Mein Lebensrad (Was mich gerade bewegt)

Einmal pro Woche treffe ich mich mit meiner Business-Buddy zum Austausch und Co-Working. Wir erzählen, was uns gerade beschäftigt und arbeiten dann jede für sich an unseren Projekten. Heute ist wieder so ein Treffen. Bis kurz vorher wusste ich nicht, welches von den ganzen dringenden Dingen ich angehen will. Dann hatte ich den Impuls, endlich mal wieder hier zu schreiben. Abgesehen davon, dass ich eh schon die ganze Zeit Lust auf meinen Blog habe, hat mich Veronika Smoor (mal wieder) zu einem kurzen Innehalten inspiriert. 

Ich greife ihre Fragen auf und schreibe dir und ihr, quasi als Antwort. Darüber was mich bewegt und berührt.

Veronika fragt: Was beschäftigt mich? Was begeistert mich? Was lese ich? Und sie ergänzt die Fragen mit weiteren Fragen: Spürst du die Signale deines Körpers? Was sagt er dir in letzter Zeit? Wie hast du Ostern verbracht? War es ein schwieriger oder ein lichterfüllter Tag? Hast du ein kreatives Hobby? Wenn ja, welches? Welche Bücher waren dir in letzter Zeit Nahrung?

Ich liebe es ja,. Fragen zu beantworten und mir selbst und anderen Fragen zu stellen. Deshalb hatte ich große Freude als Interview-Gast beim Mut zum Move Podcast. Hör mal rein.

Was beschäftigt mich – ein Blick auf's Lebensrad

Damit es etwas übersichtlicher wird, ordne ich die Themen den Lebensthemen zu. Denn mich beschäftigt nie nur eins. Oft hängen die Dinge miteinander zusammen, manchmal stehen sie für sich. Es gibt ja dieses Bild vom Lebensrad mit den verschiedenen Lebensbereichen.

Gesundheit | Schon seit geraumer Zeit schmerzt mir mein Daumengelenk und die Sehnen im Unterarm bei bestimmten Bewegungen. Der Schmerz kommt und geht, ist nicht so einschränkend, dass ich bisher nichts weiter dagegen getan habe. Nun nervt es mich zunehmend, weshalb ich doch mal zum Arzt gehen will und es abchecken lassen. Ich vermute eine Sehnenscheidenentzündung. Die Symptome hindern mich daran, mein Fitnesstraining, was ich mir vorgenommen habe, zu beginnen und schränken mich bei meiner Arbeit ein.

Und damit bin ich auch bei der Frage, ob ich spüre, was mir mein Körper sagt. Ja. Er bringt mich zum Innehalten, zu Achtsamkeit und Langsamkeit. Im Sensory Awareness habe ich mich damit beschäftigt, wie es ist, etwas wirklich ausklingen zu lassen. Das wirkt noch nach.

In mir klingt noch die kreative Rauszeit nach und das, was ich über die Wirkung des Waldes auf unser Nervensystem gelernt habe. Es zieht mich immer wieder und öfter in den Wald.

Mehrwert und Qualität stehen im Vordergrund

Karriere/Business | Ich strukturiere einiges um, damit ich mir wieder mehr Freiräume verschaffe und höhere Qualität anbieten kann. Ausserdem gibt es einige buchhalterische Entscheidungen zu treffen, Tools zu wechseln. Künftig werde ich alle Kurse nur noch im Kreativsalon anbieten. Nun überlege ich, ob ich zu Thrivecart wechsle oder eine Communtiy über Skool aufbaue. So, wie es jetzt ist, funktioniert es nicht mehr gut für mich. Ich zahle sehr viele Gebühren dafür, dass alles so funktioniert, wie es gerade funktioniert. Das verschlanke ich nun. 

Gleichzeitig frage ich mich, wie ich den Kreativsalon zu noch einem besseren Erlebnis für die Teilnehmerinnen machen kann, Mehrwert und Qualität stehen dabei im Vordergrund. Ab April gibt es zusätzlich zum Monatstreffen ein Neumond-Date mit zur Schnipselpoesie. 

