Symptombilder

In einen Heilprozess eintauchen, kann auch heissen, jeden Tag ein kleines Bild für die Symptome zu malen. Welche Bilder und Stimmungen tauchen auf? Was möchte gesagt werden, wofür es noch keine Worte gibt?

Sicher kennst du auch die Verzweiflung und das Verzagen, wenn du von Krankheit und Leiden geplagt bist. Da schmerzt die Schulter oder das Bein und schränkt dich in deinem Alltag ein, vielleicht sind es auch viel größere Sachen, die dir Kraft rauben. Wie schnell sind wir dann in Wut und Ablehnung, wollen unsere Symptome so schnell wie möglich weghaben, um wieder im Alltag zu funktionieren, um mit Leichtigkeit und Freude durch das Leben zu gehen.

Jeden Tag ein Bild für die Symptome

Einen ganz anderen und ungewöhnlichen Zugang zu Krankheit und Krise habe ich durch diese spannende Aufgabe* erhalten: Jeden Tag ein kleines Bild für die Symptome malen. Damit die Hürde niedrig ist, habe ich mir ein kleines Format ausgewählt. Kleine 5 x5 cm große Aquarell-Papierchen lagen als Stapel bereit. Jeden Tag nahm ich mir ein paar Minuten Zeit, um zu spüren: Wie bin ich gerade? Welche Gefühle und Bilder tauchen in mir auf? Wie kann ich das, was ich fühle auf Papier bringen?

Das waren mal detailierte Bilder, mal einfach nur Farbklänge, ein andermal wilde Spritzer oder sanfte Pinselschwünge. Ich war mehr als einmal überrascht, wieviel Liebe und Kraft so einer Krise entspringen kann. Wie die Bilder trotz Unwohlsein plötzlich eine Sanftheit bekamen, wie unter aller Verzweiflung auch Hoffnung steckte, unter aller Kälte und Wut auch Wärme und Weichheit. Das hat mir einen ganz anderen Blick auf meine Krankheit, meine Symptome, die mir den Alltag schwer machen, gegeben.

Und ich bin überzeugt davon, dass alles einen Sinn hat.

Nothing ever goes away until it has taught us what we need to know.
Pema Chödrön

Kleine Bilder 5×5 cm auf Aquarellpapier, verschiedene Techniken


*Die Aufgabe habe ich in einem Seelenzentrierten Coaching von Jana Muchalski erhalten und für sehr nachhaltig wertvoll empfunden. Ist direkt in meinen Selbstfürsorge-Werkszeugkoffer gewandert.

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