Anfang Juli hatte der Mann ein Gong-Retreat im Das Kranzbach. Im Vorfeld schon hat er mich gefragt, ob ich ihn begleiten möchte: ein paar Fotos und Videos machen, relaxen, mal rauskommen. Win-Win für beide Seiten. Na klar wollte ich mit, auch wenn das bedeutete, auf die Berlin Letters Konferenz zu verzichten, wo ich auch sehr gern hingefahren wäre.
Ich habe sehr viele sehr schöne Bilder im Kranzbach gemacht. Der Ort ist bezaubernd, die Ästhetik, der Service – großartig. Ich habe mich mit einigen Menschen dort unterhalten, die das als ihren Kraftort benannt haben und/oder immer wieder kommen. Eine herrliche Ruhe, ein achtsames Miteinander und köstlichste Versorgung – alles ganz nach meinem Geschmack.
Ich weiss gar nicht, wovon ich zuerst schwärmen soll: Auf der Terrasse sitzen mit Blick zum Kräutergarten und Grüntee trinken, lesen oder mit dem Mann reden. Oder vom Kissenmenü auf dem Zimmer, wo ich mir ein extra Kopfkissen auswählen konnte (Dinkelspelzen mit Zirbe – ein Traum!). Vielleicht aber doch auch von dem mehrgängigen Abendmenü und überhaupt dem reichen Buffet zum Frühstück, Mittag und Abend. Ich schwärme vor allem von der Zeit. Einfach nur durch den tag schlendern, mich um nichts weiter kümmern zu müssen, keiner Agenda folgen, einfach sein.
Klar habe ich auch ein bisschen gearbeitet. Aber auch viel einfach nur herumgesessen, gelesen, gezeichnet, genossen.
Das Meditationshaus
Einen kleinen Waldweg folgend gelangt man etwas höher gelegen im Wald zum Meditationshaus. Das Meditation House ist von Kengo Kuma aus Tokio geplantes architektonisches „piece of art“. Es hat Glasfronten, sodass man den Eindruck hat, direkt im Wald zu liegen. Ein wirklich sehr besonderer Ort, um zur Ruhe zu kommen. Dort oben in diesem Meditationshaus hatte der Mann mehrmals täglich seine Gongmeditationen mit einer Gruppe Frauen, die das Retreat gebucht haben.
Dort gibt es auch einen im japanischen Stil gestalteten Raum für Teezeremonien. Die Schlichtheit und das Licht haben mich sehr beeindruckt.
Im Haus selbst standen überall frische Blumen in interessanten Arrangements. Es gibt einen Spieleraum und Brettspielabend (den hab ich leider verpasst), eine Bibliothek und einen großen Spa-Bereich. Ich hätte locker noch ein paar Tage bleiben können, weil mir die Tage mit dem Mann dort so gut getan haben. Ein herrlicher Kurzurlaub.
Beobachtungen und Erkenntnisse
Ankommen | Es hat eine Weile gedauert, bis ich wirklich ankommen konnte. Einen Tag lang hatte ich noch eine gewisse innere Unruhe in mir, dir Zeit so intensiv wie möglich nutzen zu wollen, das Beste aus der Auszeit rauszuholen, Leistungsgedanken auch im Freizeitbereich. Das konnte ich aber dann loslassen. Echte Erholung durfte sich einstellen. Ich hatte Lust, zu sitzen, zu zeichnen oder Sudokus zu lösen.
Sudoku | Auf dem Tagesblatt des Hotels war am ersten Tag ein Sudoku. Daran hatte ich große Freude. Später, am Regentag, lagen weitere Sudokus im Foyer aus, die ich mir alle mitgenommen habe. Die Sudokulust habe ich mir mitgenommen. ich sitze jetzt immer mal am Tisch und vertiefe mich in diese Zahlenrätsel. Mein Urlaubsmitbringsel sozusagen.
Schönheit | Es tut mir so so gut in ästhetisch ansprechender Umgebung zu verweilen. Wenn Dinge harmonisch, gut durchdacht und hochwertig sind, dann macht das was mit meiner Stimmung. Schönheit hebt unsere Frequenz. Das spüre ich immer wieder sehr deutlich. Ein wohlplatzierter Blumenstrauss, ein achtsam zusammengestelltes und gut gestaltetes Infomäppchen – oft sind es kleine Details, die mich tief innen berühren und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
Zirbenkissen | Das Dinkel-Zirbe-Kopfkissen hat mir richtig gut gefallen. So eins hab ich mir jetzt auf meine Geburtstagswunschliste gesetzt.
P.S.: Retreats mit dem Gong, nicht nur im Kranzbach, findest du auf der Website des Mannes. Vielleicht spricht dich die ein oder andere Gongauszeit ja auch an. Kann ich sehr empfehlen.
P.P.S.: Der Aufenthalt im Kranzbach ist selbstgezahlt und keine beauftragte Werbung. Schreibt man ja heutzutage lieber dazu.