„Manche Winter schleichen sich so langsam an uns heran, dass sie bereits Teile unseres Lebens durchdrungen haben, bevor uns auffällt, dass sie da sind.“
„In diesem unseren Winter ging eine Verwandlung mit uns vor. Wir lasen und arbeiteten und wälzten Probleme und fanden neue Lösungen. Wir richteten den Fokus nicht länger darauf, am Fortsetzen des normalen Lebens festzuhalten, sondern darauf, ein neues Lebensmodell zu entwickeln. Wenn alles in Scherben liegt, kann etwas völlig neues entstehen. Das ist das Geschenk des Winters, und man kann es nicht ausschlagen: Es zieht Veränderungen nach sich, ob es uns gefällt oder nicht. Am Ende tragen wir womöglich ein anderes Fell.“
Bei Erwachsenen ist es wohl das Umfeld und die Gemeinschaft. Partner*innen, Familie, Gemeinde. Aber auch die soziale Gemeinschaft in Form von Krankengeldern und Fangnetzen. Das ist jedoch oft gar nicht so einfach, weil es nicht vorgesehen ist, Winter zu halten. Es braucht Anträge, Nachweise, Diagnosen, Stempel, Verpflichtungen und Druck. Man kann nicht ohne weiteres Winterschlaf halten bis man wieder auf den Beinen ist. Die Kindergeldkasse will Nachweise, die Schulbehörde auch. Es ist mühsam, sich durch Winter zu hangeln, den eigenen Winter auszuhalten, die Winter der anderen mitzutragen.
Winterwärme aus der Gemeinschaft – Danke!
Ich bin dankbar für unser Netzwerk, den guten Kontakt zur Schule, den Lehrer*innen, Ärzt*innen und Psycholog*innen, die uns unterstützen und gemeinsam einen gehbaren Weg finden. Sie sind es, die uns helfen, den Winter zu überstehen, Licht zu sehen, wo für uns Schwere und Dunkelheit ist. Sie sind es, die die Fackeln tragen: Formulare ausfüllen und Atteste erwirken um Zeit zu gewinnen, das Leben zu ordnen und das Boot in ruhigere Wasser zu navigieren. Die uns Mut zusprechen, zuhören, geduldig sind und uns den Weg nicht allein gehen lassen.
Überwintern – Wenn das Leben innehält
Katherine May schreibt in unterhaltsamen und nachvollziehbaren Geschichten über die Zeiten, die schwierig sind im Leben. Sie vergleicht diese schweren Zeiten mit dem Winter, wo Kargheit und Fablosigkeit vorherrschen, aber bei genauerem Hinschauen wichtige Prozesse passieren. Die Autorin nimmt uns mit in kalte Regionen in Skandinavien, wo Kälte und Dunkelheit den Winter bestimmen, zu den Bienenvölkern und den Eisbaderinnen. Und immer wieder auch in ihr eigenes Leben, was ruckelt und Pausen einfordert.
Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3
Wow,Danke genau mein Thema!!!!Und Danke vor allem auch fürs Teilen eures persönlichen Winters gerade🙏💚
Das Buch werde ich mir schenken;-)
Viel Freude beim Lesen. Es liest sich leicht und schnell, geht aber nicht sehr in die Tiefe, wie ich finde.
Danke für Deine Offenheit. Dazu passend der Verweis auf ein großartiges Buch, welches mir eine liebe Freundin geschenkt hat: ‚Wenn wir wieder wahrnehmen‘
Auf die neuen Pfade, die wir im Frühling gehen werden!
Danke für den Buchtipp!
… ich habe es mir such gekauft und bin jetzt sehr gespannt. Alles Gute für euch 🌞.
Es ist leicht dahinplätschernde Lektüre. Viel Spaß beim Lesen.