Nach ewigem Regen lugt heute mal die Sonne hervor. noch nicht vollständig, aber Phasenweise. Das habe ich direkt für einen Spaziergang genutzt und hier und da eine handvoll Giersch aus dem Beet gezogen. Ich weiß nicht, ob es Frühjahrsmüdigkeit ist – ich bin gerade soo müde, dass ich am liebsten ein Schläfchen nach dem anderen halten könnte. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Mal sehen, wie gut ich dem Projektstufen-Elternabend heute folgen kann.
Selbstwertschätzung
Es gibt aber trotz Müdigkeit heute wieder ein kleines Guckloch in meinen Alltag. Hier passiert gerade nichts äußerlich besonderes, aber in mir drin erlebe ich eine angenehme Ausgeglichenheit, die ich sehr geniesse. Ich bereite mich auf meinen mai-Kurs „Selbstwertschätzung“ vor. Ein sehr spannendes und vielschichtiges Thema. Mir kommen dazu immer mehr Ideen, die ich ordne und in eine Struktur bringe, um sie dann als Kurs für dich bereitszustellen. Das Format „Inspirationsemails“ hat sich in der Vergangenheit gut bewährt: alle zwei Tage gibt es eine Email mit dem Kreativ- und Gedankenimpuls. Eine Aufgabe zum Umsetzen, Nachdenken, Weiterspinnen. In kleinen Häppchen, damit du nicht das Gefühl hast, nicht hinterherzukommen. Denn manche Themen brauchen auch etwas Zeit, um in der Tiefe zu wirken. Am 1.Mai geht’s los. Die Videos gibts dann aber auch nachträglich noch im Kursraum, sodass du ganz in deinem eigenen Tempo mitmachen kannst.
Der Kurs nimmt gerade viel Raum meiner Zeit- und Kopf-Kapazität ein. Neben Alltag und den üblichen Familienthemen: ein Pre-Teenager, der sich merklich der Pubertät nähert. Ein Teenager. Und eine nicht-mehr-Teenagerin, die aber auch noch daheim wohnt. Alle zusammen jede:r mit den eigenen Themen, die gesehen und gehört werden wollen. Ich bleibe hier bewusst vage. Die Zeiten von Familienleben im Blog ausbreiten sind vorbei. Das bemerke ich auch bei vielen Mitbloggerinnen mit ähnlich alten Kindern. Es ist eh immer ein ziemlicher Spagat, von mir zu schreiben, wo es viele Bereiche gibt, wo die Themen der Kinder meine eigenen anrühren, wo Wunden, Ängste und Auseinandersetzungen mit Schmerz oder Sorgen stattfinden.
Gerade neulich hatte ich ein Gespräch, wo ich gesagt habe, dass ich manchmal meine Wut, meine Ohnmacht oder Hilflosigkeit gern rausschreiben würde. Einfach, damit sie gehört wird. Wohingegen die Trauer etwas leises ist. Die will eher gesehen werden. Das kann man schon an der Körperhaltung der beiden Emotionen sehen. und doch liegen beide so nah beeinander.
Aber ich schweife ab. Genau genommen habe ich gar keinen Plan, worüber ich heute schreiben will, sondern tippe hier einfach drauf los und bin überrascht, was alles so rausfliesst. Deshalb auch der fehlende rote Faden. Aber egal. Es geht nicht immer geordnet in meinem Kopf vor. So sehr ich mich nach Struktur und Übersichtlichkeit sehne und mich auch wirklich gut organisieren kann, so sehr herrscht manchmal auch einfach ein heillosen durcheinander.
Eden-Fest
Gerade zum Beispiel überlege ich, ob ich mich für einen Stand als Aussteller beim Eden Fest bewerbe. Ich habe den Eindruck, dass das Eden Fest sowas wie der Nachfolger der Schön-Konferenz ist. Und die hat mir damals ja schon gut gefallen. Die Vorträge habe ich heute noch in Erinnerung.
Nun ist es so, dass das, wofür Johannes Hartl da plädiert – eine menschliche Zukunft – auch das Anliegen meiner Arbeit ist. Ich habe für mich den inneren Leitsatz „Heal yourself, heal the World“. Das heisst, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, wenn meine Schale voll ist, wenn ich gut zu mir selbst bin, dann ist es sehr viel einfacher auch gut zu anderen zu sein. Und wie sagte Thích Nhất Hạnh: „Frieden beginnt in uns selbst“. Darum geht es auch in meiner Arbeit. Kreatives Tun, Zeichnen, Malen, Schreiben – das alles sind Werkzeuge um mich mit meinen Emotionen, meinem Schmerz, meinen Sehnsüchten und mit Gott zu verbinden. Und in diesem im-Moment-sein inneren Frieden, Heilung und Verbundenheit zu erfahren.
