Den Januar hatte ich mir noch zur Orientierung gegeben: Alte Projekte beenden, neue in die Wege leiten. Einige gute Strategien haben mir geholfen, den Überblick zu bewahren. Eine Leserin fragte nach, ob es mir gut geht, es ist so still im Blog. Das stimmt! Zeit, wieder ein paar Gedanken zu teilen. Heute gibt es also wieder ein kurzes Lebenszeichen von mir, eine Zusammenfassung der letzten Januartage und dessen, was mich gerade beschäftigt und berührt.
Unser Auto ist noch immer nicht repariert. Die Versicherungs- und Schuldfrage zieht sich noch hin. Derweil fahren wir mit der Beule in der Tür herum, können eine der Türen nicht benutzen und harren der Dinge, die bei Anwalt, Gutachten, Versicherung und Werkstatt rauskommen.
Draußen sein im Januar
Reden wir also lieber über das Wetter. Ich freue mich, dass es hier noch etwas schneebedeckt ist, das macht das Januargrau erträglicher. Ich gehe fast jeden Tag spazieren, allein, mit der Tochter oder dem Mann. Das ist unser aller Anker. Ich freue mich, dass wir das als Routine für unsere mentale wie körperliche Gesundheit etablieren konnten und alle daran festhalten. Also wir Erwachsenen. Die Jungs stehen da nicht so drauf.
Ich erfreue mich am Anblick von Eiszapfen, Eiskristallen und den ersten zarten Feuerzungen meiner Zaubernuss. Auch, wenn draussen alles trüb und trist erscheint, Tagelang kein Sonnenschein, so entdecke ich bei genauerem Hinschauen so viel Schönheit, Trost und Hoffnung. Ich füttere die wählerischen Meisen, die bestimmte Körner der gekauften Meisenfuttermischung einfach verschmähen, entdecke Tierspuren im Schnee und erste Spitzen der Frühblüher.
Auch mit den Kindern in der Schule bin ich Dienstags draussen. Es hat sich so ergeben, dass es für alle schöner ist. Mein Kurs heisst Kreativwerkstatt. Ich baue einfach, je nach Wetter, draussen oder im Zelt das Kreativangebot auf. Die Kinder können dann entscheiden, ob sie lieber im Aussengelände spielen wollen, sich am Feuer wärmen oder kreativ sein wollen. So muss ich nicht bewegungsfreudige Kinder im Innenraum im Zaum halten während andere in Ruhe basteln wollen. Das hat sich in diesem Schuljahr gut bewährt. So bringen sich die Kinder gegenseitig bei, wie man Freundschaftsbändchen knüpft, bauen Schiffe aus Eierpappen und Trinkhalmen oder Figuren aus Korken und Eichelhütchen. Ich bin immer wieder begeistert von ihrer Fantasie und wie wenig Anleitung es eigentlich braucht. Hier und da eine Hilfestellung oder einen ersten Impuls. So vergehen die drei Dienstagsstunden im Flug. Ich mag die Arbeit sehr. Sie ist anstrengend, aber schön.
Arbeiten
Letztes Wochenende war ich im Felshaus zum Frauenkreativseminar. Ein Wochenende voller spannender Angebote, Inputs zur Jahreslosung und interessanten Gesprächen. Viel zu schnell gingen die Tage vorbei (zu wenig Schlaf inclusive). Was mir wirklich Freude gemacht hat: einen Schreibkurs geben und die Freude am kreativen Tun erleben, die Verbindung von Glaube und Kreativität und die vielen Feedbacks der Frauen, die so bei sich sein können im kreativen Tun. Ich habe einen Beutel aus einem alten Hemd genäht, gesungen, Stempel geschnitzt und im Art Journal gearbeitet.
Zwischen den Wochenenden hatte ich Wegbegleitungen mit tollen Themen und wunderbarem Feedback. Dinge, die weiter klingen und wirken, die mich nachdenklich und freudig stimmen. Es ist so eine schöne Arbeit. Melde dich gern bei mir, wenn du das auch für dich willst. Dann finden wir Termine.
Für spätere Kurse und Kooperationen habe ich schon Videos aufgenommen, Werbebilder- und Infos zusammengetragen und Ideen notiert. Nun geht es wieder in die Launchphase vor einem Kurs: Das bedeutet, ein Produkt bei Digistore anlegen, eine Landingpage mit dem Angebot gestalten, wo beschrieben wird, worum es gehen soll, den Kurs bewerben und darüber erzählen, die angemeldeten Teilnehmer:innen im Mailtool einpflegen und die Kursstruktur und Inhalte planen. Der nächste Kurs wird ein Angebot zur Fastenzeit sein, mit dem ich dich einlade im Art Journal tiefer mit Gott und deiner inneren Weisheit in Kontakt zu kommen. Wir bewegen uns spielerisch auf Papier und tauschen uns zum Thema „Vertrauen“ aus. Sieben Wochen lang wird uns das Thema begleiten, Zeit sich auf verschiedenen Ebenen einzulassen. Ich freu mich schon richtig darauf.
