Holpriges Leben | Mittwintersale

Neulich, nach meinem Nachmittag in der Schule war ich erschöpft und kalt, obwohl das Feuer im Ofen gemütlich knisterte. Drei Stunden bei -6 Grad im Außengelände – da halfen irgendwann auch die doppelten Socken und dicken Klamotten nicht mehr. Ich war froh, dass ich mich vorausschauend von der Probe abgemeldet hatte. Ich war einfach noch nicht wieder fit. Nach dem Abendessen hing ich ein bisschen auf der Couch und las in meinem Buch, wärmer wurde mir aber nicht. Also beschloss ich, zusammen mit dem Sterngucker, um 20:30 Uhr ins Bett zu gehen. Ich brauchte nicht lange, um einzuschlafen. Dann aber wachte ich gegen 2:30 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. Ich hab selten, dass mich nachts Gedankenkarusselle beschäftigen. Diesmal war es aber ein sehr lautes. In jener Nacht habe ich beschlossen, darüber zu schreiben. Nicht so zu tun, als wäre hier alles in Ordnung und das Leben rosa und leicht. Oder ich hätte alles im Griff. Nichts davon.

Ich habe beschlossen davon zu teilen, weil ich finde, dass ich ziemlich resilient und lösungsorientiert bin und das an dieser Stelle wertschätzen will. Ich habe viele Werkszeuge, mit Lebenskrisen umzugehen. Zwar beuteln sie mich, aber ich finde auch Kraft, wieder aufzustehen. Und das war in der Gedankenkarussell-Nacht auch mein Grundgefühl: Wir schaffen das.

Stolpersteine

Letztes Wochenende, als der Mann zu seiner Gongausbildung fuhr, wurde er von einem abbiegenden Auto mit Anhänger gestreift. So sehr gestreift, dass unser Auto einen Schaden von – wir haben schon den Kostenvoranschlag für die Reparatur bekommen – über 8600 Euro genommen hat. Noch ist nicht klar, ob die Versicherung das abdeckt. Das Auto war gerade beim Reifenwechsel und zur Inspektion. Ausserdem ist die Heizung kaputt und muss ausgetauscht werden (weitere 900 Euro). Wir stehen hier also vor einer Zahlung von ungefähr 10.000 Euro, die wir schlichtweg nicht haben. Es gibt zwar eine kleine Rücklage für Autoreparaturen und Service, aber nicht in dieser Höhe. Wir hangeln uns schon seit dem ersten Lockdown und den folgenden Maßnahmen durch die Monate. Es wäre gelogen zu behaupten, es hätte keinen Einfluß auf unseren Business gehabt. Meine Einnahmen sind davon weniger betroffen, da ich hauptsächlich Onlinekurse anbiete. Mein Einkommen reicht aber nicht, um die fehlenden Einahmen des Mannes auszugleichen. 

So versuchen wir uns immer gegenseitig den Kopf über Wasser zu halten, entwickeln Ideen, wie es weiter gehen kann. Unsere Rücklagen, die wir hatten sind längst aufgebraucht, die Konten dauerhaft im Dispo. Nicht schön, aber gerade Tatsache. Die permanente Sorge um Einkommen und Auskommen zusätzlich zu unseren anderen Familienthemen (Angstsymptome, Schulabsentismus, Patchworkfamilie, Neurodiversiät, zwei Selbständigkeiten und die allgemeine Weltlage mit ihren derzeitigen Herausforderungen) macht etwas mit uns. Oft ist einer von uns angespannt, gereizt oder trübselig. Wir können uns immer wieder gegenseitig aus dem Tief herausholen. Zum Glück sind wir selten beide Gleichzeitig im Tief und können gut miteinander reden. Unsere täglichen Spaziergänge und regelmässigen Frühstückdates sind da eine gute Basis.

Kreativität versus Starre

Derartige Krisen spornen mich nach der ersten Lähmung dazu an, Lösungen zu finden. Wie kann ich mit dem, was ich habe und kann dafür sorgen, die Situation zu verbessern? Das ist meine geheime Superkraft. Meine eigentliche Kreativität. Die Herangehensweisen sind unterschiedlich: mal hilft es mir, ein Buch zum Thema zu lesen, ganz bewusst mit Menschen zu sprechen oder darüber zu schreiben. Andere Male brauche ich konkrete Handlungspläne. Dann setze ich mich hin, schreibe eine Liste mit Ideen und Möglichkeiten. Ich höre nicht auf, bis ich 20 oder 50 (je nach Thema) Ideen gefunden habe. Und ich bete. Ich bitte Gott um Unterstützung, klage meine Sorgen, weine mich bei ihr aus.

Wie lösen wir also nun die Auto-Reparatur-Misere?

Mental konzentrieren wir uns auf das Jetzt. Im jetzigen Moment ist alles gut. Wir frieren nicht, wir hungern nicht. Wir leben einen Moment nach dem anderen. Uns hilft ausserdem ein kleiner Video-Clip von Gaur Gopal Das, den wir uns immer wieder in Erinnerung rufen. Das heisst nicht, dass wir uns auf die Couch setzen und der Situation ergeben. Nein. Wir reden und finden Lösungen. Der Mann hat im Lager noch einen alten Paiste-Sammlergong, den er verkaufen wird. Auch ich habe darüber nachgedacht, was ich anbieten kann. Ich habe Onlinekurse. Es ist Weihnachten. Spontan wird es einen Mittwinter-Sale geben. Da kannst du alle Kurse 50% reduziert buchen. Das ermöglicht uns ein Auto-Reparatur-Einkommen und dir vielleicht einen Kurs, um den du schon lange herumschleichst, aber bisher noch nicht gebucht hast. Ausserdem gibt es eh noch bis Ende des Jahres eine Fünferkarte Wegbegleitung für 300 Euro (schreibe mir eine Email: ramona.weyde(at)posteo.de). Das ist auch um die Hälfte des regulären Preisen. Für alle Angebote gilt: du kannst sie jetzt kaufen und später in deinem Tempo einlösen oder anschauen.

Mittwintersale

Gültig vom 17.12.2022 – 21.12.2022
Auf alle Kurse*

Code: WINTER50 (bitte am Ende des Bestellformulars in das vorgesehene Feld eingeben. Dann wird der Rabatt automatisch berechnet)

Alternativ schreibe mir eine Email mit deinen Kurswünschen. Dann bekommst du eine Rechnung und kannst bequem per Überweisung zahlen.

Alle Kurse findest du hier in der Übersicht. Nach Buchung bekommst du direkt Zugang zum Wirkraum und kannst gleich loslegen.

*Gilt nicht für Buch der Möglichkeiten, Wegbegleitung, Retreat und Kreativsalon

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

6 Kommentare zu „Holpriges Leben | Mittwintersale“

  1. Hallo Ramona,
    wenn euer Auto nachweislich von dem anderen Fahrzeug gestreift wurde, muss die gegnerische Versicherung den Schaden zahlen. Mein Mann ist Sachverständiger für Kfz, wenn du da noch paar Gedanken brauchst, kannst du mich gerne per Mail anschreiben. Ich würde das an meinen Mann weiter geben.
    LG von TAC

  2. Vielleicht solltet ihr es mal mit richtiger Arbeit versuchen….. eure Kurse sind doch Hobbys und davon kann man eben nicht leben . Arbeit heißt das Zauberwort und Hobbys eben in der Freizeit…..

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