Ich weiss nicht, ob die Coaching-Ausbildung zu Karriere/Business zählt? Sie beschäftigt mich insofern, als dass ich noch dabei bin herauszufinden, wie ich die dichten Inhalte in meinen Alltag integrieren kann ohne mich unangenehm gestresst zu fühlen. Ich habe immer Montags ein Treffen mit meinem Magic Team, wo wir uns über die Ausbildungsinhalte austauschen und gemeinsam üben.

Finanzen/Geld | Seit ich Ende des Jahres das Profit-First-System in meinen Konten installiert habe, bin ich ganz zufrieden mit meiner finanziellen Situationen. Natürlich ist es noch immer jeden Monat ein Ringen um ausreichend Einkommen als Familie, um hier alle Kosten zu stemmen. Aber ich habe den Eindruck, dass ich weiterhin wachse, mich finanziell weiterbilde und immer bessert aufgestellt bin, Verantwortung und Selbstfürsorge zu leben. Auch finanziell.

Ambivalenzen aushalten

Spiritualität | Die Fastenzeit hat mir geholfen, Gott wieder näher zu kommen. Das tut gut. Ich habe beibehalten, morgens eine Weile in Stille zu sitzen und zu lauschen.

“Und für alle, die wissen, dass echtes Zuhören wie Beten ist, gehört die Stille zu jenen predigten der Natur mit der größten Transformationskraft. ich bin zutiefst dankbar, dass ich sie hören kann.” Gordon Hempton

Familie | Wir haben noch Osterferien.  Ostern war für mich dieses Jahr ambivalent. In mein Tagebuch schrieb ich: Osterfreude und Feiertagstrauer dicht beeinander”. Es ist komplex. Dennoch hatten wir ein schönes Osterfrühstück am Ostermontag und mit dem Jüngsten war ich beim Wasserwacht-Ostereiersuchen (bzw in unserem Fall verstecken) am Steinsee.

Ich habe den Eindruck, dass gerade viel Bewegung in der Familie ist. Einerseits hat die Autismus-Spektrum-Diagnose einiges in Gang gebracht oder auch gelöst, andererseits ist der Jüngste nun auch in der Pubertät angekommen. Eine interessante Geschwisterdynamik zeigt sich gerade. Und gleichzeitig stehe ich in letzter Zeit oft in der Küche, sehe die Kinder im Miteinander und bin überschwemmt mit Stolz und Liebe für meine Kinder. So eine großartige Bande. So tolle Menschen. 

Letzte Woche haben wir unseren Enkel kennengelernt (❤), nächste Woche besuche ich meine Herkunftsfamilie.

Liebe/Beziehung | Ist gerade gut. Ehe ist Arbeit. Das merke ich immer wieder. Wir gehen miteinander spazieren und ins Café. Mir fehlt ein bisschen Feuer. Das ist aber gerade nichts, was mich vordergründig beschäftigt. Es gibt vieles, was wir gemeinsam wuppen, viele Themen, die oben auf liegen. Leidenschaft gehört da gerade nicht dazu. 

So richtig frei ist meine Freizeit nicht

Freizeit | Jetzt muss ich kurz überlegen, was ich unter Freizeit verstehe. Ist es zweckfreie Zeit (davon habe ich wenig), oder ist es die Zeit, die ich nicht mit meinem Beruf verbringe? Die Zeit, der ich einem Hobby nachgehe? Ah, da war unter Veronikas Fragen die Frage nach einem kreativen Hobby. Nachdem mein Beruf ein Kreativberuf ist, finde ich es immer sehr schwierig, die grenze zu Hobby und Beruf zu finden und suche Absichtlich nach ausgleichenden Beschäftigungen, die mich nähren. Und doch ist da immer auch der Drang nach kreativem Ausdruck in mir. Momentan sieht meine Freizeit so aus:

