Mein Jahresrückblick von 2024 liegt zu 90% fertig in meinem Entwurfsordner. Ich habe ihn nie veröffentlicht. Wie schade eigentlich. Dabei lese ich so gern Reflexionen, Rückblicke und Einblicke von anderen. Am liebsten mag ich die Quartalsbericht-Podcastfolgen von Madame Moneypenny, wo sie ihr jeweiliges vergangenes Quartal reflektiert und uns an ihren Personal und Business High & Lows, plus ihre größten Erkenntnisse über das Leben und die Menschen teilhaben lässt.
Davon lasse ich mich inspirieren und schaue (wenn auch etwas verspätet) zurück auf das erste Quartal.
„Die Kunst des Lebens besteht darin, im Tanz mit der Veränderung zu wachsen, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren.“ – Deepak Chopra
Quartalsrückblick 1/2025


Ein neues Jahr
Seit einigen Jahren beobachte ich nun schon, dass mein Jahr nicht – bäm – mit dem neuen Kalenderjahr beginnt. Es ist eher so, dass ich mit dem Rhythmus der Natur gehe und mindestens bis Lichtmess brauche, um im neuen Jahr anzukommen. Winterpause eben. Das Innehalten zwischen den Jahren und dann die langsamen Schritte in einen neuen Zyklus. So war das auch in diesem Jahr.
Dennoch habe ich mir zu Jahresbeginn ein Wort des Jahres gewählt. Eine Intention gesetzt. Mein Wort für dieses Jahr heisst BOLD. Das ist englisch und hat mehrere Bedeutungen. Es steht z.B. für mutig, kühn, deutlich, verwegen, wagemutig, tapfer und unerschrocken. Na mal sehen, wie bold ich in diesem Jahr so sein werde.

Persönliche Tiefen im ersten Quartal
Beginne ich mal mit den persönlichen Tiefen im ersten Quartal. Dann kann es nur besser werden.
Es ist ja schon auch so, dass Tiefen immer auch eine Chance in sich tragen, weshalb ich es gar nicht so leicht finde, Tiefen nur als Tiefen zu begreifen. Dennoch war das erste Quartal für mich wirklich zäh und dunkel. Ich hatte ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich zu Beginn des Jahres krank war und mich das wirklich eine Weile echt runtergezogen hat. Hier kannst du lesen, wie ich mich wieder aufgerappelt habe. Im Januar hatte ich die Grippe, den ganzen Februar lang ging es mir physisch und psychisch nicht gut. Ich hatte schlechte Haut, Rückenschmerzen, Stress und diverse andere Wehwehchen. Das ging bis in den März rein weiter. Es folgten Knieschmerzen und eine Panikattacke (hatte ich schon lange nicht mehr). Ich glaube, das Ganze war eine Mischung aus (vor allem emotionalen) Stress und Wechseljahressymptomen.
Ich habe sehr daran gearbeitet, wieder für Pausen, Ausgleich und Heilung zu sorgen, auf vielen Ebenen nachjustiert und Gewohnheiten unter die Lupe genommen: Schlaf, Spaziergänge, Ernährung, Auszeiten. Ende März wurde es dann langsam besser.



