Tagebuch – Das pralle Leben (mein März Rückblick)

Na huch, wo ist der März plötzlich hin? Vollgepackt mit Leben war er! Zwar habe ich ans Bloggen gedacht, aber Zeilen sind daraus nicht entstanden. Zwei angefangene Beiträge liegen in meinem Entwurfsordner. Einer über Freiräume, der andere übers Pilgern. Am Ende war ich aber oft genug Computer-müde oder hatte meinen Fokus woanders. Bevor ich also morgen den April begrüße, lasse ich kurz den März Revue passieren.

Neben mir liegt also mein aufgeschlagender Kalender und mein Bulletjournal mit Notizen, die im Alltag entstanden sind, aber auch mein Smartphone mit den Bildern, die ich im März gemacht habe. Mein Moleskine lächelt mich mit gähnender Leere an. Im März hat sich mein Stift genau vier mal darin verirrt. ich habe es gänzlich aus dem Blick verloren. Macht aber nichts: jeder Tag ist ein neuer Anfang.

Vertrauen

Viel Raum nahm und nimmt der Fastenzeit-Kurs zum Thema Vertrauen ein. Jede Woche schicke ich neue Impulse an die Kursteilnehmerinnen. Sonntags treffen wir uns immer auf Zoom und gestalten gemeinsam in unseren Art-Journals, tauschen uns aus, lassen Vertrauen in uns wirken. Für mich bedeutet es, einmal in der Woche den Kursraum mit Videos und Inhalten zu befüllen, Emails zu verschicken, die Zoomabende vorzubereiten, später die Aufzeichnung hochzuladen und die Teilnehmer-Galerie zu befüllen. Das macht mal mehr und mal weniger Arbeit. Und natürlich gestalte ich zum Thema auch selbst in meinem Art-Journal, nehme meinen kreativen Weg zu einem Bild auf, bearbeite die Videos und stelle sie den Teilnehmerinnen zur Verfügung. Ein Kurs ist immer eine sehr intensive Zeit, nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Arbeitsaufwand her. Deshalb steht in meinem Kalender oft “Vertrauen” – als Arbeitsblock gemeint.

Letztes Jahr hatte ich mich angeboten, für unsere Gemeinde (also da, wo ich im Posaunenchor spiele) den Gemeindebrief zu gestalten. Die Pfarramtssekretärin ist aus dem Job gegangen, es gab einen Wechsel und den Aufruf, ob nicht jemand helfen kann. Nun ist ja Kommunikationsdesign quasi mein Heimatfachgebiet, weshalb ich mich vorsichtig angeboten habe, da zur Hand zu gehen. Also haben wir in den vergangenen Woche den Gemeindebrief, ein kleines Heft mit 24 Seiten, druckfertig gemacht. Bin schon ganz gespannt, wie er dann in echt aussehen wird.

Auf Instagram habe ich weiterhin täglich ein Reel gepostet – jene kleinen maximal eine Minute langen Videos. Das macht mir viel Spaß. Bis zum Konzert habe ich es täglich durchgehalten, dann eine kurze Pause eingelegt. Mein Ziel: 365 Tage zu schaffen und dabei viel zu lernen. Ich lerne über Storytelling, Prägnanz, Relevanz, auf den Punkt kommen, Emotionen.. Eben alles, was man in einem Minivideo so aussagen und entdecken kann. Meine Grundfrage auch darin: kann ich auch mit Bewegtbildern in einer Minute Ruhe, Erdung und Wert vermitteln als Gegenpol zur immer lauter und schneller werdenden Welt.

Frühstücksdate zum Monatsanfang mit dem Mann.
Der Mann hat mir ein Regal angebracht – nun habe ich einen Platz für meine Kleiderbügel. | Manchmal kann man schon mit der dünnen Jacke nach draussen gehen.

Konzert und Familienzeit

Mitte März waren mein Bruder und meine Mutti zu Besuch. Ich hatte sie eingeladen, weil wir mit dem Posaunenchcor ein bzw zwei Konzerte gespielt haben. Dafür waren die Tage vorher natürlich voller Proben und Sonderproben. Zwei ganze Wochenende waren damit besetzt, die Stücke einzuüben, die Stimmverteilung und das Zusammenspiel der Chöre bei den mehrchörigen Stücken zu proben.

Das Konzert auf aufregend und eine wunderbare Erfahrung. Ich habe dafür extra neue Klamotten gekauft, weil mein Kleiderschrank nichts für den Dresscode und die Temperaturen in der kühlen Kirche hergab. Nun besitze ich eine schwarze Stoffhose, einen weißen dünnen Rolli und einen schönen weißen Pullover. Die Kinder fanden meinen Anblick ganz ungewohnt: “Du siehst aus wie die Oma.” Weiß nicht, ob das ein Kompliment war.

