Als der Mann mich gefragt hat, ob ich wieder mit ins Kranzbach kommen möchte, wenn er sein Gong-Retreat dort hat, habe ich keine Minute gezögert. Mein Ja war schon klar, als wir letztes Jahr noch nicht abgereist waren. Ein wirklich feiner Wohlfühlort voller Ästhetik, Ruhe und Genuss. Also habe ich das ganze Jahr immer einen kleinen Betrag beiseite gelegt, um mit diesen Miniurlaub leisten zu können.
Anfang Juli war es dann so weit. In diesem Jahr hat es zusätzlich etwas Planung gebraucht, denn das Kranzbach-Retreat schloss direkt an die Prüfungszeit und Notenbekanntgabe des Sohnes an. Der Mann ist also schon am Donnerstag nach dem Frühstück losgefahren, denn er hatte als Leiter des Retreats dort noch einiges aufzubauen und vorzubereiten.
Ich habe den Sohn noch zu seiner letzten Prüfung begleitet und bin dann erst am Nachmittag in den Zug gestiegen. Vom Bahnhof wurde ich vom hauseigenen Shuttle abgeholt. Und dann konnte die Auszeit beginnen. Ahh!



Auszeit – Ankommen dauert ein wenig
Ich erinnere mich, dass es beim letzten Mal eine Weile gedauert hat, wirklich anzukommen und die Zeit zu geniessen. Das war diesmal nicht anders. Nein, sogar ein bisschen schlimmer, weil noch so viel in meinem Kopf war. Meine Eltern feierten dieses Jahr ihre Goldene Hochzeit, und ich hatte die Idee, eine Hochzeitszeitung zu gestalten. Die musste bald in Druck, weshalb ich mir diese Arbeit mit ins Kranzbach genommen habe. Hier und da mal ein Stündchen, das geht sich schon aus.
Am Freitag Morgen war die offizielle Notenbekanntgabe der Prüfungsergebnisse des Sohnes. Ich hatte mit seinen Lehrern vereinbart, dass wir diese dann eben nicht vor Ort, sondern als Videokonferenz machen. Das hat auch wunderbar geklappt. So sass ich also morgens in der Bibliothek des Kranzbach, den Sohn und die Lehrerin am anderen Ende, und habe mich über die tollen Prüfungsergebnisse des zu Hause lernenden Wolfes gefreut. Juhu! Dieser Abschnitt ist geschafft.


Auszeit bei Zen-Meditation und Massage
Während der Mann täglich seine Stunden mit der Gonggruppe verbrachte, arbeitete ich also an der Hochzeitszeitung. Dann trafen wir uns zur gemeinsamen Mittagspause am Buffet, verbrachten den Nachmittag miteinander bis zur nächsten Gongsession. Ich tauchte ausserdem in meine auf dem Weg am Bahnhof gekauften Bücher ein und nutzte die Zeit, um ein bisschen in meinen Skizzenbüchern zu malen.
An einem Tag buchte ich mir eine Ayurveda Massage und einen Schnupperkurs für Zen-Meditation. Das hat mich schon immer mal interessiert, wie sich so eine Zen-Meditation von anderen Meditationen unterscheidet. War auf jeden Fall interessant (weitere Einsichten hatte ich nicht). Die Ayurveda Massage hingegen kam mir viel zu kurz vor.

Viel zu kurze Auszeit
Ich hätte gern etwas mehr Zeit im Kranzbach gehabt, um auch mal eine Wanderung zu machen. Denn das Hotel ist sehr schön eingebettet in wunderbare Natur. Das nächste Mal will ich auf jeden Fall meine Wanderschuhe einpacken. So begnügten wir uns mit wenigen Spaziergängen über das weitläufige Gelände. Auch das ist schon ein Genuss für alle Sinne. Wildkräuterwiesen, Bergblick mit Nebelschwaden in der Ferne, Grillenzirpen und das Knirschen des Kieses unter den Füßen. Herrlich!
Am Abend gibt es immer ein mehrgängiges Menü. Da sitzen wir locker zwei Stunden beim Essen, geniessen die Speisen (mit Gaumen und Auge) und führen anregende Gespräche mit den Kursteilnehmer*innen. Das Handy bleibt die meiste Zeit ungenutzt – wie angenehm.
Regeneration und Schlaf wird hoch gepriesen im Kranzbach. Auf dem Hotelzimmer liegt ein Kissenmenü, wo man sich zusätzlich bzw statt der Grundausstattung ein Kissen oder eine andere Decke bringen lassen kann. Letztes Jahr habe ich so ein Zirben-Dinkel-Kissen entdeckt, was mir dann später der Mann auf meinen Wunsch hin zum Geburtstag geschenkt hat. Dieses Jahr habe ich ein Lavendelkissen ausprobiert. Gefüllt mit Hirse und Lavendelblüten duftete es mich in den Schlaf. Dazu noch eine rosa Schlafmaske. Ein herrlicher Service.

Auszeit-Abschluss in der Sauna
Dass die Zeit dort zu kurz war, hatte ich schon erwähnt, nicht?! Ich hatte so viele wunderbare Begegnungen, Gespräche, Zeit für mich und mit dem Mann, dass ich gern noch länger geblieben wäre. Auch, um die vielen Angebote zu nutzen. Da kann man sich Fahrräder ausleihen, Wandern gehen, an Yogakursen und Teezeremonien teilnehmen, ins Fitness-Studio gehen und Massagen geniessen.
Den letzten Tag, nach Ende des Gong-Retreats genossen wir noch in der Sauna, im Pool und im Café. Da war es egal, dass es draussen regnete. Zum Abschied gibt es vom Haus ein selbstgebackenes Sauerteig-Brot. In der Tiefgarage stehen Glasflaschen und ein Wasserhahn für das hauseigene Quellwasser. So konnten wir ein bisschen Kranzbach mit nach Hause nehmen.
Für den Heimweg nahm der Mann extra die Route über Land statt über die Autobahn, um noch etwas in der Langsamkeit und Entschleunigung zu bleiben. Genau die richtige Entscheidung!
ach, das liest sich wirklich schön! ich freue mich mit dir über die schöne Zeit und den Schulabschluss ❤️
ich nehme manchmal auch extra die Strecke über Landstraßen, um etwas ruhiger und langsamer voranzukommen. das ist wirklich eine gute Entscheidung gewesen!
liebe Grüße
Gesa