  • Dienstags gehe ich zum Posaunenchor, wo ich immer noch mit Freude Trompete spiele. An Ostern haben wir den Gottesdienst begleitet. Ich bin mittlerweile nicht mehr so aufgeregt vor unseren Einsätzen. Musizieren macht meinen Kopf frei. Ich bin ganz im Jetzt, im Miteinander und in der Musik.
  • Mittwoches ist Sensory Awareness. Körperachtsamkeit. Was ich hier erlebe hilft mir immer wieder, mein ganzes Sein zu verstehen. Es lässt sich nicht genau erklären, aber viele meiner Erkenntnisse kommen aus meinem Erleben von mir in Beziehung zur Schwerkraft/dem Boden.
  • Freitags habe ich Trompeten Einzelunterricht. Nicht regelmässig, aber immer wieder. meistens üben wir einzelne Passagen oder Blastechnik und Mut.
  • Samstag gehe ich zum Schwimmtraining der Wasserwacht. Gerade ist Schwimmscheinabnahme mit den einzelnen Disziplinen für den Rettungsschwimmer. Nach sechs Jahren Pause will ich wieder das silberne Abzeichen schaffen. Macht Spaß, macht den Kopf frei und tut gut, mich auszupowern. An Ostern haben wir das traditionelle Ostereiersuchen am Steinsee ausgerichtet. Wasserwacht ist auch Ehrenamt.
  • Und dann gehe ich noch täglich 10-60 Minuten spazieren. Je nach Zeit und Wetterlage. Mal allein, mal mit der Tochter oder dem Mann. Das gilt wohl auch als Freizeit, oder? 
  • Für meine Kreativpraxis habe ich gerade eine 21-Tage Challenge mit Kreativ-Quickies laufen: ich stelle mir den Timer auf 10 min und setze eine vorgegebene Aufgabe in dieser Zeit um. Ziel: den Kreativmuskel trainieren, den inneren Kritiker austricksen, im Tun bleiben, üben.

Sozialkontakte für ein ganzes Jahr

Freunde/Gemeinschaft | Auch, wenn ich zwischendrin immer wieder das Gefühl habe, allein zu sein und nirgendwo echt dazuzugehören, habe ich doch auch viel Gemeinschaft und schöne Freundin-Treffen, die mich nähren und freuen. So eben den Posaunenchor, die Wasserwacht, die Schulgemeinschaft und meine Sensory Awareness Gruppe. 

Ich habe eine Reihe schöner Freundintreffen. Ein langes Frühstück mit Buchladenbesuch mit einer Freundin hier vor Ort, ein anderes steht schon im Kalender – ein ganzer Freundintag, den ich jedes Mal als großes Geschenk empfinde. Eine Mischung aus Seelsorge, Verbundenheit und Gesprächen, die mich auch auf intellektueller Ebene nähren. Am Wochenende treffe ich mich mit einer weiteren Freundin zu einem Wellness-Wochenende. Alle zwei Jahre schaffen wir es, uns aus unseren Familien rauszunehmen und Zeit miteinander zu verbringen. Diesmal wollen wir uns verwöhnen lassen. Mit Pool, Sauna und Massage. ich freu mich schon. Und dann fahre ich zu meinen Eltern, wo eine meiner ältesten Freundinnen zu ihrer Silberhochzeit eingeladen hat, und wo wir als Weibergruppe miteinander feiern. Würde meine erste Ehe noch bestehen, dann hätte ich auch nächstes Jahr Silberhochzeit. Manchmal denke ich daran. Auch meine kalligrafiefreundin Sandra sehe ich endlich mal wieder, wenn ich im April zum Schriftartfestival fahre. Der April ist also wirklich voller Sozialkontakte, Gemeinschaft und Freundschaft. Das war mir gar nicht so bewusst.

Ein Blick auf meinen Bücherstapel

Zum Schluß dieses Rundumschlags antworte ich noch auf die Frage nach den Büchern, die mich gerade nähren. Eins davon stelle ich dir demnächst im Detail vor (Lebe leicht). Für jetzt gibt es erstmal nur eine kurze Liste, denn interessanterweise bin ich gerade in kein Buch wirklich vertieft, sondern habe mehrere begonnen, zwischen denen ich hin- und her springe:

