Schöne Letterings und Kalligraphien gelingen besser, wenn du auf das Verhältnis von Zeilenhöhe und Linienstärke deines Stiftes achtest. Gerade am Anfang, wenn Hand und Koordination noch mit den Buchstaben ringen, ist es wichtig, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Stift und Größe zu achten. Denn schnell wirkt eine zu feine Linie zu groß geschrieben wackelig und ungeschickt.
Zeilenhöhe und Linienstärke
Passe entweder die Zeilenhöhe an deinen Stift an oder deine Stiftstärke an deine Zeilenhöhe. Wenn du klein schreiben möchtest, dann wähle einen feinen Stift, eine Spitzfeder oder eine Breitfeder mit geringer Strichstärke. Möchtest du auf einer großen Fläche arbeiten, dann empfehle ich dir einen Pinsel oder einen breiteren Stift. Zwischen Klein und Groß gibt es natürlich viele Zwischentöne. Am besten, du probierts vorher aus, welches Werkzeug in welcher Größe am besten wirkt.
Im Beispiel habe ich einmal gezeigt, welchen Unterschied die Wahl von Schriftgröße und Schreibwerkzeug auf die Wirkung des Schriftbildes macht. Mit einem schmalen Calligraphie Pen kann ich nur bis zu einer bestimmten Zeilenhöhe schreiben, ohne dass es ungeschickt aussieht. Am Anfang kann ich auf diese Weise den Charakter der Schrift beeinflussen, sie heller und durchlässiger wirken lassen. Je größer ich werde, desto unmöglicher wird das. Dann besteht die Gefahr, dass ich auf die lange Strecke, die ich mit dem Stift schreibe, um zB einen Abstrich zu machen, die Kontrolle über die Linie verliere. Sie beginnt dann zu wackeln, wird krumm und unstet.
Möchte ich also größer schreiben, nehme ich ein Werkzeug mit einer breiteren Spitze, im Beispiel ist das ein Pilot Parallel Pen 6.0 mm. Dann wirkt die Schrift stabiler, ich kann meine Buchstabenformen besser kontrollieren und den Charakter der gewählten Schrift zur Geltung bringen.