Monatsrückblick – Mai 2020 | Practice

Den Mai habe ich hauptsächlich dem Üben gewidmet. Buchstaben üben, Geduld üben, Selbstannahme üben. Es gibt viele Dinge, die wir immer wieder üben müssen bis wir sie verinnerlicht haben. Wir können eine Haltung einüben bis wir sie uns zu eigen gemacht haben. Wir können schreiben üben oder einen Sport. Ich habe auch Vertrauen geübt. Meinem inneren Kritiker zum Trotz Dinge tun, von denen ich glaube, sie sind nicht genug. Um am Ende das Feedback zu bekommen, dass es doch alles gut war.

Nicht immer den eigenen Stories glauben

Eines habe ich in diesem Monat wieder gelernt und erfahren: Ich muss nicht immer glauben, was ich mir erzähle. Unser Kopf kann herrliche Stories und Konstrukte erfinden. Aus alten Erfahrungen heraus, aus einer schiefen Wahrnehmung oder Ängsten. Daraus können die größten Mißverständnisse und interessantesten Annahmen entstehen. Sowas bremst aus, steht im Weg und hält uns zurück, unser Potenzial zu entfalten. Wenn da also wieder ein „es reicht nicht“ oder ein „nicht genug“ auftaucht, darf ich das liebevoll wahrnehmen „ach du wieder“, weitermachen und mich freuen, was alles gelingt, wenn ich mich nicht von meinen eigenen Geschichten im Kopf ausbremsen lasse.
Der Mai war ein leuchtender und sehr gewegter Monat. Ich hatte viel zu tun, viele Weichen haben sich gestellt und gute Dinge ergeben. Ich fühle mich getragen, stabil, voller Motivation und Ideen.
2011 | Ramona verteitigt ihre Flagge auf dem Spielplatz in Freiburg Vauban

Catch the flag

Als wir früher auf dem Gatka-Camp waren, da gab es ein Spiel. Catch the flag. Das hab ich wirklich gern gespielt. Da wacht in mir die innere Kriegerin auf. In dieser Art von Spielen kann ich total aufgehen, mich meiner Mannschaft hingeben und die Flagge verteitigen. Da bin ich fokussiert, ganz im Moment und habe ein klares Ziel vor Augen. Und trotzdem auf jede Änderung im Spiel reagieren, flexibel sein und die Leichtigkeit des Spiels geniessen. Ich bin Teil eines Grossen ganzen und kann all meine Kraft, Hingabe, Weisheit und Fähigkeiten einsetzen.

Dieses Spiel und das damit verbundene Gefühl ist für mich sowas wie ein Leitstern geworden. Catch the Flag ist für mich persönlich ein Symbolbild für diese Mischung aus Leichtigkiet, Spiel, Fokus, Flexibilität und einem klaren Ziel. Im Alltag, bei meinen Projekten und Aufgaben fehlt mir das manchmal. Diesen Monat habe ich es gehabt, halten können und mich da immer wieder hineingeübt.

‚Catch the flag‘ ist da, wenn ich begeistert von etwas bin, wenn ich schreibe und Menschen an meinen Visionen, Ideen und Erkenntnissen teilhaben lasse. Wenn ich Feuer und Glut sein kann, für etwas brenne und ganz bei mir bin.

Schriftenteppiche

Der Schriftenteppiche-Kurs hat viel Raum im Mai eingenommen. Zuerst die Bewerbung, dann die Produktion der Videos und Kursinhalte, die Begleitung des Kurses, Zoomcalls, Fragen und Nachbereitung. Das hat so viel Freude gemacht. Jedes Mal, wenn ich online einen entstandenen Schriftenteppich gesehen habe, war da so ein Jubel in mir drin, ein Ja und Juhu über so viel Kreativität und Freude am Gestalten. Und wirklich, es ist in den Kursen nicht nur das, was ich gebe, sondern auch was ich bekomme, was den Zauber ausmacht. Was mich weitermachen lässt. Der Kurs hatte die bisher höchsten Teilnehmerzahlen. Sie viele waren wirklich freudig dabei und haben ihre Ergebnisse geteilt, Fragen gestellt und sich ausgetauscht. Das war wirklich toll!

Built Up Caps mit Yves Leterme

Während ich auf der einen Seite unterrichtet habe, war ich auf der anderen Seite selbst Schülerin und habe Buchstaben geschrieben (und schreibe noch immer). Viel Zeit zum Üben habe ich mir nicht genommen, aber es macht Spaß, mir die Welt der Großbuchstaben zu erschliessen, mir Korrekturen und Feedback geben zu lassen (nachdem ich meine „nicht genug“ Hürde überwunden und mein Übungsblatt zur Korrektur eingeschickt hatte).

Es gibt noch viele Übungen auf- und nachzuholen. So ein Onlinekurs hat ja auch immer ein ordentliches Tempo.

Ausblick auf den Juni

Mit dem Juni freue ich mich auf Sommer, Sonne und Draussensein. Ich habe mir einige Wanderungen ausgesucht, die ich gern mit Skizzenbuch in der Tasche machen möchte. Laufen, mit mir sein, beobachten und nach Innen lauschen. In mir wollen sich Dinge ordnen, ich möchte aufräumen. Declutter im weitesten Sinne soll mein Monatsmotto sein. Aufräumen, Loslassen, Vereinfachen und Ballast abwerfen. Einmal Rückblicken auf das erste halbe Jahr, reflektieren und auf die zweite Hälfte ausrichten.

Am Anfang eines Monats schreibe ich mir in mein Bulletjournal eine grobe Monatsplanung. Was möchte ich in welcher Woche angehen, welche projekte haben Priorität und wo soll mein Fokus sein?

  • Pilgern | Ich habe mich in die Idee von Pilgerwanderungen verliebt. Nun möchte ich nicht nach Santiago de Compostella wandern, habe mir aber für den Anfang kleine Tagestouren in der Umgebung ausgesucht, um mal zu schnuppern, wie sich das anfühlt. Raus und machen sozusagen.
  • Sommerskizzenbuch | Natürlich nehme ich das Skizzenbuch mit. Wann sonst kann man in Ruhe zeichnen, wenn nicht in der Natur. Einfach hinsetzen und die Umgebung wirken lassen, Details wahrnehmen und Eindrücke festhalten. Für alle, die Lust haben, auch mal so ein Skizzenbuch anzufangen, starte ich am 21.Juni 2020, pünktlich zur Sommersonnenwende, den Sommerskizzenbuchkurs. Mit vielen Ideen zum Ausprobieren. Und schwupp hast du in 6 Wochen dein eigenes vielfältig gefülltes Skizzenbuch begonnen. Darauf freue ich mich schon.
  • Dranbleiben | Neben den vielen losen Fäden, die ich ordnen will, gehören auch einige Arbeiten, an denen ich dranbleiben möchte. Das sind Kundenaufträge, meine Übungen zum Built Up Caps Kurs von Yves Leterme, eine Buchidee und diverse andere Ideen. In meinem Mahabuch (so nenne ich mein Bulletjournal) halte ich alle losen Fäden fest und verfolge einen nach dem anderen. Oder schneide auch mal einen ab.

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