cosmea im oktober im garten

Hast du einen Lebenstraum?

Erzählen sie uns von ihrem Lebenstraum – eine Aufforderung, die ich heute morgen im Radio gehört habe. Es war eine dieser typischen Sendungen, wo kleine und große Wünsche erfüllt werden. Ich war gerade auf dem Weg zur Schule, wo ich eine Lehrerin vertreten sollte – nur um in der Schule zu merken, dass ich mich in der Woche vertan hatte. Die Vertretung ist erst nächste Woche. Vielleicht ist mein Lebenstraum, meine Termine wieder im Blick zu haben. Das passiert mir nämlich in letzter Zeit häufig, dass ich Termine verwechsle. Ich schiebe das mal auf die Wechseljahre. Überhaupt alles lässt sich gerade gut darunter verbuchen: eine weinerliche Grundstimmung, trockene Haut, unregelmässige Periode und Unlust auf das Leben. Eine gewisse Taubheit, wo ich sonst große Gefühlsamplituden erlebt habe.

Aber zurück zum Lebenstraum. Was soll da noch kommen in den Jahren, die vor mir liegen? Was ist mein Traum für dieses Leben? Die Frage hat etwas in mir angeklungen. Würde man mich auf der Strasse treffen und mir diese Frage stellen, ich könnte sie nicht mit einem Satz beantworten. So wie andere: ein Haus bauen, eine Schule gründen, nach Dubai ziehen, Urlaub auf den Malediven, einen Gnadenhof für Tiere aufbauen oder ein Buch schreiben. Nichts. Wenn ich ganz tief in mich hinein spüre, will ich einfach nur meine Ruhe haben, ein beschauliches kleines Leben führen und mit mir und der Welt im Reinen sein.

Ich weiss nicht, ob es tatsächlich meine Lebensvision ist oder nur ein Wunsch heraus aus jahrelangem Überlebensmodus. Vielleicht ist das ja mein Lebenstraum? Den Überlebensmodus verlassen. Und dann kann ich anfangen, groß zu träumen, weil sich mein Nervensystem entspannt.

Was ist dein Lebenstraum?

Ich habe neulich ein Gespräch mit einer Frau im Coaching gehabt, die mir erzählt hat, dass sie alte Unterlagen gefunden hat, bestimmt zehn Jahre alt, wo sie sich notiert hat, wie ihr Leben in zehn Jahren (also jetzt) aussehen wird. Und alles davon ist ziemlich genau so eingetroffen. Ich hab sowas auch mal gemacht und Jahre später wiedergefunden. Auch alles eingetroffen: Haus gebaut, ein weiteres Kind bekommen, raus aus dem ALG II. Das hat mich inspiriert, das mal wieder für die nächsten 10 Jahre zu tun. Das Erstaunliche daran ist, dass wir beide im Zeitraum der zehn Jahre nicht mehr an diese Texte gedacht haben. Die schlummerten irgendwo eingeklemmt in einem Notizbuch vor sich hin und tauchten nach zehn Jahren magisch wieder auf.

Schreib dir deinen Lebenstraum auf. Ich glaube, tief in uns drin wissen wir genau, was wir wollen.

Das lass ich jetzt mal als Inspiration da. Für dich. Und für mich.
Es beginnt in uns selbst.

P.S.: Wenn du dir ein Gegenüber wünschst, um deinen Lebenstraum herauszufinden, schreibe mir. Ich stelle dir in einem Coaching-Setting gern interessierte Fragen, die dir helfen, dein Inneres zu sortieren.

5 Kommentare zu „Hast du einen Lebenstraum?“

  1. „Nichts. Wenn ich ganz tief in mich hinein spüre, will ich einfach nur meine Ruhe haben, ein beschauliches kleines Leben führen und mit mir und der Welt im Reinen sein.“
    Ich fühle es so sehr, genau mein Traum“
    DANKE für diese Worte

  2. Liebe Ramona, ich fühle das so sehr, dieser Text könnte 1:1 von mir sein.
    Diese Taubheit, dieser „Überlebensmodus“ (noch nicht mal für mich, den Kampf führe ich für einen meiner Teenager), die Wechseljahre.
    Meine Lebensträume haben sich alle erfüllt – aber was kommt jetzt? Ich suche schon seit Jahren nach neuen und finde doch keine.
    Puh, nicht gerade leicht im Moment.
    Was ich sagen will: ich fühle mit dir. Und du bist nicht alleine.
    Liebe Grüße, Nina

  3. „Wenn ich ganz tief in mich hinein spüre, will ich einfach nur meine Ruhe haben, ein beschauliches kleines Leben führen und mit mir und der Welt im Reinen sein.“
    Danke dafür. Ja, das ist auch bei mir so….Aber immer, wenn ich von Menschen höre, die Bullireisen machen oder durch die Welt reisen, die nochmal was Neues wagen, dann spüre ich so ein Ziehen in der Brust. Ich glaube, dass mein Ich eigentlich anders wäre: mutiger, freier, wilder – aber mein Überlebens- Ich ist es nicht….Das ist froh, wenn es in Sicherheit ist.

  4. den Überlebenmodus verlassen…das trifft ziemlich gut, das, was ich auch gerne möchte. Nicht nur den Tag schaffen, die Woche rumkriegen, mich zum nächsten freien Tag schleppen, der wieder nicht ausreichend Erholung bringt. Mal wieder einfach zufrieden sein (und meine Ruhe haben). Sind das die Wechseljahre? Spannend, dass es anderen in der Zeit auch so geht. Und mal wieder richtig gut schlafen, wäre ein Traum, das habe ich gefühlt seit über 10 Jahren nicht mehr und am Meer leben, es darf auch wild und kalt sein und mutiger sein. Danke für den Denkanstoß!

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