  • Phosphoreszenz. Was in dunklen Zeiten Halt gibt. Julia Baird – ein ganz tolles Buch mit vielen Einblicken in die Kraft der Natur, zu Resilienz und Schönheit
  • The Creative Act: A way of Being. Rick Rubin – Häppchenweise lese ich Rick Rubins Gedanken zu Kreativität und mache mir Gedanken, wo ich das in meinem Leben kenne und was in mir resoniert.
  • Start with Why. How great Leaders inspire everyone to take action. Simon Sinek – Hier bin ich noch ganz am Anfang. Es geht um das Warum in dem, was wir als Business tun. Und wie ein Warum stärker wirkt als Manipulation.
  • Boundaries. When to say yes, how to say no to take control of your life – das Buch lesen wir gemeinsam als Gruppe in unserer WingWomen Mastermind meiner irischen Coachin. Dazu haben wir Journaling Fragen zu jedem Kapitel und gemeinsame Coaching-Calls. 
  • Be water, my friend. Die Lehren des Bruce Lee. Shannon Lee – Als ich in Karlsruhe beim Willow Creek Leitungskongress war, habe ich mir einen nachmittag frei genommen und war unter anderem im Buchladen stöbern. Da hat dieses Buch zu mir gefunden. Obwohl ich ja wahrlich genug Lektüre auf meinem Nachttisch liegen habe. Kampfkünste und die Haltung des Kriegers faszinieren mich schon immer. Also lese ich auch in diesem Buch über Achtsamkeit, Flexibilität und Disziplin.
  • Der Trost der Schönheit. Eine Suche. Gabriele von Arnim – Das Buch wurde mir von vielen Blogleserinnen empfohlen. Dann landete es auf meiner Wunschliste. Als mir eine Freundin zu Weihnachten einen Büchergutschein und ein Frühstücksdate schenkte, war klar, dass ich mir dieses Buch vom Gutschein kaufen werde. So liegt es jetzt hier und wartet darauf, gelesen zu werden. ich freu mich schon.
  • Die Welt anhalten. Geschichten und Gedichte, um zur Ruhe zu kommen – Auch dieses Buch durfte beim Buchladenstöbertreffen mit in den Einkaufskorb. Es hat mich nicht nur inhaltlich, sondern auch von der Titelgestaltung her angesprochen. Ich mag Bücher als Gesamterlebnis. Auch noch nicht angefangen, aber schon neugierig.
  • Über den Rand der Welt. Uli Olvedi – Von Zeit zu Zeit versinke ich gern in einem Roman. Dieser verspricht so einer zu werden. Ich komme gerade rein in die Geschichte. Vielleicht ist das meine Reiselektüre für die kommenden Bahnfahrten.

War wieder ganz schön viel heut, was? Aber ich hatte so Lust zu schreiben und dann floß es einfach aus mir heraus. Wenn du bis hierher gelesen hast, über welche Gedanken bist du gestolpert? Was hat doch berührt? Was hast du für dich mitgenommen?

 

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

4 Kommentare zu „Mein Lebensrad (Was mich gerade bewegt)“

  1. Liebe Ramona,
    danke für Deinen Post, den ich mal wieder inspirierend finde, z.B. die Idee des „Lebensrads“ und damit verbunden, die einzelnen Bereiche sich genauer anzusehen. Ich glaube, das probiere ich auch aus! Einiges, was Du beschreibst, kenne ich auch von mir, zB wenn in der Ehe viele Aufgaben zu bewältigen sind, die Leidenschaft etwas „leidet“. Bei mir braucht die nämlich einen inneren Raum, in dem wirklich erst ein zur Ruhe kommen ist von Körper, Geist und Seele, um dann wieder mit dem anderen zusammen zu kommen.
    Bücher, die ich gerade lese:
    Kae Tempest, Verbundensein ( ein Essay über Kreativität und Verbundensein, auch der Frage, wie man seinen Selbstwert in einer Welt erkennt, die vor allem auf Gewinn aus ist und vieles mehr)
    Herbert Renz Polster, Mit Herz und Klarheit , eine richtig gute Zusammenstellung und Positionierung zu all den aktuellen Erziehungsthemen
    Celeste Ng, our missing hearts, ( Roman, gerad erst begonnen)
    Danke Dir für Deine Inspiration und
    hab ein schönes Wochenende!
    Heidi

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