Monatsrückblick – April 2020 | Create

Gestalten, Erschaffen, Schöpfen – das war mein Motto für den April. Neben den Kindern zu Hause, Familienleben und persönlichen Befindlichkeiten in der Achterbahn habe ich mich tatsächlich sehr an Kreativität und Er-schaffen gehalten. Dabei sind nicht nur Kuchen, Essen und Gartenbeete entstanden, sondern auch der Schriftenteppiche Onlinekurs (mein Hauptfokus im April) und kleinere Skizzen. Ich habe wieder an einer Aktzeichen-Online-Session vom Kunstverein teilgenommen und mein Moleskine mit etwas Leben befüllt (nicht so viel wie im Januar, aber immerhin ein Anfang nach der Zeichenpause).

Ein gutes Medien-Maß finden und mehr bewegen

Zu den Tiefpunkten zählten persönliche Unpässlichkeiten, die mich zum Glück nicht vollständig aus der Bahn geworfen, sich aber immer wieder mal als Herausforderung in den Weg gestellt haben. Da gibt es noch einiges anzuschauen.
Nach meiner Instagram-Abstinenz während der Fastenzeit hat mich die Plattform leider wieder eingesaugt. Es gelingt mir schlecht, eine gute Dosis zu finden. Das muss sich wieder einpendeln. Auch meine Fitness-Vorhaben verliere ich immer wieder aus den Augen. Hier wäre es gut, einen Buddy zu haben.
Insgesamt war der April rückblickend jedoch ein recht toller Monat mit schönem Wetter, Regen, einer Geburtstagsfeier für unseren Jüngsten, herzlichen Rückmeldungen von Blogleserinnen und Kolleginnen, Austausch und Inpsiration. Im Blog habe ich wieder Bücher besprochen und neue Interviews mit Kalligrafinnen veröffentlicht.

Auferstehung

Nach Ostern habe ich sehr deutlich das Auferstehungsthema in mir gespürt und mich damit auseinandergesetzt. Der Tod, das Loslassen, die Trauer, das Aufstehen, Aufrichten und Losgehen. Dazu konnte ich viele Verknüpfungen mit Lebensthemen, Heilprozessen und Körperwahrnehmungen in mir herstellen. Ein interessanter Prozess.

Auferstehung hat etwas zu tun mit Aufstehen. Aufstehen heißt immer auch, dass ich verletzt werden kann. Wenn ich aufstehe, muss ich mich dem Leben stellen.
– Anselm Grün

Ich habe mich immer wieder auch mit meiner Haltung und meiner Würde auseinandergesetzt und experimentiert, wie sich meine Körperhaltung auf meinen mentalen Zustand auswirkt (und umgekehrt). Gegen Ende des Monats habe ich begonnen, die Metta-Meditation (loving kindness/ liebende Güte) in meinen Tagesstart zu integrieren. Dazu nutze ich die App Oak, wo es eine geführte Metta-Meditation (mit selbst wählbarer Länge von 5-20 min) gibt.

Schriftenteppiche

Die Vorbereitung des neuen Onlinekurses hat den Hauptfokus meines Monats eingenommen. Das ist immer aufregend von der Idee zu einem Kurskonzept bis zum tatsächlich stattfindenden Kurs. Ich habe eine fortlaufende Ideenliste mit Themen, die ich gern vertiefen und weitergeben möchte. In einer abendlichen Journaling Session hatte ich die Eingebung, dass es im Mai die Schriftenteppiche sein werden, auf die ich mein Fokus lege. Eine Schreib- und Gestaltungsart, die ich vor einigen Jahren auf einem Frauenkreativseminar kennengelernt habe. Ich recherchiere, lese und experimentiere mich dann in das Thema ein und entwickle daraus ein Konzept. Der Schriftenteppiche Kurs wird 3 Module haben, die aufeinander aufbauen. Es macht mir total Spaß, so ein Konzept zu strukturieren und didaktisch aufzubereiten: welche Infos gehören an den Anfang, was ist aufbauendes Wissen? Welche Basics brauche ich, und an welcher Stelle kann ich die Teilnehmerinnen inspirieren, weiter zu gehen? Wo kann ich AnfängerInnen abholen, aber auch Profis genug Input geben? So entsteht nach und nach ein runder Kurs, auf den ich mich schon sehr freue.