Am Konzert hat mir nicht nur die Musik und der Beifall am Ende des Konzerts gefallen, sondern auch das Zusammensein mit den Menschen im Posaunenchor. Ich mag die Gemeinschaft sehr und wachse da immer mehr rein. 

Mit meinem Besuch hatten wir eine schöne Zeit. Wir haben viele Spiele gespielt – meistens Rommè. Jetzt sind die Kinder alle in einem Alter, wo es auch Spaß macht, gemeinsam solche Spiele zu spielen. Wir waren ausserdem zusammen Essen und haben die Zeit miteinander genossen, auch wenn ich zwischendrin immer mal Arbeiten musste. 

Nach Konzert und Familienbesuch habe ich dann aber gemerkt, wie erschöpft ich war von all der Aufregung, Anspannung, den vollen Wochen vorher. Ich habe mir etwas Zeit genommen, wieder zurück in den Alltag zu finden. Der Kalender ist nun wieder weniger voll. Ah!

Wandern, Kino, Schule

Mit dem Mann hatte ich zu Beginn des Monats eine kleine Pilgertour in der näheren Umgebung. Leider war das Wetter nicht sehr einladend. Wir sind dennoch gegangen – quasi ein ausgedehnterer Spaziergang unserer sonstigen Runden. 

Mit zwei von drei Kindern habe ich eine Fackelwanderung mitgemacht. Das war eine sehr spontane Idee, hat uns aber wirklich gut gefallen. Mit Vollmond und Venus-Jupiter in einer Linie am Himmel. So schön!

Außerdem waren wir im Kino. Zuerst war ich mit dem Jüngsten zu einem Kinderfilm (Mumien), der mich jetzt nicht sonderlich vom Hocker gerissen hat. Auch den Film, den ich mit dem Mann geschaut habe (Wann wird es endlich wieder so wie es nie war) hat mich etwas ambivalent zurückgelassen. Was mich beim Kino gehen allerdings immer stört: Popcorn/Chips Esser:innen. Meine Kinder können das gar nicht nachvollziehen. Für sie gehört das zum Kino-Erlebnis dazu.

Meine Kreativnachmittage mit den Kindern in der Schule geniesse ich sehr. Es ist so schön, die Phantasie der Kinder zu sehen. Wir haben viele Oster- und Frühlingsdinge gebastelt, sind draussen und geniessen das nun wärmer werdende Wetter.An einem der Nachmittage ist ein Unfall passiert – das war sehr aufregend für mich. Ich bin sehr dankbar über die gute Begleitung im Nachhinein und ein bisschen stolz, wie kompetent wir mit der Situation umgegangen sind. Dem Kind geht es gut. Es war direkt am nächsten Tag repariert wieder in der Schule. Danke an meine Therapeutin, die mir spontan ein Gespräch eingeräumt hat, an die Kolleginnen, die nochmal nachgefragt haben, wie es mir geht und an die Begleitung im Sensory Awareness, um den Schreck auch aus dem Körper zu “leiten”. 

Das war mein März voller Leben, Arbeit, Herzklopfen, guten und weniger guten Erlebnissen. Voller Leichtigkeit, Lachen, Enge, Stress und Musik. Das pralle Leben eben. Danke allen, die mir geschrieben, Post geschickt oder etwas in die Teekasse gelegt haben. Allen, die meine Kurse und Angebote gebucht und geduldig mit mir gewesen sind. Ich freue mich auf einen bunten April!

In Stichpunkten...

  • gelesen: Verletzlichkeit macht stark, Brené Brown
  • gehört: Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge, Ruth Hogan
  • gesehen: Lucifer, Mumien (mit dem Sohn im Kino), Wann wird es endlich wieder so wie es nie war (mit dem Mann)
  • gekauft: Klamotten für das Konzert, Hautpflege aus England (ich warte noch auf die Lieferung)
  • gegessen: wieder viel mehr vegan. Ich habe ausserdem angefangen, mir Salatgläser vorzubereiten.

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

2 Kommentare zu „Tagebuch – Das pralle Leben (mein März Rückblick)“

  1. Schön von Dir und Deinem März zu lesen! Das hört sich wirklich nach einer lebensprallen, arbeitsreichen Zeit an. Die Bücher hab ich auch bald durch, dann bekommst Du sie zurück!
    Liebe Grüße zu Dir!

  2. Schön, von dir zu lesen und gut, dass bei dem Unfall alles glimpflich ausgegangen ist.
    Ich war gestern auch mit der Tochter (das allererste Mal!) im Kino. 🙂
    Heute waren wir im Familiengottesdienst (in den Ferien macht sie bei einem Zirkusprojekt mit und der Auftakt war heute im Gottesdienst) und auch dort musste ich an dich denken. Irgendwie kamen mir immer wieder Gedanken, die auch in der Wegbegleitung Thema waren.
    Also einen guten April-Einstieg mit dir 😉
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Gesa

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