Persönliche Höhen im ersten Quartal
Den Tiefs standen immer auch viele Hochs entgegen. Mit meinen Schmerzen im Arm durfte ich zur Ergotherapie mit einem sehr netten Therapeuten, mit dem ich jedesmal wirklich interessante und tiefe Gespräche führen konnte. Das war ganz klar mehr als Ergotherapie – eine wöchentliche kleine Auszeit, die mich sehr genährt hat.
Meine im Oktober begonnene Ausbildung zu Seelsorge in Krankenhaus und Pflegeheim ging ins Praktikum und dann im März zu Ende. Das war definitiv ein Highlight. Ich hab die Zeit sehr genossen und viel über mich selbst gelernt.
Ende Februar sind wir als Familie zur Geburtstagsfeier meiner Mutti gefahren. Eine große Party zum 70. Ich hatte viel Spaß, hab getanzt und gefeiert. Danach traf ich mich mit meinen liebsten Kindergartenfreundinnen zum Frühstück, bevor es wieder nach Hause ging. Das war ein anstrengendes, aber auch sehr bereicherndes Wochenende.
Sehr zentral waren auch unsere Posaunenchorproben für unser Konzert im März. Dafür habe ich im Vorfeld nicht nur die Plakate gestaltet, sondern auch sehr spontan während des Konzertes eine der Umbaupausen moderiert. Das Konzert an sich war sehr toll mitzuspielen. Ausserdem gab es einen sehr schönen Dekanatsposaunenchortag-Bläserworkshop an einem der Wochenenden vor dem Konzert.
Mit dem Mann war ich zwei mal im nahe gelegenen Sonnenhausen zur Mittwochsmusik im Farmers Club. Das ist ein vergnüglicher Jazzabend mit Heinz Dauhrer (der ja auch quasi Nachbar und mein Trompetenlehrer ist). Dort zu sein gefällt uns immer sehr: gutes Essen, tolles Ambiente, schöne Musik und angenehme Menschen.
Ein ganz besonderes Highlight war bzw ist natürlich das Hundebaby der Tochter und ihrem Freund. Die beiden haben sich im Frühjahr einen kleinen Hund gekauft, der nun die Familie mit Flausch und Niedlichkeit bereichert (und allem anderen, was zu so einem Welpen halt dazugehört). Ich bin jetzt also nicht nur Bonusoma sondern auch noch Hundeoma.
Besonders stolz bin ich, dass ich mich um Vorsorgeuntersuchungen gekümmert habe: Zahnarzt, Frauenarzt, Hautscreening.
Ein neues Lebensgefühl gibt mir ja immer auch ein Friseurbesuch. Eine Stunde Kopfmassage, Haarschnitt, Wellness. Das geniesse ich sehr.

Selbstfürsorge: Ausstellungen, Ausflüge & Co
- Lenbachhaus und Max Pett mit dem Mann
- spontaner Ausflug zum Spitzingsee/ Obere Firstalm mit der Tochter
- Jugendstil-Ausstellung in München mit einer Freundin
- DIY-Frauenkreativseminar im Felshaus
- Mara Art Ausstellung „Update“ in München mit einer Freundin
- Jazz-Abende im Farmers Club Sonnenhausen mit dem Mann


Berufliche Tiefen im ersten Quartal
Berufliche Tiefen waren immer sehr eng verknüpft mit meinen persönlichen Herausforderungen und Gegebenheuten. So musste ich ein Präsenz-Seminar in Österreich/St.Arbogast absagen, weil ich krank war. Das bedeutete natürlich ein Verdienstausfall. Ebenso habe ich die für Februar geplante Dranbleiber-Mastermind nicht durchgeführt und den angemeldeten Teilnehmerinnen ihr Geld zurück gezahlt. Vielleicht gibt es das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Insgesamt habe ich all meine Kurstätigkeiten bis Mitte des Jahres heruntergefahren, um für unseren zu Hause beschulten Sohn da zu sein, der sich auf seinen qualifizierenden Hauptschulabschluss (Quali) vorbereitet. Das Homeschooling und die Koordination darum verlangt viel von mir bzw uns als Familie ab. Wir sind in engem Kontakt mit Schule, Prüfungsschule, Schulpsychologin, dem mobilen sonderpädagogischen Dienst Autismus und dem Jugendamt.
Das alles hatte und hat großen Einfluss auf meine Gesamtperformance. Ich habe im ersten Quartal oft um emotionale Stabilität und Inspiration für meine Arbeit gerungen.



