Tagebuch – Im August

Viel zu kurz erscheinen mir die verbleibenden August- und Ferientage. Nach drei Wochen unterwegs genieße ich die Zeit daheim, aber irgendwie bin ich auch gar nicht richtig da. So viele Dinge möchte ich ordnen, in die Welt bringen und aufgeschrieben wissen. Ich kenne diese Phasen nun schon: das irre Raussprudeln von Ideen, Listen schreiben und Pläne schmieden. Und die treue Leserin erkennt sie sicher auch, die Gezeiten, den Rhythmus im Ramonasein. Ein – Aus – Pause. Input – Output – Erschöpfung. 

Ich habe noch das ein oder andere Projekt, an dem ich arbeite, was ich zu Ende führen will oder muss. Verbindlichkeiten, die ich eingegangen bin und zu denen ich stehe. Auf der anderen Seite Ideen und Motivation für meine Arbeit im Herbst. Den Textura Kurs, für den ich noch einmal in die Schrift eintauchen möchte, um gut vorbereitet zu sein. Die letzten Seiten für das August Art Journal

Struktur auch in den Ferien

Gleichzeitig lockt der Garten oder die Kinder, die etwas unternehmen wollen. Ich ja auch. Also versuche ich mich in so etwas wie einer Struktur. Nicht, weil ich muss, sondern weil es sich als effektiv und wohltuend erwiesen hat. Ich schlafe aus, bis ich von selbst aufwache. Das ist meistens gegen 6:30 Uhr. Dann verbringe ich einige Zeit in Stille. Noch im Bett. Mein Aufwachritual. Ich schreibe ein paar Morgenseiten und lese ein bisschen. Das mag ich an den Ferien. Die Zeit. langsam in den Tag zu starten. Kalte Dusche und Frühstück mit dem Mann. Manchmal sitzen wir noch ein paar Minuten länger und unterhalten uns bevor wir an unsere jeweilige Arbeit gehen. 

Mittags kochen wir gemeinsam. Neulich habe ich aus den kleinen Tomaten im garten eine Suppe gekocht. Dazu gab es Croutons und Pesto aus dem Basilikum, was ich von meinen Eltern mitgebracht habe. Lecker! Ausserdem hatten wir einen Tomaten-Avocado-Salat und Pfannkuchen mit Champignons. Ein andermal gab es Spitzkohlcurry, heute frische Pizza. 

Am Nachmittag gehen wir eine Stunde spazieren. An warmen Tagen verlegen wir den Spaziergang in die Abendstunden. Dann ist es nicht so heiss. Wir merken aber nun, dass es deutlich kühler wird, die Sonne früher unter geht. Überall sind erste Anzeichen von Spätsommer zu sehen.

Im Garten blühen die Dahlien der Tochter ganz wunderschön. Ich darf mir einen Strauß für mein Büro pflücken. Das macht mich sehr glücklich. Ich liebe es, frische Blumensträuße aufzustellen. Das verändert einen Raum. Auch im Garten sehen sie wunderschön aus.

Ende August – Zeit mit den Jungs

Mit den Kindern habe ich kleine Radtouren unternommen – nur ganz kurze, denn wir haben beim Fahrradfahren alle keine Kondition und Routine. Mit dem Jüngsten, der ja jetzt Schwimmen kann und motiviert ist, fahre ich abends manchmal zum Steinsee auf eine Runde Abendschwimmen. Das ist schön. So sind die Abende, wie auch die Tage, immer viel zu schnell um. Wir geben uns im Bett gegenseitig kleine Wohlfühlmassagen, der kleine Sohn und ich. Dann ist es schon Nacht. 

