Entdecke die kreative Welt des Art-Journaling: Tipps und Tricks für Anfänger:innen

Wenn du schon eine Weile bei mir mitliest, hast du sicherlich schon bemerkt, dass ich ein großer Fan von Art-Journals bin. Mein kreativer Ausdruck findet hauptsächlich zwischen den Deckeln eines Art Journals statt. Deshalb nehme ich dich ein bisschen mit in diese wunderbare Ausdrucksmöglichkeit, Gebetsform und Möglichkeit, ein visuelles Tagebuch zu führen. 

Du fragst dich vielleicht, was Art-Journaling überhaupt ist? Art-Journaling ist für mich eine Form des kreativen (Tagebuch)Schreibens, aber auch Spielplatz, Experimentierfeld und Ausdrucksmöglichkeit für mein Innenleben. Gedanken, Gefühle und Erlebnisse halte ich auf Papier fest, indem ich Geschriebenes mit Zeichnungen, Farben, Bildern und Collagen kombiniere, wie zum Beispiel in diesem Bild.

Art-Journaling ist ein großartiger Weg, um dich kreativ auszudrücken, deine Gedanken zu sortieren und deine Emotionen zu verarbeiten. Du kannst festhalten, was dir in der Welt begegnet, Naturbeobachtungen, Gespräche, Erinnerungen; aber auch – wenn du es möchtest oder es für dich relevant ist – deinem Glauben Ausdruck verleihen. Für mich ist Art-Journaling auch eine Art des Gebets. Ein Geschenk für und von Gott.

Meine Einsteiger-Tipps für das Art-Journaling

  1. Suche dir ein Buch mit gutem Papier, damit du Freude hast darin zu arbeiten. Es sollte nicht zu teuer sein, weil du dann vielleicht Scheu hast, es anzufangen. Gute Erfahrungen habe ich mit der Qualität von Sakura oder Royal Talens Art Creation gemacht. Es ist praktisch das gleiche Papier. Das funktioniert für Acrylfarbe, Collagen, Aquarellfarbe, Tinten und natürlich Bleistift und Fineliner. Es gibt viele verschiedene Größen und Formate zur Auswahl, wähle eines, das dir am meisten zusagt.

  2. Zu Beginn schlage es an beliebigen Stellen auf und hinterlasse mit geschlossenen Augen Bleistiftlinien und, wenn du gleich richtig loslegen willst, Farbspuren. Jetzt ist das Buch schonmal “versaut”. Das nimmt die Angst vorm weißen Blatt.

  3. Nun kannst du in deinem Art Journal arbeiten. Probiere Farben aus, experimentiere mit Hintergründen, schreibe deine Gedanken auf, klebe Bilder ein. Ich arbeite in meinem Buch nicht chronologisch, sondern queerbeet. Manchmal fange ich eine neue Seite an, ein andermal arbeite ich an bereits vorhandenen Spuren weiter. Es ist einfacher, wenn schon etwas als Grundlage da ist.

  4. Experimentiere mit verschiedenen Materialien wie Stiften, Markern, Farben und Papieren. So findest du heraus, womit du gut zurecht kommst und erkundest eine Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Du kannst auch Fotos, Zeitungsausschnitte oder andere Schnipsel aus deinem Alltag einbauen, um deine Seiten zu bereichern. 

  5. Betrachte es als Spiel. Vergiss nicht, dass das Art-Journaling keine perfekte Kunstform ist. Lass dich einfach treiben und vermeide es, dich selbst zu sehr unter Druck zu setzen. Probiere neue Techniken aus, sei unordentlich und verwende Farben, die dich glücklich machen.

Inspiration für deine ersten Seiten im Art-Journal

Jetzt hast du vielleicht schon ein Buch angefangen, ein bisschen drin herum gekleckst und Spuren hinterlassen. Wie geht es nun weiter?  Vielleicht helfen dir die folgenden Ideen für deine ersten Seiten im Art-Journal.
 
  1. Gedanken und Gefühle: Verwende dein Art-Journal als eine Art Tagebuch, in dem du über deine Gedanken und Gefühle schreibst. Auch deine Träume, Wünsche und Ziele kannst du im Art-Journal festhalten.
  2. Zeichne oder male: Verwende dein Art-Journal als Skizzenbuch, in dem du deine Umgebung zeichnest oder malst. Zeichne, was du zum Frühstück isst, was dir Freude bereitet oder womit du dein Tag verbracht hast. 
  3. Finde Worte: Notiere Zitate, die dir wichtig erscheinen, Textpassagen aus Büchern, die du liest oder Gesprächsfetzen aus deiner Umgebung. Worte sind oft eine schöne Ergänzung zu Farbflächen und Zeichnungen.
  4. Bilder, Symbole und Erinnerungen: Verwende dein Art-Journal als eine Art Collage-Buch, in dem du Fotos, Zeitungsausschnitte, Papiere und Eintrittskarten kombinierst, um ein einzigartiges Kunstwerk zu erschaffen. Halte die Augen offen nach schönen Bildern aus Zeitschriften und Prospekten. 
  5. Intuitiv mit Farben arbeiten: Stelle dir eine Musik an, die du magst, nimm Farben und lass diese in Formen und Flächen auf Papier fliessen. In diesem Youtube-Video findest du eine kleine Aufgabe dazu.

Weitere Inspirationen

Für deine ersten Schritte im Art-Journal kannst du die kurzen Video-Impulse aus dem August Art Journal nutzen. Die findest du übersichtlich in einer Playlist. Schau sie dir von vorn bis hinten durch, probiere einzelne Impulse oder suche dir die heraus, die dich am meisten ansprechen.

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

7 Kommentare zu „Entdecke die kreative Welt des Art-Journaling: Tipps und Tricks für Anfänger:innen“

  1. Das ist ein schöner Überblick, danke Ramona! Ich fand es in der Zoomspiration für mich sehr entlasten, dass du diesmal wenig gezeichnet hast 😉 Das hat mir das Gefühl gegeben, dass ich vielleicht doch auch ein Art Journal anlegen kann. Denn Zeichnen kann ich leider überhaupt nicht. Oder noch nicht?
    Auf jeden Fall hab ich das Talents-Büchlein bestellt und freue mich sehr auf das Bootcamp bei dir 🙂
    Liebe Grüße,
    Gesa

  2. Liebe Ramona,

    letztes Jahr im Sommer habe ich bemerkt, wie wichtig Spielen ist für mich. Ich neige zu sehr rigiden Vorstellungen und Forderungen an mich, gerade in meinem kreativen Feld. Dewswegen spricht es mich total an, dass du das spielerische, ungezwungene, nicht nach Perfektion strebende hier hervorhebst. Obwohl ich mein Talent so gar nicht in der Malerei sehe, leckern mich deine Kunstjournale mehr und mehr an … 🙂

  3. Liebe Ramona, vielen Dank für die Inspirationen und Tipps für den Anfang! Mich interessiert das Thema schon länger, und vielleicht ist es jetzt endlich soweit… wenn ich male, arbeite ich sonst an eher aufwändigen, geplanten Bildern, wo das Spielerische bzw. der spontane Ausdruck oft etwas zu kurz kommen.
    Viele liebe Grüße!

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