Auf den Lettering Days München – Kreativität und psychische Gesundheit

Letztes Wochenende, vom 2.-3.November 2024, fanden wieder die Letteringdays in München statt. Ein Treffen der Schrift- und Buchstaben-begeisterten Community. Schon längst nicht mehr nur auf Handlettering beschränkt, gibt es jedes Jahr eine feine Auswahl an Kursen, Vorträgen, Gesprächen und Produkten für Schriftfans, Sketchnotes-Lover und Illustrator*innen. Eine feine Bandbreite für Hobbykünstler*innen und Profis.

Inhalt

Meine persönliche Mission auf den Lettering Days

Jedes Jahr denke ich: Ist das überhaupt was für mich? Bin ich da richtig? Und dann nehme ich mir doch Zeit, schreite für das Handschrift-Magazin durch die heiligen Lettering-Hallen und nehme aus eigenem Interesse an Workshops teil. Ich bin ja da eher Puristin: Ich wähle mir gezielt etwas aus und schaue, was für mich passt. 

Dieses Mal war ich dort und wollte erfahren, was ich zu Lettering und psychischer Gesundheit in Erfahrung bringen konnte: Selbstfürsorge, Krisenmanagement, Prävention, Trauerarbeit und Empowerment. Ich wollte Ausschau nach motivierenden Sprüchen oder kleinen Geschichten halten, die zwischen den Zeilen erzählt werden. Oder auch schauen, wo das Thema überhaupt anklingt und Erwähnung findet.

Illustratoren für Resilienz

Die erste Entdeckung dazu machte ich am Stand der Illustratoren Organisation e.V. Sie stellte nicht nur ihre Arbeit vor, sondern hatte auch eine Broschüre zum Thema Mentales Wohlbefinden für Kreativschaffende ausliegen. Darin wurden gängigen Probleme freischaffender Künstler*innen und Illustrator*innen aufgezeigt und thematisiert. Darunter fallen zum Beispiel: finanzielle Probleme, Imposter Syndrom, Versagensängste, Zeitdruck etc. 

Zum jeweiligen Thema hab es Erläuterungen und praktische Umsetzungstipps, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Das fand ich richtig gut. 

Mit meiner Kollegin Gertrud Ziegelmeir
Am Stand von Tombow

Mentale Gesundheit und Kreativität

Zusätzlich zu den Workshops, Ständen und Vorführungen gab es Salongespräche mit dem Team. Jeweils eine kleine Gruppe konnte sich zu einem bestimmten Thema mit einem der Künstler*innen aus dem Team austauschen. Es hat mich sehr gefreut, dass eins der Salongespräche „Kreativität und mentale Gesundheit“ war. 

Dafür habe ich sogar meinen gebuchten Workshop bei Max Juric sausen lassen (bzw. bin früher gegangen). 

Es gab einen spannenden Austausch zu allmählicher Ent-Tabuisierung des Themas, zu der Notwendigkeit von Selbstfürsorge und Achtsamkeit, zu Kreativität als Werkszeug für mentale Gesundheit, aber auch die notwendige Balance, wenn man einen kreativen Beruf hat (dann kann Kreativität nämlich auch ausbrennen). 

Die Zeit war viel zu schnell rum, hat aber viele spannende Gespräche nach sich gezogen. So habe ich zum Beispiel eine Frau kennengelernt, die – wie sich herausstellte – gerade die gleiche Coachingsausbildung wie ich mitmacht. Und auch sonst haben wir viele Gemeinsamkeiten feststellen können. 

Selbstfürsorge ganz praktisch

Abgesehen von den Kursinhalten und der Möglichkeit, sich im Workshop ganz im Tun zu finden, wurde auch ganz praktisch an Möglichkeiten der grundsätzlichen Selbstfürsorge gedacht. Es gab Getränke, Obst und eine warme Suppe & belegte Brote während der Mittagspause. Es gab ausreichend Zeit, auch mal einen Spaziergang zu machen oder sich zurückzuziehen. Die Location bot Ruheinseln und stille Ecken, um eine Pause von den vielen Eindrücken zu haben. Das finde ich sehr wichtige Punkte auf einer Veranstaltung mit vielen Menschen. Es wurde zum Start des zweiten Tages sogar eine kleine Yoga-Session angeboten. Großartig!

Und ich selbst? Obwohl München ja gar nicht so weit weg von mir ist, habe ich das Wochenende zum Anlasse genommen, mir für zwei Tage ein Hotelzimmer zu nehmen. So konnte ich mal abschalten, mich vom Frühstücksbuffet verwöhnen lassen und bisschen bummeln gehen. Auch das ist Selbstfürsorge: Heilige Alleinzeit.

Fazit

Ich bin sehr beschwingt wieder nach Hause gefahren. Das Wochenende hat auf jeden Fall meine Schale ein Stück weit gefüllt und mich darin bestärkt, dass das Thema wichtig ist und immer wichtiger wird. Die Anforderungen an uns, unser Nervensystem und Gehirn werden höher. Es braucht unbedingt Ausgleich, Balance und sehr viel Achtsamkeit und Selbstfürsorge, um Balance, Heilung und inneren Frieden zu finden. 

Ich komme wieder auf die Lettering Days.

Hier findest du meinen Bericht und Bilder von den Lettering Days 2022 (2023 habe ich wohl keinen Bericht geschrieben).

2 Kommentare zu „Auf den Lettering Days München – Kreativität und psychische Gesundheit“

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