Die letzten Ferientage haben wir nochmal genossen. Der Jüngste war fast jeden Tag mit seinem Freund am See. Mich hat eine Motivation gepackt, die mir fast ein wenig unheimlich war. Ich war fast eine Woche lang Strohwitwe, der Mann auf Gong-Mission in Norddeutschland unterwegs. Beim Gongbauer und zu Einzelausbildungen.
Da hat mich der Schulbeginnrappel gepackt. Ich habe einen Speiselplan geschrieben, viele Dinge vorgekocht, um entspannt in die erste Schulwoche zu starten. Auch im Garten habe ich gewerkelt und Ordnung im Haus geschaffen, war Schuhe und Schulzeug mit dem Jüngsten einkaufen. Zum Glück brauchten wir nicht so viel neu kaufen, weil die Materialien entweder von der Schule gestellt werden oder schon in unserem Haushalt vorhanden sind.
Kunst: Gedanken zur Vernissage
Mit der Tochter war ich auf einer Vernissage des Kunstvereins. Das war mal wieder schön. Oft stehe ich vor den Bildern und denke: „Das kann ich auch. Wieso fehlt mir der Mut, die Idee oder die Haltung, mich da hinzustellen und das, was ich tue als Kunst zu deklarieren?“
Wir schlenderten also besonnen nickend mit einem Prosecco in der Hand an den Bildern vorbei, blieben ab und zu stehen, um etwas näher in Augenschein zu nehmen (oder uns zu fragen, welcher tiefere Sinn sich dahinter verbirgt). Ausstellungen sind immer sehr erhellend. War schön mit der Tochter.
Schulbeginn
Am Abend vor dem ersten Schultag habe ich noch eine große Koch- und Backaktion gestartet. Um meine Elternarbeitszeit-Stunden abzuarbeiten hatte ich mich für Essensspenden eingetragen: 20 Pizzaschnecken, 20 gefüllte Blätterteigteilchen, Hummus und einen Kuchen. Der Kuchen – ich bin nicht als die beste Bäckerin bekannt- kam etwas verunfallt aus der Form. Ich habe beschlossen, ihn dennoch zum Buffet beizutragen. Mut zur Imperfektion!
Der erste Schultag lief dann ganz entspannt ab. Der Jüngste fuhr mit dem Bus zur Schule, der Mittlere nicht. Ich brachte die Speisen und noch ein paar Blumen für die Deko mit dem Auto. Es ist nämlich so, dass die „alten“ Eltern den ersten Schultag für die neuen Eltern schön gestalten. Während die SchulanfängerInnen das erste Mal in ihrer Gruppe sind, dürfen sich die wartenden Eltern bei Kaffee und Snacks kennenlernen.
Nun füllt sich der Kalender ganz schnell mit Terminen. Es folgen Elternabende und die Posaunenchorproben haben wieder angefangen. Wir üben für den Erntedank-Gottesdienst. Ich hab mich wirklich gefreut, die ganzen lieben Menschen wiederzusehen. Ausserdem planen wir ein Freizeit-Wochenende im März. Da hab ich mich aber schon zum Willow Creek Kongress angemeldet. Hach, zerteilen kann man sich eben nicht und auf allen Hochzeiten tanzen.
Herbstkurse
Mein Fokus ist nun wieder bei beinen Herbstkursen, Wegbegleitungen, meinem Schuljob und darauf, Menschen von guter Vitalstoffversorgung für den Herbst zu begeistern. Ich habe Kreativtreffen und Teammeetings, Meditationen und interessante Telefonate. Es ergeben sich spannende Optionen für Weiterbildung und Ehrenamt. So wurde ich beim letzten Gottestdienst gefragt, ob ich nicht Lust hätte, als Mesnerin mitzumachen. Und ich habe mich für eine Fortbildung in Kranken- und Senioren-Seelsorge beworben.
Kleine Fluchten
Den Spätsommer genieße ich noch sehr. Das gelbe Sonnenblumenfeld. Letzte Schwimmzüge im See. Gestern war ich mit dem Mann in Traunstein. Wir haben uns mit Menschen aus dem Internet getroffen und dabei ein sehr nettes Café entdeckt.
Wenn ich keine Menschen treffe, dann flüchte ich mich in Bücher. Ich höre noch immer „Das Buch Ana“, abends im Bett lese ich „Der perfekte Kreis“ und „Year of yes“.
Alles in allem ein wirklich guter, schöner Spätsommer mit hier und da einem sorgenvollen Ziepen im Herzen, ein bisschen Wut im Bauch oder einer Träne im Augenwinkel. Das pralle Leben eben.
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