Tagebuch – Leben lieben

Im Sensory Awareness legen wir viel Wert darauf, eine Bewegung ausklingen zu lassen, bevor wir eine neue beginnen. Wir spüren genau hin, wie es sich anfühlt. Was heisst ausklingen lassen?

Neben dem, was diese mittwöchlichen Abendstunden für mich auf körperlicher und mentaler Ebene bedeuten, mag ich sehr, welche Metaphern für das Leben ich daraus mitnehmen kann. Oder gar nicht Metaphern, sondern Verknüpfungen. Denn das Leben und wir, das ist ja nicht getrennt voneinander.

So lasse ich gerade die vollen letzten Wochen ausklingen. Hier und da habe ich Termine abgesagt, den Kalender wieder etwas luftiger werden lassen. Ich gehe langsam und geniesse es, Schönheit in meinen Alltag zu holen. Ich hatte eine reiche und wirklich schöne Woche, von der ich gern erzähle.

Zu Beginn der Woche kam eine Verwöhnbestellung aus England. Ich habe mich auf Instagram influenzen lassen und mir eine teure Creme und Duftkerze bestellt. Das ist ein bisschen peinlich, aber auch schön, weil es mir wirklich Freude ins Herz gebracht hat. Royal Mail auspacken, die Aufregung, ob es auch das richtige war, das Kribbeln beim ersten anzünden der sündteuren Kerze, das bewusste Zelebrieren. Ein bisschen Valentinsfreude für mich selbst.

Ab Dienstag war der Sohn im Schulpraktikum. Draussen im echten Leben. Arbeiten. Wie aufregend. 

Ich hatte meinen Schultag und habe mich sehr über das Meer an Schneeglöckchen gefreut, was auf dem Schulgelände blüht. Jedes Jahr so eine Freude, auch wenn alles nass war. Nach einigen Wochen in kleiner Besetzung wegen Krankheit und Quarantänen waren wir mal wieder eine fast vollständige Kreativgruppe. Zwar bringe ich immer eine Bastelidee mit, die Kinder starten jedoch meistens ihre eigenen Projekte: zeichnen Comics, fertigen Kratzbilder, falten Sterne oder malen Bilder.

Was schön war: Vom Schulessen sind Kartoffeln und Rote Beete Salat übrig geblieben. Das Küchenteam wirft diese Sachen nicht weg, sondern füllt die Reste in Gläser und Tüten und stellt sie zum Mitnehmen hin. Da habe ich schon einige Male eine kleine Mahlzeit für unser Abendessen mitgebracht. Die Schüler kochen das Mittagessen als Teil des Unterrichts für die Schule selbst. So lernen sie Mengen, Einkaufsplanung, Lebensmittel und Arbeitsschritte kennen.

Am Abend war ich zur ersten Posaunenchorprobe in diesem Jahr. Es war schön, wieder alle zu sehen, zu reden und miteinander zu musizieren. Wir proben jetzt für die Oster- und Himmelfahrtsgottesdienste.

Freude zu Wochenmitte

Neben meiner Workshopvorbereitung für das letzte Treffen mit dem Bulletjournal-Kurs, habe ich  Fladenbrot gebacken, Falafel gemacht und dazu Krautsalat und Soße aus Sojajoghurt. Das war sehr leckeres Mittagessen und hat allen geschmeckt. 

Der Praktikumssohn hatte einen Pausentag, brauchte viel Kontakt und Gespräche. Deshalb habe ich mich dafür frei gemacht. Es blieben einige Dinge liegen, das war es aber wert.

Der Abschlussabend im Kurs war, wie auch die anderen Abend, sehr schön. Es ist ein schönes Gefühl, einen Kurs über 5 Wochen zu begleiten, die Menschen durch Gespräche ein wenig kennenzulernen und auch Inspirationen von den anderen Kursteilnehmerinnen mitzunehmen. Ich profitiere von meinen Kursen und dem Austausch ebenso wie die Teilnehmer*innen. Das mag ich sehr

In der Nacht zum Donnerstag tobte der erste Sturm, hat aber bei uns zum Glück keine Schäden hinterlassen. Während die Kinder alle in Schule und Praktikum verräumt waren, habe ich mir eine Auszeit mit einer Freundin gegönnt. Wir haben uns schon sehr lange nicht mehr gesehen. Deshalb war der Tag umso besonderer. Weil wir beide kochfaul waren und Lust auf Restaurant hatten, waren wir beim Griechen in Moosburg essen und danach noch auf einen Stöberspaziergang zum Buchladen. Oh je! Und gleichzeitig juhu! Das ist so eine schöne Buchhandlung. Ich habe einige Bücher gefunden. Unter anderem ein ganz schön gestaltetes Kreativbuch mit dem Titel „Leben lieben“. Hier gibt es einen kleinen Einblick. Ich kenne die Künstlerin von  Adventskalender „Lichtungen“, den ich mal kostenlos weit nach Weihnachten in der Bibliothek mitnehmen durfte, und mag die Texte, Illustrationen und den Stil. Das Buch macht Lust auf Frühling, auf Leben, auf Feiern. Ich habe darin direkt ein paar Ideen zur Fastenzeit entdeckt, die ich vielleicht umsetzen werde.

Wieder daheim, wurde ich von einem Blumenstrauss einer Kursteilnehmerin im Ben Shahn Kurs „Folge der Freude“ per Post überrascht. Da wollte mir jemand auch eine Freude machen. So schön. Der Strauss entfaltet jetzt nach und nach seine Pracht, indem die Frühblüher in der Vase aufblühen. Per Post kam auch eine Danke-Karte aus dem Kurs. Er verbreitet wirklich Freude. Wie schön!

Am Freitag habe ich einen Besuch bei der Praktikumsstelle gemacht und danach mit den Kindern im Café noch ein Teechen getrunken. Das war ein schöner Wochenausklang. Nun freue ich mich auf ein geruhsames Wochenende. Mit dem Mann schaue ich abends wieder Lucifer Folgen. Wir sind ja noch immer dabei, die Serie noch einmal in der Originalsprache anzuschauen. Ich mag die immer noch sehr und entdecke neue Details.

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

2 Kommentare zu „Tagebuch – Leben lieben“

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