Tagebuch –“Wie geht es dir wirklich?“

Neulich hatte ich auf Instagram eine kleine Fragerunde. Eine der Fragen war: „Wie geht es dir wirklich?“ So eine Frage ist ja immer sehr vielschichtig. Wenn ich das von Freundinnen gefragt werde, dann frage ich nach, welche Ebene oder welchen Aspekt meines Lebens sie denn meint? Denn mir kann es schon generell gut gehen und trotzdem schwelen da Probleme und Nöte im Untergrund herum. Oder mir geht es schlecht und darin aber doch gut, weil ich die Situation annehmen kann. 

Nachdem ich aber schon echt lange nicht mehr aus dem Alltag geplaudert habe, nehme ich mir heute Zeit, ein bisschen aus unseren vollen Tagen zu zeigen. Wenn es hier still ist, ist das Leben ja meist voll, bunt und schnell. Und anstrengend. So ist es gerade. In erster Linie anstrengend. 

Auf dem Spaziergang mit dem Mann habe ich darüber gesprochen, warum meine Kurse gerade nicht gut laufen und selbst feststellen müssen, dass ich gerade wohl nicht in meiner schönsten Strahlkraft bin. Und so mysteriös das klingt: es macht sich immer bemerkbar nach aussen. Klar. Wenn meine Batterie leer ist kommuniziere ich anders, mein Fokus ist ein anderer, meine Kraft. 

Ich bin erschöpft, schlapp und werde hin und wieder von Sinnlosigkeitsgefühlen befallen. mein Tun, mein Wirken. Alles erscheint mir nutzlos und trübe. Nun weiss ich aber, dass dem ja nicht so ist. Gerade habe ich das Buch „Ungezähmt“ von Glennon Doyle zur Bibliothek zurückgebracht. Darin gab es auch ein Kapitel über Depressionen und Panikattacken und wie die Autorin damit umgeht. Sie hat es sehr treffend beschrieben, dieses ‚entweder zu tief oder zu hoch‘. Und wie sie sich selbst Briefe schreibt. In schlechten Zeiten, damit sie ihrem Arzt davon berichten kann, wie sie sich fühlt. In guten Zeiten, damit sie in schlechten Zeiten weiss, wie sich die guten Zeiten anfühlen, und es nicht für immer ist. 

Ich bin gerade im Tief, weiss aber, dass es wieder besser wird.

Einmal zum Grund

Mit einer Freundin habe ich mich bei einem Frühstücksdate darüber unterhalten, dass ich das Gefühl habe, einmal bis zum Grund des Teiches sinken zu müssen, um dann wieder aufzutauchen. Das Bild begleitet mich schon eine Weile (der Text ist vom Frühjahr 2012):

Mein Körper, geteilt. Oben und Unten. Ein Teich auf dem eine Seerose blüht. Die Seerose verwelkt, es kommt von unten ein Fisch und nimmt sie ins Maul, zieht sie tief tief nach unten unter die Wasseroberfläche. Er vergräbt die Blüte im Schlamm. Ganz weit und tief im Schlamm. Dabei entstehen Luftblasen, die nach oben steigen. An der Wasseroberfläche werden sie zu Seifenblasen und steigen weiter hoch, wo sie zerplatzen und auf das Wasser fallen und zu vielen neuen Blüten werden.

Auch im Wayfinding-Kurs mit Amanda Grace, an dem ich seit einigen Wochen teilnehme, arbeiten wir mit Wandlung und Transformation. Dazu füllen wir unsere Artjournals mit Bildern und Texten zu einem Gedicht über das Werden eines Schmetterlings. Der ganze Prozess von der Raupe über die Puppe bis hin zum Schmetterling ist bedeutsam und voller Metaphern.

Nebenbei geht das ganz normale Alltagsleben weiter. An den Dienstagen arbeite ich an der Schule. Da können wir jetzt draussen sein, was die Nachmittage zu richtig netten Stunden macht, weil die Kinder im freien ihre Energie ganz anders austoben können. 

Ich gebe mit Freude meine Kurse, habe Kontakt mit den Menschen in meinen Zoomcalls und plane mit dem Mann ein Kreativ-Retreat Anfang September für 6 Teilnehmer:innen. Das macht mich ganz kribbelig vorfreudig! Wenn dich das interessiert, schreib mir gern, dann erzähle ich mehr davon. Oder trag dich in den Newsletter ein.

Das pralle Leben

Ausserdem haben wir den 14.Geburtstag des Wolfes gefeiert. Es gab Kuchen, Geschenke und einen zufriedenen Sohn.

Ich habe mein neues gelbes Sommerkleid und meinen schönen Geldbeutel das erste Mal zum Eisessen mit den Kindern ausgeführt. Im Kleid zu sein war noch etwas ungewohnt nach Monaten in warmer Kleidung und Hosen.  Aber so langsam gewöhne ich mich an das Gefühl. Und das Gelb.

Übers Wochenende waren wir im Felshaus zum 10jährigen Felshaus-Geburtstag. Ein Fest mit leckerem Essen, Kuchen, Cocktails, Basteltisch, Billard, Tischtennis, Garten, Gottesdienst und vielen netten Menschen. Das hat den Kindern so gut gefallen. Sie erzählen jetzt noch davon. Wir haben dort eine Nacht geschlafen und sind erst kurz vor 1 Uhr ins Bett gekommen. Uff, das hing mir noch den ganzen Samstag nach. Den Sonntag haben wir dann alle gemütlich daheim verbracht, um wieder im Alltagsmodus anzukommen.

Ausflug zur Moschee

Am Montag habe ich mit der Tochter den großen Sohn mit seiner Klasse zu einem Schulausflug in die Moschee in Pasing begleitet. Ein sehr interessanter und kurzweiliger Ausflug, über den ich einen ganz eigenen Blogbeitrag schreiben könnte. Der Imam war sehr locker und offen, hat viele spannende Dinge über den Islam, das religiöse Leben und die Moschee erzählt. Das hat mir gut gefallen. 

Nach so vielen Eindrücken brauche ich nun eine Pause. Ich habe einige Termine ausfallen lassen müssen, nehme mir viel Zuhausezeit und Langsamkeit, Kunst und Garten.

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