Tagebuch – Gedankenschnipsel

Ich habe mir einen Pause-Tag gegönnt. Den nutze ich unter anderem, um hier mal wieder einen kurzen Einblick in meinen Alltag und meine Gedanken zu geben. Das Blogschreiben ist mir ein bisschen abhanden gekommen, aber fehlt mir. Deshalb kommt hier ein kleines Lebenszeichen mit Gedankenschnipseln und dem, was mich gerade beschäftigt.

Gestern Abend hatten wir wieder Probe. Momentan bereiten wir eifrig unsere Einsätze beim Weihnachtsmarkt und dem Adventsgottesdienst vor. Ich hatte gestern zum ersten Mal meine neue Trompete dabei, die ich mir aus den Teekasse-Beiträgen von euch über viele Monate zusammengespart und zum Geburtstag schenken lassen habe. Im Orchester mit einem neuen Instrument aufzutauchen ist ein bisschen, wie mit einem neuen Sportwagen vorzufahren. Anerkennendes Nicken, große Mitfreude und ein bisschen Erfahrungsaustausch. “Meine erste Trompete war auch eine Yamaha” Das hat mein Herz so gewärmt, dieses Miteinander und die Zugehörigkeit. 

Posaunenchor-Lakritz

Ich esse keine Gummibärchen. Aber wenn Dienstags am Abend unsere Posaunenchor-Probe zu Ende ist, der Tisch für das gemütliche Beisammensein aufgestellt und die Stühle zurechtgerückt werden, dann warte ich noch einen Moment bis die gemischte Haribo-Tüte zwischen Chips und Crissini auf dem Tisch liegt. Ich nehme mir ein paar Lakritz-Gummis bevor ich nach Hause fahre. Mein Posaunenchorabend-Lakritz.

Die Probe war anstrengend, aber auch toll. Ich kann immer mehr mitspielen, merke aber auch, wie sehr es bei mir von der Tagesform abhängig ist. Atmung und Körperspannung hängen halt doch unmittelbar miteinander zusammen. Von 18 – 22 Uhr (mit kurzen Pausen) spielen, singen und Noten lesen – danach falle ich müde ins Bett. 

Dienstags ist eh mein Power Tag. Am Nachmittag arbeite ich drei Stunden in der Schule. Zuerst habe ich Pausenaufsicht, dann meinen Nachmittagskurs (Kreativwerkstatt) mit 11 Grundschulkindern in diesem Jahr.  Momentan sind wir noch Draussen. Das ist leichter für mich. An einem Basteltisch können wir kreativ sein, die Kinder, die Bewegungsdrang haben, dürfen rumlaufen und spielen. Im November habe ich zusätzlich nach dem Kurs Busaufsicht. Ich bleibe so lange am Busplatz, bis alle Busse gefahren sind und im Idealfall kein Kind übrig geblieben ist. Der Sterngucker ist auch in der Nachmittagsbetreuung. Den nehme ich dann im Auto mit nach Hause. Auf dem Rückweg kaufen wir oft noch Kartoffeln im Hofladen. Nach einer kurzen Pause zu Hause fahre ich zur Probe.

Winterruhe und Weihnachtsambivalenz

Im Newsletter schrieb ich am Montag, dass ich den November fühle. Die Sehnsucht, mich zurückzuziehen, es der Natur gleich zu tun und zur Ruhe zu kommen. Schon lange habe ich nicht mehr gestrickt, jetzt aber eine Socke mit Norwegermuster angefangen. Auf dem Tisch liegt ein Rezept für Weihnachtsstollen, den ich gern backen möchte. Dem Sterngucker habe ich versprochen, dass wir heute den Weihnachtsschmuck auspacken und das Haus schön machen.

Wie jedes Jahr spüre ich in mir eine leise Weihnachtsambivalenz. Wo unter den Erwartungen, Traditionen und den Erinnerungen an Weihnachten meiner Kindheit liegt der wahre Kern des Festes? Wie kann ich Weihnachten als Fest des Lichtes und des Friedens feiern, den Advent als Zeit der Stille und des Rückzuges? Wie funktioniert ein nachhaltiges Fest, wie kann ich Baum und Lichter neu denken in Anbetracht des Weltklimas?

Wie kann ich die mentale Last reduzieren und trotz unseres kleinen Budgets ein schönes, leuchtendes Fest in unserer Familie feiern? Wen will ich beschenken (und warum?), und wer bekommt einen handgeschriebenen Weihnachtsgruß?

