Vor unserem Haus steht ein Nussbaum. Als ich neulich meinen Sohn zum Bus in den Kindergarten begleitete, sah ich, dass der Sturm die ersten Nüsse vom Baum geworfen hatte. Da kam mir die Idee, Walnusstinte herzustellen. Dafür braucht man die braunen weichen Aussenhüllen der Nüsse. Ich habe das vor vielen Jahren schon einmal probiert. Ich mag das Walnusstintenbraun sehr gern.
Von der Schale zur Tinte
Zuerst habe ich bei einem Spaziergang einen Beutel voller brauner Walnussschalen gesammelt. Gewogen waren das gut 500 g. Diese habe ich mit ungefähr 1,5 Liter heissem Wasser übergossen und über Nacht einweichen lassen.
Am nächsten Morgen habe ich das ganze einmal aufgekocht. Die Schalen hatten das Wasser sehr aufgesogen, sodass ich mich fragte, ob vielleicht mehr Wasser besser gewesen wäre. Ich beliess es aber bei meiner Anfangsmenge und wartete bis die aufgekochten Schalen wieder abgekühlt waren.
Dann seihte ich die Brühe durch ein Tuch und fing sie in einem kleineren Topf auf. Diese schon sehr braune Tinte kochte ich noch eine Weile, um sie zu konzentrierter zu bekommen. Zwischendrin machte ich immer mal wieder einen Test des Farbtons auf Papier. Als die Tinte einen schönen Braunton hatte, seihte ich das ganze nochmal durch einen Teefilter und füllte sie in ein kleines Glas ab. Für einen dunkleren Farbton hätte ich die Tinte weitere kochen können.
Eventuell füge ich noch etwas 1% Salicylsäure (aus der Apotheke) hinzu. Das soll die Schimmelbildung verhindern. Muss ich mir aber erstmal besorgen. Ich bin gespannt, was ich nun damit schreibe (oder einfärbe). Erste Schreibproben lassen mich schon sehr zufrieden zurück.
Probierst du es auch aus?
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