leichtigkeit als Motto für den März. Auf Instagram probiere ich mich gerade mit Reels aus. Ich bin von mir aus nicht so der Bewegbild-Typ. Filme im Kino sind mir oft zu schnell. Lieber schaue ich mir Fotos an. Dennoch hat mich die Reels-Challenge gereizt. Neuigierig spiele und erkunde ich damit. Es stellen sich mir dabei ganz neue Fragen: kann ich mit bewegten Bildern auch Langsamkeit vermitteln? Emotionen ohne Worte rüberbringen? Was braucht es für eine Geschichte, die in einer Minute erzählt werden kann? Aber auch Nachhaltigkeitsgedanken: wird mein ökologischer Fußabdruck nicht mit jedem Video größer, weil ich Speicherplatz und damit Strom und Ressourcen verbrauche? Kann und will ich das rechtfertigen? Wie finde ich eine gute Balance?
Balance, es geht immer wieder um Balance. Auch in meinem Kalender.
Was schon im Kalender steht
- zwei 1:1 Business Coaching Termine und Treffen mit der Mastermind
- eine Vertretung in der Schule
- Kursleitertreffen
- und meine regelmässigen Dienstagskurse
- ein Kundentelefonat und ein entsprechendes Projekt für ebenjene
- das laufende Lettering Online Festival
- mein laufender Fastenzeit-Onlinekurs zum Thema Vertrauen
- eine Fackelwanderung
- Pilgern vor der Haustür mit dem Mann
- ein Frühstücksdate mit dem Mann
- der Start eines Collage-Kurses mit Brody Neuenschwander
- Sensory Awareness Abende
- ein Schulkonzert vom kleinen Sohn
- ein intensives Proben-Wochenende und die normalen Dienstagsproben mit dem Posaunenchor
- Layout und Satz des Gemeindebriefs für die Druckerei
- Wegbegleitungen mit meinen wunderbaren Clientinnen
- Besuch von meiner Mutti und meinem Bruder
- zwei Posaunenchorkonzerte
- ein Vorbereitungstreffen zum Starkmacher-Wochenende im Juli
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I feel you! „Kleine“ Trauer, Gleichzeitigkeit, Balance, sich aus dem Loch herausgedulden – alles das, vor allem das Herausgedulden. Puh, das braucht langen Atem gerade. Dabei hätte ich gewettet, dass das Sonnenlicht hilft.
Herausgedulden … was für ein herrliches Wort!
Ich beobachte dieses Jahr auch, dass ich den Frühling so sehr, wie noch nie herbeisehne – war es der (Wohnungs)kalte Winter oder die viel zu wenige Sonne? Es ist gut, dass die Tage wieder länger und vor allem heller werden, oder?