Ich habe also diesen Aufruf gesehen, mich als Aussteller zu bewerben, mein Herz hat einen kleinen freudigen Sprung gemacht und „ja, das ist die richtige Bühne“ geflüstert. Und sofort wurde der innere Kritiker laut: „Wer bist du denn schon?!“, „Du hast ja gar nichts herzuzeigen“, „Was ist denn deine Mission? Die ist doch viel zu klein.“, „Die Standgebühr und alles drumherum kannst du dir gar nicht leisten.“, „Du musst erst deine Website fertig machen, sonst bekommt doch keiner einen Eindruck von dem, wofür du unterwegs bist“, „Vier Tage Konferenz? Wie willst du das denn durchhalten?“ … nur um einige zu nennen.
Bis zum 3.Mai kann man sich noch bewerben, und ich schleiche immer wieder um die Website herum, gehe ins Gebet, befrage Menschen, deren Gedanken dazu mir wichtig sind. Gott gibt mir ja oft schnelle und sehr klare Antworten. Diesmal hält sie sich etwas bedeckt. Kam mit so vagen Aussagen wie: „Du triffst die Entscheidung, ich stell mich an deine Seite.“ Das ist ja auch schonmal eine phantastische Zusage.
Ich gehe also noch ein paar Tage mit dem Gedanken schwanger, ob und wie ich es möglich machen kann. Und will. Wah! Welcher Anteil ist spontane Begeisterung und Unternehmergeist, welcher Ego, welcher eine echte Mission und welcher angebrachte Zurückhaltung unter Kenntnis meiner (finanziellen und gesundheitlichen) Grenzen. Aufregend! (Ist ja sonst nichts los in meinem Leben, nicht?)
Was schön ist
- Mit dem Mann habe ich neulich wieder eine Staffel LOL mit Bully Herbig geschaut. Den mag ich ja sehr gern. und auch die Hazel. Nun habe ich Hazels Podcast entdeckt und mir die Folge mit Bully angehört. Abgesehen davon, dass ich es ein bisschen anstrengend fand, dass die beiden – Hazel und Thomas – Bully ständig unterbrochen haben, wenn er was erzählen wollte, fand ich es sehr unterhaltsam, zuzuhören.
(Ah ja Podcast… Ich überlege immer noch, meinen Podcast wieder zu starten, neu zu starten, nochmal anzufangen) - Die Sonne, die heut mal kurz durch die Wolken schien.
- Unser Apfelbäumchen hatte letztes Jahr eine Blüte (der Miniapfel ist dann abgefallen). Dieses Jahr habe ich noch mehrere entdeckt. Noch sind sie nicht aufgeblüht, aber schon im Ansatz zu sehen. Wie aufregend.
- Beim Spaziergang habe ich ein Poster zur Lauf10 Aktion vom BR entdeckt. Da gibt es nächste Woche vom Sportverein um die Ecke einen Infoabend. Das schaue ich mir mal an. Denn meine Fitnessambitionen scheitern hier täglich an der Umsetzung. So richtig meins habe ich da noch nicht gefunden. Vielleicht bin ich ja doch ein Gruppenmensch was das betrifft.
- Die blühenden Schachbrettblumen! Die lieb ich besonders.
Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3
Ja, ich bin bei sowas auch spontan zu begeistern und stehe jetzt spontan und fast ein wenig überstürzt nächste Woche in Berlin auf einer Bühne (aus meinem Angestelltenjob heraus). Also kann ich dir das gut nachempfinden.
Und ich habe neulich tatsächlich mal versucht, die alten Podcastfolgen von dir nochmal zu finden. Ich wäre also sicher auch bei einem aktuellen Podcast fleißige Hörerin. Aber Blog, Insta, Youtube, Newsletter, Kurse UND Podcast ist auch schon ganz schön viel Content. Selbst mit Content-Recycling und guter Orga wird das ganz schön sportlich. Sicher, dass dir das nicht zu viel wird? So gerne ich auch von dir hören würde 🙂
Liebe Grüße und ich freu mich schon sehr auf den Kursbeginn am Montag <3
Nee, die alten Podcast Folgen dürften nicht mehr erreichbar sein. Die lagen ja auf jademond.de und da hab ich alles runter genommen und einem Umleitung zu diesem Blog hier gemacht. Ich muss schon neu anfangen. Aber ja, du hast recht. Das ist viel Arbeit (aber auch Freude). Viel Erfolg auf der Bühne! Kann ich mir total gut vorstellen.
Hab mir gerade die Webseite vom Edenfest angeschaut und kann Deine innere Ambivalenz nachempfinden…Auf mich wirkt es von der Webseite irgendwie so künstlich, perfektionistisch und zweifellos. Von daher kann ich verstehen, dass Du Dich dort nicht uneingeschränkt siehst. Aber anderseits, ist Dein Zweifel nicht vielleicht genau das, was dort fehlt, um es authentischer zu machen? ….
Was mich freut ist, dass Verena König dort über Trauma und Verbundenheit spricht. Ihre Arbeit schätze ich immer mehr, je länger ich mich damit befasse.