Die ersten Videoaufnahmen sind schon im Kasten, das Thema hat schon großen Anklang gefunden. Allein nach meinem Blogpost zur Einführung, habe ich vielerorts erste Gehversuche und auf jeden Fall viel Freude mit Schriftenteppichen entdecken können. Das freut mich so sehr!

Wenn du dabei sein willst, melde dich gleich an.

Wertvoll im Sein

In der derzeitigen Situation hat sich eine gewisse Art der Langsamkeit etabliert. Durch die dauernde Anwesenheit der Kinder daheim und die Anforderungen, die das Familienleben unter den Corona-Bedingungen mit sich bringt, ist der Fokus plötzlich nicht mehr so sehr auf dem Tun, sondern auf dem Sein. Ich definiere mich immer noch sehr über das, was ich an einem Tag geschafft und erledigt habe. Nichtstun ist Faulsein in meinen Glaubenssätzen. Die konnte ich noch nicht ablegen und ertappe mich immer wieder dabei, mir selbst mit erhobenen Zeigefinger zu begegnen. Während der letzten Wochen verändert sich da gerade etwas in mir drin. Zu erleben, dass ich trotz der Situation meine Ideen in die Welt bringe, Geld verdiene, wertvoll bin durch mein Dasein, eröffnet ganz neue Pespektiven für mich.

Es ist das erste Mal, dass ich es tief in mir drinnen auch spüre, was ich sonst nur theoretisch und im Coaching erörtert habe. So langsam sickert das als echtes Bewusstsein in all meine Zellen ein. Noch vage und zerbrechlich, aber spürbar. Das empfinde ich als sehr wertvoll.

Ausblick auf den Mai

Nun schreiben wir schon den Mai. Da freue ich mich auf viele tolle Dinge. Neben dem immer weiter aufploppenden Garten, der mein täglicher Anker ist, stehen auch jede Menge kreative Impulse in meinem Kalender. Als Monatsmotto habe ich Practice gewählt – Üben, Dranbleiben, Integrieren.

Dazu habe ich neulich einen interessanten Abschnitt im Buch „Gelassen Auftreten“ gelesen. Die Autorin schreibt über das regelmässige Üben:

„Üben ist Wandlung. (..) Tägliche konzentrierte Übung durchdringt unseren ganzen Körper und offenbahrt sich in unserem Verhalten. Im Alltag ist dies von außen nicht so sichtbar, doch in einer Krise und wenn Unvorhergesehenes passiert, manifestiert sich unsere tägliche Übung spontan. (..) Alles, was ich täglich mache, wirkt.“

Es geht also nicht wirklich darum, was wir können, sondern was wir sind. Ich finde, wir können das auf jede Art der Übung übertragen: ein Instrument, Kalligrafie, Zeichnen, Meditation, Kampfkunst. Diese Zusammenhänge und Hintergründe finde ich sehr spannend, und ich möchte im verlauf des Monats einmal beobachten, was es mit mir macht.

  • Schriftenteppiche | Da am 11.Mai der Schriftenteppiche Onlinekurs startet und über drei Wochen fortläuft, wird ein Großteil meines Fokuses in den Kurs fliessen. Videoaufnahmen, Kursunterlagen, Kommunikation und Beispiele. Ich werde also von haus aus jede Menge schreiben.
  • Built Up Caps | Zu Beginn des Jahres hatte ich mir vorgenommen, dieses Jahr keine Kurse zu buchen, sondern aus dem zu schöpfen, was in mir ist, mit dem zu arbeiten, was ich bereits habe (auch früher gebuchte, aber nie zu Ende geführte Kurse). Einen Joker habe ich mir selbst erlaubt, den ich jetzt eingesetzt habe, um bei Yves Leterme den Built Up Caps Onlinekurs mitzumachen. Gezeichnete Großbuchstaben. Darauf freue ich mich schon sehr.
  • Schreiben | Neben dem kalligrafischen Schreiben werde ich auch einige Texte entstehen lassen. Nicht nur in meinem persönlichen Tagebuch, sondern auch im Blog und für das Handschrift Magazin. Schreiben bedeutet mir immer mehr. ich merke, wie sehr ich darin aufgehe, meinen wöchentlichen Inspirationsbrief zu schreiben. Wenn du nichts verpassen möchtest, trag dich gleich für meinen dafür ein. In der Kallimagie-Facebook-Gruppe gibt es Austausch, Motivation und gegenseitige Inspiration.
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