Heute morgen im Bett, der Zustand zwischen Schlaf und Wachsein – ich nutze ihn um innezuhalten. Nicht gleich aufstehen, sondern mich mit Gott, mit meiner inneren Weisheit zu verbinden, mit der All-Einen, der Immer-Da.
Ganz im Sinne von Glennon Doyle, die in ihrem Buch „Ungezähmt“ schreibt, dass sie begonnen hat, sich jeden Tag in ihren Kleiderschrank zurückzuziehen, um dort ungestört mindestens zehn Minuten zu sitzen und zu warten, bis ihr Gezappel und ihr Gedankenlärm aufgehört haben. Irgendwann konnte sie dann dieser Stimme lauschen, der Weisheit von tief Innen.
„Das innere Wissen fühlt sich an wie warmes, flüssiges Gold, das durch meine Adern fließt und sich gerade genug verfestigt, um mir ein stabiles Gefühl von Gewissheit zu verleihen.
Ich habe herausgefunden (und scheue mich fast, es auszusprechen), dass Gott in dieser Tiefe in mir zu Hause ist. Wenn ich Gottes Gegenwart und Führung in mir erkenne und anerkenne, feiert Gott mich, indem Sie mich mit warmem, flüssigem Gold flutet.“
– Glennon Doyle, Ungezähmt
Das also mache ich auch. Jeden Morgen. Manchmal vergesse ich es eine zeitlang und dann beginne ich wieder damit. Es ist spannend zu sehen, dass ich mich hin und wieder mit einer gewissen Erwartungshaltung hinsetze, doch jetzt etwas zu spüren, zu erleben oder eine Botschaft zu erhalten. Wenn ich mich dabei ertappe, muss ich ein bisschen schmunzeln. Als ob das so funktioniert.
Oder ich gehe mit einer bestimmten Frage in die Stille, ins Gebet. Nicht selten bekomme ich keine direkte Antwort, sondern irgend einen anderen Impuls, eine Aufgabe oder einen Hinweis.
Heute zum Beispiel war, zwischen all meinen Gedanken, meinen Fragen und dem Abdriften zurück ins Traumland, die lauteste Botschaft die Jahreslosung von 2019: „Suche den Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15). Obwohl ich mich schon damals am Nachjagen gestört habe, weil sich das für mich überhaupt nicht friedlich, sondern eher gehetzt anfühlt, nehme ich mir den Frieden mit in mein Herz.
(Dieser Text ist auch in meinem Newsletter erschienen.)
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Wie gut, dass du das so in deinen Alltag integrieren kannst. Ich starte tatsächlich immer direkt ins Familienchaos, aber habe auch noch einen kleinen, morgendlichen Bettgast, der wach werden würde, wenn ich eher aufstehe. Alles hat seine Zeit – die mit mehr Freiraum wird auch wieder kommen.