Das kreative Post-Kunst-Werk-Team hatte im Juni zur Sommer-Post-Kunst-Aktion aufgerufen. 165 KünstlerInnen entwerfen ihre Traumbriefmarke zum Thema „Ins Blaue“. Für das Projekt gab es einige Vorgaben. Das Motiv sollte gestempelt oder gedruckt sein, durfte aber noch mit Mixed Media nachbarbeitet werden. Auch die Größe war vorgegeben, und die Briefmarke sollte auf einer Postkarte im Querformat befestigt sein, damit man das im Nachhinein eventuell binden kann.
Druck auf Gelatine-Platte
Schon beim Abschicken meiner Anmeldung brodelte meine Ideenfabrik im Kopf auf Hochtouren. Am Ende entschied ich mich, die Briefmarke auf Gelatineplatten zu drucken. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren. Vor Jahren gab es mal einen Emailkurs von Small Caps, der brav in meiner Inbox in einem Ordner schlummert. Zeit, den jetzt endlich mal anzugehen.
Ich kredenzte mir die Gelatine Platten. Weil Alkohol aus der Apotheke drin war, stank es in der ganzen Küche nach Arztpraxis. Meine Rezeptoren mussten gegen damit verknüpfte Gefühle ankämpfen. Die Belohnung war eine backblechgroße Gelatineplatte, die ich ausgehärtet in mehrere kleiner Platten zerschnitt. Darunter auch das Format der Briefmarke (etwas kleiner, um noch Platz für den Zackenrand zu haben).
Grazile Formen aus dem Garten
Ich liess mich vom Garten inspirieren. Vorallem die feingliedrige Jungfer im grünen liebe ich sehr. Die durfte unter anderem in Blau auf die Marken wandern. Dazu habe ich die blaue Acrylfarbe zuerst auf einer Folie verteilt und dann die Gelatineplatte damit eingewalzt. Das war gar nicht so einfach, die richtige Konsistenz für die Farbe zu finden, denn sie wurde schnell trocken. Auf die eingewalzte Platte habe ich dann Gräser und Pflanzenteile gelegt. Je feiner sie waren, desto besser gefiel mir das Ergebnis. Mit einem Blatt Papier habe ich die Farbe, wie bei einer Monotypie, abgedruckt.
Das hat so Spaß gemacht, ich konnte gar nicht aufhören.
Für den nächsten Schritt habe ich das Wort Sommerpost mit der Schreibmaschine auf ein Blatt Papier getippt und ausgeschnitten. Die Schreibmaschine habe ich mal für 10 Euro auf einem Flohmarkt erstanden. Sowohl die Kinder als auch ich tippen gelegentlich und gern drauf herum.
Weil eine Briefmarke auch eine Zahl enthält, durfte die Jahreszahl per Stempel auf die Marke wandern. Den Zackenrand schnitt ich mit einer alten Zackenrand-Schneidemaschine aus einem Schwarz-Weiß-Foto-Labor. Deshalb sieht der Rand nun aus wie bei so alten Fotos. Nicht ganz Briefmarkig, aber das nähste, was mir dazu eingefallen ist.
Nun sollte die Briefmarke noch irgendwie auf der Karte befestigt, aber nicht angeklebt werden. Inspiriert von Briefmarkenalben, wo man die Marken hinter so transparente Papierstreifen schiebt, nähte ich auf meine Karten (die ich auch auf der Gelatineplatte mit Gräsern bedruckt hatte) einen Streifen Transparentpapier fest. Dahinter hält die Briefmarke gut und fügt sich ins Gesamtbild ein.
Am Ende habe ich alle Umschläge für die Empfängerinnen beschriftet, mit den Karten und Marken befüllt. Nun warte ich darauf, bis meine Versandwoche dran ist. Bis dahin erfreue ich mich an blauer Sommerpost der anderen Teilnehmerinnen. Spaß hat’s gemacht!
Wöchentliche Post ins digitale Postfach
Es ist nicht ganz das Gleiche wie analoge Post auf Brief und Papier, aber jede Woche mit ganz viel Liebe geschrieben. Ab September, nach meiner Sommerpause, gibt es wieder wöchentliche Kallimagie-Inspirationen: Persönliche Gedanken, interessante Links und Veranstaltungshinweise und ein kreativer Wochenimpuls direkt in dein Postfach.
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