Adventskalender und Buch der Möglichkeiten

Ruhe und Besinnlichkeit ist mir nicht nur persönlich ein Anliegen, sondern das möchte ich auch in die Welt geben. Deshalb habe ich mich entschieden, dieses Jahr wieder einen kreativen Adventskalender anzubieten mit dem Fokus auf Frieden und Stille. Und damit es nicht ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste wird, gibt es alle zwei Tage einen Impuls, damit ausreichend Zeit zum Umsetzen bleibt. Neulich schrieb eine Kursteilnehmerin: “Ruhe und doch eine Fülle von Anregungen sind bei Dir kein Widerspruch.” Das hat mich sehr gefreut. Überhaupt freut es mich immer, wenn meine Intention eines Kurses auch bei den Teilnehmerinnen ankommt. Wenn du dabei sein möchtest, kannst du dich hier anmelden.

Auch das Buch der Möglichkeiten habe ich überarbeitet. nachdem mir im letzten Jahr ja die Druckdaten verloren gegangen sind und ich nur das pdf anpassen konnte, habe ich dieses Jahr entschieden, das Buch der Möglichkeiten als zeitlose Version anzubieten. Du kannst es jedes Jahr wieder nutzen. Ich habe alle Jahreszahlen aus dem E-Book rausgenommen.

Ich selbst bin auch schon beim Pläne schmieden für das neue Jahr. Die ersten Termine schleichen sich ja bereits zu Beginn der zweiten Jahreshälfte in den Kalender. Damit es nicht nur hingekritzelte Notizen bleiben, habe ich mir jetzt einen neuen Planer für 2023 bestellt. Ich benutze schon seit einigen Jahren den Weekview Businessplaner (selbstgekauft, persönliche Empfehlung). Auch ein neues Moleskine Pocket Diary Büchlein habe ich mir schon besorgt. Dabei bin ich erstmals etwas unsicher, ob ich überhaupt Lust habe, wieder eins anzufangen. Dabei ist es schon schön, am Ende eines Jahres das durchzublättern und die einzelnen Seiten zu bestaunen, mich zu erinnern. Dabei fällt mir ein, dass ich die Durchblättervideos für September und Oktober noch gar nicht gezeigt habe.

Gedankenschnipsel

Und sonst so? Die restlichen Gedankenschnipsel schreibe ich als Liste. Sonst wird dieser Beitrag wieder nicht fertig und liegt noch zwei Wochen als Entwurf hier drin. 

  • Die Kinder brauchen Wintersachen. Schuhe, Handschuhe, Hosen, Pullover. Auch ich möchte mir neue Schuhe kaufen. Meine Chelsea Boots für alle Tage haben schon eine durchgelaufene Sohle. Auch meine Laufschuhe fallen fast auseinander (obwohl ich gerade nicht laufe).
  • Wir haben Holz bestellt, was noch im November geliefert wird. Drei Ster für den Winter.
  • Wann immer es geht, nutzen wir den Nachmittag für einen Spaziergang. Das wird mit dem verregneten Wetter immer ungemütlicher. Schnee hatten wir noch keinen (ausser den auf der Bergtour).
  • Im Handschrift-Magazin ist in der aktuellen Ausgabe mein letzter Artikel für die Rubrik Lettering erschienen. Das Thema: Lettering und Kalligrafie als Selbstfürsorge.
  • Kurz vor meinem 45.Geburtstag habe ich festgestellt, dass ich bei kleiner Schrift auf Verpackungen den Abstand immer mehr vergrößern muss, um etwas lesen zu können. oder mir beim Schreiben die Buchstaben schnell verschwimmen. Da muss ich mich wohl nun doch mal um eine Lesebrille kümmern.
  • Auch auf dem mentalen Dachboden ist nochmal eine Kiste aufgetaucht, die ich mir anschauen darf. 

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

2 Kommentare zu „Tagebuch – Gedankenschnipsel“

  1. Liebe Ramona,
    immer wieder schön, Deine Schnipsel: wesentlich, lebendig und achtsam. Mag ich sehr! Beim Thema Schuhe bin ich stutzig geworden. Ich trage neuerdings orthopädische Schuhe und kann meine Stiefel und Co nicht mehr anziehen. Grösse 38 wäre das und vom Gefühl her glaube ich das passt. Wenn Du Interesse hast dann melde Dich. Wäre mir eine Freude, wenn Sie zu Dir wandern!
    Liebe Grüße und einen frohen ersten Advent!

  2. Bei deinem Augenthema musste ich ein bisschen schmunzeln, denn pünktlich zu meinem 45. Geburtstag im August habe ich die gleiche Erfahrung gemacht und mich damit etwas schwer getan. Nach einigen Recherchen zu Augengymnastik & Co. übe ich mich gerade darin zu akzeptieren, dass diese Altersweitsichtigkeit zwischen 40 und 45 bei wirklich Jedem auftritt, da es eine natürliche Alterung der Augenlinse ist … bei dir nun davon zu lesen, trifft daher genau meine derzeitige Lebenswirklichkeit

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