Heute gibt es eine Sommerblogpostkarte mit einem Bild von einer der wunderschönen Dahlien der Tochter. Das ist die größte von allen. Die Blütenköpfe haben bestimmt 20 cm Durchmesser. Ich habe nicht nachgemessen, aber sie sind riesengroß.
Warum gerade die? Nun, ich sass da heute im Gras davor. Mir war schon den ganzen Tag irgendwie schwindelig, also habe ich eine kleine Pause gemacht. Im Gras sitzend. Mit Blick auf die Dahlie. Während ich da so saß hatte die Erkenntnis, dass mein Schwindel Stress ist. Stress, weil ich morgen Besuch von meiner Tante und meinem Cousin bekomme. Ich möchte eine gute Zeit mit ihnen verbringen und möglichst frei von Verpflichtungen sein. Dafür wollte ich noch so viel wie möglich Arbeit vorher erledigen. Arbeit heisst: Videos aufnehmen, schneiden, Emails vorbereiten und was eben noch so auf meiner Aufgabenliste steht. Ach und alle Baustellen im Haus wollte ich möglichst auch noch wegräumen, die Zimmer herrichten, aufräumen halt.
Schwindelerregender Stress. Kein Wunder.
Noch viel interessanter fand ich aber die Erkenntnis, dass ich gern eine gute Gastgeberin sein möchte und natürlich auch einen guten Eindruck hinterlassen will. Gefallen. Geliebt werden. Die alten Sachen wieder.
Fast schon musste ich ein bisschen schmunzeln als ich da so saß und auf die Dahlien schaute. Da saß die kleine Ramona, die gern vom großen Cousin aus der Großstadt toll gefunden werden wollte. Die kleine Ramona, die sich in ihrem Dorfleben-Dasein so uncool und belanglos vorkam. Mit ihren Hobbies und der Blockflöte. Die war plötzlich wieder da. Hatte sich eingeschlichen und spulte Muster ab, um Eindruck zu machen. Jetzt verbringe ich den Abend mal damit, ihr zuzuhören und zu versichern, dass sie auch ohne Anerkennung vom großen Cousin eine starke Frau und coole Socke ist. Wie ich das mache? Naja, das hier aufzuschreiben ist schon ein erster Schritt.
👍👍👍