So plätschern die Tage dahin. Ich habe viele Gedanken darüber, wie es im Herbst weitergehen soll, was ich anbieten und was verändern möchte. Gedanken auch über Instagram und das Bloggen, über Content, Tiefe und Nutzungsverhalten. Vielleicht schaffe ich es, sie mal geordnet zu teilen. Oder es bleibt bei Gedankenfragmenten, die ich in mir selbst und mit dem Mann wälze. Eines ist klar: das Nutzungsverhalten von Inhalten hat sich verändert. Alles wird schneller, flüchtiger. Das widerspricht meinem Bedürfnis nach Langsamkeit und Tiefe. Ich möchte Dinge von Bestand erschaffen. Nicht für ein schnelles Drüberscrollen. Ich denke darüber nach, wie ich es selbst schaffen kann, mich dem Schneller, Weiter, Besser zu entziehen. Nicht im Einheitsbrei von Canva-Vorlagen untergehen. 

Eine Überlegung ist, den Blog wieder mehr zu nutzen. Als meine Leinwand, meinen Gedankenspielplatz. In den nächsten Tagen teile ich noch ein paar Urlaubseindrücke. Dann meine Gedanken zum Spätsommer und Herbst. 

Derweil lasse ich noch eine Frage hier, die du sehr gern in den Kommentaren oder per Email beantworten kannst: Worüber möchtest du hier am liebsten lesen, wenn du dir 3 Themen aussuchen dürftest. 

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

7 Kommentare zu „Tagebuch – Im August“

  1. Liebe Ramona,

    ja, hektische Canva-Vorlagen, die im Minutentakt in die Welt geworfen werden, davon gibt es wirklich mehr als genug. Und ich kann daraus bei den meisten Contentersteller:innen auch in der Regel nichts mitnehmen. Zu schnell, zu wenig Tiefe. Deswegen freue ich mich immer, wenn es neue Blogbeiträge bei dir gibt. Denn das sind die Texte, die ich gerne lese und aus denen ich mir etwas mitnehmen kann.

    Wenn ich mir drei Themen auswählen dürfte, würde ich mir wohl mehr über deine Strukturen und Ordnungen (1) und deine Wege, mit Stress umzugehen (2) und regelmäßige Tagebucheinträge (3) wünschen.

    Also im Prinzip die Sachen, die du eh schon schreibst 😉

    Liebe Grüße und einen schönen Tag,
    Gesa

  2. Liebe Ramona,
    ich bin eine stille Leserin und liebe Deine reflektierte Art, Dein sehr feinfühliges Nachdenken über die Dinge und die „Langsamkeit“ Deines Blogs. Auf Instagram ist mir vieles zu hektisch, zu kurzlebig und zu „poliert“. Du machst das hier schon toll! Ich finde Deine Berichte aus Deinem Alltag (beruflich wie privat) immer sehr lesenswert, Deine Tagebucheinträge mag ich sehr aber auch die Berichte über Deine Reisen, auch wenn die meist nicht ins Ausland führen. Warum in die Ferne schweifen… ;-). Danke dafür, dass Du Dir immer wieder die Zeit für diesen Blog nimmst und wir Dich ein kleines bisschen begleiten dürfen. Herzlichst, Eva

  3. Liebe Ramona,
    oh ja wieder mehr Blog Einträge da würde ich mich sooooo sehr freuen.
    Am meisten feiere ich Deine Tagebucheinträge,Familienleben,Gedanken und Gefühle aus dem ganz normalen Lebenskarussel;-).
    Alles Liebe zu Dir und Danke für Dein August Art Journal for free,so ein 🎁 🙏💖.
    Liebe Grüsse,Ines D.

  4. Ich mag Blogs ja sehr. Zugegebenermaßen sind inzwischen nur noch 2 von den anfangs reichlich zehn (etwa 2013 fing ich an regelmäßig Blogs zu konsumieren, um mir Diplomarbeitspausen in der Bibo „zu gönnen“) übrig geblieben, die ich regelmäßig lese. Deiner B“ ist also einer dieser! Danke dafür. Ich bin zwar gar kein künstlerisch aktiver Mensch, mag deiner Art darüber zu schreiben aber sehr und hilft mir auch im Alltag. Da ich selbst Depressionserfahrungen habe, mag ich auch dein offenes Schreiben über dunkle Tage, Überforderung und das Finden der eigenen Kraft und Balance. Alltag ist auch immer gut.

    Also weiter so! Ich freue mich jedesmal sehr.

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