Im Oktober fanden die Lettering Days München statt. Wie schon im letzten Jahr war das ein ganzes Wochenende von der Lettering Community für die Community. Zwei Tage voller Begegnungen, Schrift, Workshops und Kreativität.
Bei schönstem Herbstwetter trafen wir uns in München. Während draussen die Gingko-Bäume um die Wette leuchteten wurden drinnen Lachen, Tipps und kreative „Poesiealben“ getauscht. Die Schätze im Goodie Bag sorgten für leuchtende Augen und aufgeregtes Auspacken. Es gab eine Stempelschnitz-Station, zahlreiche Stände von Sponsoren, wo man nach Herzenslust Stifte und Techniken rund ums Lettering ausprobieren konnte, und inspirierende Vorträge.
Aus dem reichhaltigen und bunten Programm habe ich mir zwei Workshops und einen Vortrag ausgewählt. Ich habe mit der Zeit für mich selbst herausgefunden, mich lieber auf einige wenige Angebote zu konzentrieren und mir dazwischen viele Pausen zu gönnen.
Obwohl die Lettering Days in München stattfanden und mein Budget wirklich sehr begrenzt war, habe ich mich kurzfristig entschieden, im Motel One zu übernachten. Das war die beste Entscheidung. So konnte ich den Abend in Ruhe im Hotelzimmer ausklingen lassen, ausgiebig Frühstücken und am Vormittag noch ungestört arbeiten. Ich liebe solche produktiven Phasen. Da schaffe ich mehr, als wenn ich hier daheim immer abgelenkt werde.
Wer schreibt, bleibt
Die Autorin, Sketchnoterin und Bulletjournalerin Diana Soriat hielt eine inspirierende Keynote zum Schreiben als kreative Auseinandersetzung. Ob als kleine Skizzen,. Notizen oder Listen – wer schreibt, bleibt. Nach einem kurzen Ausflug in die Schriftgeschichte, die ersten Notizen waren Listen, gab es viele gute Gründe, mit der Hand zu schreiben und zum Abschluss eine kurze Übung zum Mitmachen. Die habe ich gleich als Inspiration in meinen Bulletjournaling-Kurs eingebaut, weil sie mir so gut gefallen hat. Der Vortrag brachte für mich keine neuen Erkenntnisse, sondern viel mehr eine Bestätigung, dass es wertvoll ist, mit der Hand zu schreiben. Wir können dabei viel besser Gedanken und Gefühle ordnen, reflektieren und uns mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzen. Schreiben (und Zeichnen) ist Denken mit dem Stift.
Lettering Layout
Am Nachmittag war ich bei einem Workshop von Jimbo Bernhaus. Der sympatische Lettering Künstler führte uns in seine Art der Lettering Komposition ein. Viel zu schnell ist die Zeit vergangen, sodass am Ende nur Entwürfe mit Bleistift auf Papier entstanden. Spaß gemacht hat es allemal! Der Workshop hat mir wieder einmal gezeigt, wie aufwändig doch so Lettering Designs sind. Was schnell hingeschrieben wirkt ist strukturierte und durchdachte Arbeit, viele Wiederholungen, Ausprobieren und geduldiges Dranbleiben.
Am Abend gab es noch ein Get-Together. Bei Getränken und Snacks konnte man den tag ausklingen lassen, Gespräche führen und sich persönlich wie fachlich austauschen. Ich bin nach solchen Veranstaltungen immer voller Eindrücke und suche Rückzug. Nach ein paar getauschten Worten spazierte ich zum Hotel und liess den Tag in Ruhe ausklingen.
Auch am nächsten Morgen ging ich nicht sofort zurück zur Veranstaltung. ich hatte keine Angst, etwas zu verpassen oder Sorge, für mein Geld alles mitnehmen zu müssen. Im Vorfeld hatte ich mir im Programm ausgewählt, welche Inputs mir wichtig waren. Stattdessen frühstückte ich ausgiebig während ich hier und da den Gesprächen anderer Teilnehmer*innen der Lettering Days lauschte. Gefühlt war das Hotel voll davon. Nach dem Frühstück zog ich mich in mein Zimmer zurück und arbeitete noch 1,5 h sehr konzentriert und produktiv an Dingen, die ich schon lange vor mir hergeschoben hatte. Ich mag es sehr, so zu arbeiten und in meinem eigenen Rhythmus ungestört den Dingen nachgehen zu können.
Menschen Skizzieren mit Gris
Pünktlich zur Mittagspause, für Fotos und noch ein paar Gespräche kam ich wieder im Smartvillage an, wo die Lettering Days stattfanden. Ich probierte an den Ständen der Sponsoren noch ein paar Stifte und Farben aus, dann begann der Workshop auf den ich mich am meisten freute: Menschen Skizzieren mit Gris. Das ist wirklich toll an den Lettering Days: Schon letztes Jahr ging es nicht ausschliesslich um Lettering, sondern viele andere Kreativtechniken, die sich gut mit Lettering kombinieren lassen. Gertrud Ziegelmeir war mit kalligrafischen Experimenten dabei, Frau Annika mit ihren Mini Me’s und eben Gris mit Urban Sketching.
Wir durften durch seine Skizzenbücher blättern (sowas liebe ich ja!), uns inspirieren und von seiner charmanten Art unterhalten lassen. Auch dieser Workshop verging wie im Fluge beim Zeichnen,. skizzieren und üben. Leider musste ich ihn auch etwas vorzeitig verlassen, um meinen Heimweg anzutreten. Ich hatte selbst einen Zoomabend mit den Teilnehmerinnen meines Textura-Kurses im Kalender stehen. Und weil ich nicht gern von einem zum anderen stürze, hatte ich mir ausreichend Übergangszeit eingeplant.
Es war ein wunderschönes Arbeits- und Auszeitwochenende an dem ich mich wohl und zugehörig gefühlt habe. Danke an die Veranstalter*innen und alle, die es zu so einem guten Erlebnis gemacht haben.
Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3
Welch eine kreative Fülle! Wird es noch Moleskine Pocket Diary
Durchblätter-Videos von den Monaten September und Oktober geben?
Gruß Daniela