Berufliche Höhen im ersten Quartal
Aber es gab auch berufliche Höhen und erwähnenswerte Bemerkenswertigkeiten. Mein Fokus ist derzeit vor allem auf dem Kreativsalon. Dieser ist mit derzeit 70 Teilnehmer*innen zu einem ganz besonderen Ort der Kreativität und des Miteinanders gewachsen. Wir haben so intensiven Austausch und schöne Routinen entwickelt. Es ist ein wahrlich heilsamer Raum entstanden.
Zum Frühlingsanfang habe ich den Kreativsalon in einer Aktion zum Jahrespreis angeboten. Das wurde so gut angenommen. 24 Menschen haben sich dafür entschieden, ihr Jahr kreativ zu bereichern und ins heilsame Artjournaling und Kreativroutinen einzutauchen.
Im Februar habe ich ganz spontan einen Fastenzeitkurs zur Fastenzeit im Artjournal angeboten und Menschen an meiner eigenen Fastenzeitreise teilhaben lassen. Die wurde für mich selbst intensiver als auf den ersten Blick erwartet. Hier kannst du dir das Durchblättervideo meines Journals auf Youtube anschauen.
Ein Highlight war auf jeden Fall auch die Kreative Rauszeit im Schwarzwald. Dort konnte ich einige Teilnehmerinnen des Kreativsalon in natura kennenlernen und zwei Tage lang ins Artjournaling abtauchen, mich mit Schönheit und Natur umgeben, anregende Gespräche führen und miteinander werkeln und sein. Die Zusammenarbeit mit Karin Beilharz aus Alpirsbach empfinde ich als etwas ganz besonderes.
Seit Ende letzten Jahres vertrete ich für ein paar Monate die Kunstlehrerin für die Mittelstufe an der Montessorischule. Das bringt mir ein paar zusätzliche Arbeitsstunden, aber auch wunderbaren Kontakt mit den Kindern. Wir werkeln miteinander, ich bekomme Einblick in die Gedanken und Interessen der Kinder. Das macht mir echt Spaß.

Erkenntnisse und Learnings
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse im ersten Quartal
- Seelsorge liegt mir. Das habe ich immer wieder als Feedback bekommen und so empfinde ich es, wenn ich im Pflegeheim mit den Menschen rede. Ich hab da so eine Freude dran.
- In der Fastenzeit habe ich auf Zucker und Alkohol verzichtet, was insgesamt nicht nur gut war. Ich hab ein feines Gefühl dafür bekommen, wann ich zu Süßkram greife (wenn ich müde und energielos bin oder emotional instabil) und wann ich Alkohol trinke (zum Essen mal ein Schluck Wein, zu besonderen Anlässen ein Glas Sekt. Niemals, wenn es mir nicht gut geht.)
- Schöne Dinge nähren mich: Eine ästhetisch gestaltete Umgebung, harmonische Farben, Blumen, Ordnung.

Gelesen
Im ersten Quartal habe ich einen Bücherkaufrausch gehabt. Ich bin oft durch Bücherläden geschlendert und habe mir Stapelweise Bücher gekauft.
- Das Wunder der kleinen Dinge | Eine nette Geschichte mit ein bisschen Zauber und Magie. Unterhaltsam und flüssig zu lesen. ★★★★☆
- Bei euch ist es immer so unheimlich still | | Ein Roman mit einer Familiengeschichte. Voller Narben, verstecktem Schmerz, gewahrtem Schein, Liebe und Fürsorge. Liest sich schön und hat mir gut gefallen. ★★★★★
- Strong Female Character | Das Buch habe ich quasi verschlungen. Eine Autobiagrafie der schottischen Comedienne Fern Brady. Fern wird im Erwachsenenalter mit Autismus Diagnostiziert und beschreibt ihren Weg bis zur Diagnose. Sehr unterhaltsam und lebendig, tiefgehend und gleichzeitig informativ, weil sie viel Wissen über Autismus (vor allem weiblichen Autismus) einfliessen lässt. ★★★★★
Life Long Learning (Weiterbildungen)
Neben der Life Trust Coaching Ausbildung, die ja noch immer läuft und der Seelsorge-Ausbildung, habe ich im Februar noch einen sechswöchigen Kurs „Schrift zeichnen“ bei Chris Campe mitgemacht.
Das war also mein äußerst vielseitiges, intensives und auch herausforderndes erstes Quartal.
Liebe Ramona,
wie schön, wieder hier von dir zu lesen. Ich schaue mindestens einmal in der Woche hier vorbei, ob du vielleicht wieder was geschrieben hast und zack, schon zweimal hat es sich wieder gelohnt. Das freut mich und ich habe dich ein wenig vermisst ❤️ Mir tut es immer gut, von dir zu lesen, wie es dir geht und wie du damit umgehst. Du strahlst selbst in einem Blogpost eine angenehme Ruhe aus.
Liebe Grüße,
Gesa