Fastenzeit-Tagebuch – Im Flow

Die Morgen sind noch eisig. Wenn ich aus dem Fenster schaue, ist die Wiese mit Frost überdeckt. Tagsüber scheint aber die Sonne. Ich hangle mich durch die Tage, schreibe in meinem Journal, kümmere mich um Arbeit und Familie. Die vergangenen Tage waren ein angenehmer Flow. Ich fühlte mich stabil und gut in meiner Mitte, konnte den Anforderungen des Alltags gerecht werden. Ich hatte Zeit für Familie, Spaziergänge und Kreativität. 

Schönheit als Trost

Im Garten sieht es momentan noch sehr trostlos aus. Ein Winter-Garten eben. Hier und da spitzen hoffnungsvoll ein paar Frühblüher heraus, aber ansonsten liegen da altes Laub, dürre Zweige, abgestorbene Pflanzen. Wenn man den Garten so sieht, kann man sich schwer vorstellen, dass er im Sommer grünt und blüht. So ein trister Garten kann ganz schön überwältigend sein, wie sie Weltsituation. Schnell überkommt einen dann Ohnmacht: Wo fange ich an, wo ich doch alle heile und harmonisch haben will. Die Tochter und ich haben uns dann um ein kleines Eckchen gekümmert. Die Terrasse vor dem Büro mit Stiefmütterchen und Hornveilchen bepflanzt, Unkraut weggeharkt und uns vorgestellt, wie es aussieht, wenn wir eine Sitzecke einrichten würden. Und schon ist etwas mehr Hoffnung, Schönheit und Zuversicht eingekehrt. 

Ich glaube, so funktioniert das auch auf die Weltlage bezogen. Wir können nicht alles retten, heile und schön machen. Aber wir können in kleinen Schritten das tun, was uns möglich ist: beten, spenden, helfen und vor allem für unseren inneren Frieden sorgen und mit dieser Haltung in die Welt gehen. 

Emotionale Intelligenz

Ich höre gerade einen interessanten Vortrag/Kurs zum Thema Emotionale Intelligenz von Melanie Ann Layer. Ursprünglich geht es dabei um Money Mindset, in der Tiefe aber um ganz andere Themen. Nämlich darum, wie wir nie gelernt haben, unangenehme Gefühle zu fühlen. Kinder werden schnell getröstet oder abgelenkt, wenn sie weinen oder schreien, weil etwas nicht passt. Wir Erwachsenen lenken uns ab, wollen wegmachen, was sich unangenehm anfühlt. Dabei ist es viel heilsamer, die Gefühle einmal durchzufühlen, die Wut, Ohnmacht und Traurigkeit auszuhalten. Ich bin noch nicht sehr tief in das Thema eingestiegen, aber es ist sehr interessant. Ich möchte unbedingt mehr darüber lernen.

Aus dem Alltag

Mit dem Mann war ich im Café zum Frühstücken. Wir haben Ausflüge geplant, Finanzen besprochen und Familienthemen, haben lecker gegessen und Zweisamkeit genossen. Vorher habe ich in der Arztpraxis meine Laborbefunde abgeholt von der Blutabnahme zu Beginn der Woche: ich brauchte meinen Maserntiter für meine Arbeit an der Schule und habe aus Interesse gleich meinen Corona-Titer bestimmen lassen. Beides super. Somit weiss ich jetzt, dass ich keine zweite Masern-Impfung brauche.

Ansonsten habe ich Rechnungen und Emails geschrieben, hatte das wöchentliche Kreativdate mit meiner 1:1 Begleitung, war mit dem kleinen Sohn Schuhe kaufen und Trompete spielen. Ich habe mein Training gemacht, war mit dem Mann spazieren und habe Lucifer auf englisch weiter geschaut. bald sind wir mit der Serie (zum zweiten Mal) durch. Gestern Abend hatte ich nach langer Zeit wieder ein Treffen mit meinen ältesten Freundinnen per Zoom. 

Die Instagram Abstinenz fällt mir noch nicht so leicht. ich erwische mich hin und wieder, wie ich doch kurz reinscrolle.

Gegessen: Kartoffelgratin und Salat, Croffles (Die Tochter hat zum Geburtstag von ihrer Oma ein Waffeleisen bekommen und hat Waffeln aus Croissant-Teig ausprobiert), Feldsalat aus dem Garten, rustikale Bohnensuppe mit weißen Bohnen. Ausserdem waren wir als Familie in Rosenheim zum All-You-Can-Eat-Buffet beim Running Sushi. Das hatten sich die Kinder gewünscht, und es war, wie jedes Mal, ein besonderes Highlight.

Inspiration

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

2 Kommentare zu „Fastenzeit-Tagebuch – Im Flow“

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