Tagebuch – Zweisamkeit

Mit der zunehmenden Ruhe kommt auch die Kraft wieder, es uns hier daheim schön zu machen. Ich habe wieder Kraft für Fürsorge, auch Selbstfürsorge, die über das blanke „Überleben“ hinausgeht. Damit meine ich, nicht einfach nur zu kochen, sondern mal ein neues Rezept auszuprobieren. Oder neue Wege gehen, Ausflüge machen.

So hatte ich am Wochenende Kochlust und habe ein neues Gericht aus dem Buch „Vegan & günstig“ von Marie Laforêt ausprobiert: Empanadas. Das sind Mürbeteigtaschen mit einer Füllung aus roten Bohnen, Kartoffel und Kürbis. Kamen bei der Familie nur so mäßig gut an. Mit einem peppigen Dip schmecken sie sicher ganz gut. 

Der jüngste Sohn hatte sich nach dem Mittagessen zu einem Freund verabredet. Der Mann und ich sind derweil in die Sauna gegangen. Ein ganz besonderer Ausflug. Eine Idee, die wir beide ganz großartig fanden. Zwei Stunden einfach mal abtauchen. Ich hatte nichtmal ein Buch für den Ruheraum dabei, sondern habe einfach rumgelegen und nichts getan.

Danach waren wir noch im Café und haben uns ein bisschen gestärkt und zurück in die Welt geholt. Noch ein kleiner Spaziergang und schon war es Zeit, den Sohn wieder abzuholen. Das alles war im Nachbarort, sodass wir keine weiten Strecken zurücklegen mussten.

Frische Wäsche, frische Luft

Der Sohn bekam eine lange Massage vor dem Bettgehen, dann liessen wir den Tag mit zwei Folgen Lucifer ausklingen. Für mein Bett habe ich mir neue Bettwäsche aufgezogen. Ein herrliches Gefühl, am Abend unter die frisch bezogenen Decken zu schlüpfen, während draussen der Sturm um das Haus tobt. 

Ich bleibe am Sonntagmorgen noch lange im Bett liegen, lese und kuschle in meiner frischen Bettwäsche. Nach dem Frühstück schreibe ich Briefe, wir packen Geburtstagspäckchen und spielen Tac. So geht der Vormittag schnell rum. Ich entdecke die ersten Krokusse in der Wiese. Das milde Wetter lockt nun alle Frühblüher ganz schnell aus der Erde. 

Nach dem Mittagessen (Gemüsereis) verabredet sich der kleine Sohn wieder mit einem Freund. Wir fahren ihn hin und gehen diesmal eine Runde im anderen Nachbarort spazieren. Neue Wege. Der Wind pfeift uns ganz schön um die Ohren. Dafür haben wir aber einen weiten Alpenblick vom Chiemgau bis zum Algäu.

Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Waldstück mit unfassbar vielen Märzenbechern vorbei. Der Mann hat extra angehalten, damit ich sie fotografieren kann. Soo schön! Mir fiel ein, dass ich diese Stelle vor vielen Jahren schon einmal entdeckt, aber wieder ganz vergessen hatte. So lange wohnen wir nun schon hier. 

Der Restsonntag verlief ganz beschaulich und ruhig: Teepause, Briefe schreiben, Päckchen packen und ein bisschen zeichnen. Schon war wieder Abend und das Wochenende vorbei. Kind abholen, Abendessen, Badewanne, Bettzeit. 

Schön war’s. Das Wochenende hat uns allen gut getan. 

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4 Kommentare zu „Tagebuch – Zweisamkeit“

  1. Liebe Ramona – ich glaub aber, dass das Schneeglöckchen sind. Märzenbecher sind gelb und haben so einen Becher in der Mitte…. sei umarmt, deine Barbara

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