Ich denke in letzter Zeit wieder mehr über meine Arbeit nach. Zugegeben hat mich ein Kommentar einer Leserin hier im Blog getroffen, die behauptet hat, unsere Kurse wären nur Hobby und wir sollten es doch mal mit richtiger Arbeit versuchen. Ein Vorwurf, der mich immer wieder verfolgt und ins Stolpern bringt. Vor Jahren von einer Freundin, die sowas ähnliches vorschlug. Das Unfaire an Blogkommentaren ist, dass man nicht miteinander ins Gespräch kommen kann. Da urteilt jemand aus einer einseitigen Sicht (laufen vielleicht Bewerbungen nebenher? Haben wir neben den Kursen auch andere Zusammenarbeit mit Kunden und Formen? … ) ohne wirklich die Situation zu kennen. Dieser Kommentar jedenfalls lässt mich grübeln: Wann gilt eine Tätigkeit als Hobby und wann als Profession? Was ist „richtige“ Arbeit? Ein unterrichtender Musiker – ist seine Tätigkeit auch nur ein Hobby? Oder Tanzlehrer?
Ich stelle das Thema mal in den Kommentaren zur Diskussion frei. Was sind deine Gedanken dazu?
Spaß haben
Neben Arbeit gibt es natürlich auch noch Hobbies in meinem Leben. Und die sind, Überraschung, keine Kreativkurse. Ich spiele total gern im Posaunenchor. Es macht mir Spaß mit den anderen zu musizieren, auch mal zu verzweifeln, weil alles zu viel ist und ich gefühlt nicht besser werde, um dann doch mehr spielen zu können als ich mir selbst zugetraut habe. Gerade proben wir für ein Konzert im März. Die schiere Flut der mehrseitigen Stücke nimmt mir den Atem, aber das Spielen in der Gemeinschaft ist Motivation genug. Ausserdem habe ich ja seit meinem Geburtstag eine eigene tolle Trompete. Musizieren ist Wellness, sagt unser Posaunenchorleiter. Recht hat er.
Mit dem Mann war ich neulich abends spontan im Kino. Wir haben uns „Oskars Kleid“ angeschaut, ein Film, der uns beiden gut gefallen hat und ein wichtiges Thema unterhaltsam vermittelt hat. Auch die Kinder waren im Kino. Sie haben sich alle zusammen „Der gestiefelte Kater“ angeschaut. In dieser zeit waren der Mann und ich spazieren und dann beim Optiker eine Lesebrille für mich aussuchen. Das ist sehr aufregend für mich. Meine erste Brille!
Hören, Lesen und Lernen
Gefühlt habe ich den Großteil des Januars zwischen Buchseiten verbracht. Nachdem mir im Dezember „Der Salzpfad“ so gut gefallen hat, habe ich gleich im Anschluss „Wilde Stille“ von der gleichen Autorin gelesen und mit danach auch „Über Land“ gekauft, was ich jetzt gerade lese. Als Hörbuch habe ich „Das Haus der Frauen“ zu Ende gehört und „Mr Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ begonnen. Neben den Büchern bin ich ausserdem sehr begeistert von einigen Online-Seminaren von Tony Robins. Er hat eine 5-Tages-Challenge laufen gehabt, die mir nicht nur inhaltlich, sondern auch energetisch richtig gut gefallen hat. Ich mag es, wenn zum Lernen und Erleben der ganze Körper mit einbezogen wird. Etwas, was ich durch meine Erfahrungen im Sensory Awareness selbst auch immer mehr in meine Arbeit integriere,
Insgesamt war das also ein reicher voller Januar, super schnell vergangen und voller spannender Erfahrungen und Themen. Nun bin ich gespannt auch den Februar. Eins steht schon fest: ich werde wieder mehr bloggen. Das habe ich mir ganz fest vorgenommen.
P.S.: Am Donnerstag, den 2.2.2023 um 17 Uhr gebe ich per Zoom einen kostenlosen Einblick in mein Artjournal von 2022. Wenn du dabei sein möchtest, schicke mir eine Email mit deinem Name und deiner Email-Adresse. Dann bekommst du die Zugangsdaten zum Zoomabend.
Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3
Liebe Ramona, der Kommentar der Leserin kommt mir scheinheilig vor, unter dem Vorwand, einen „ guten Rat“ zu geben, schlägt sie aus und verletzt. Warum sie das tut, kann sie nur selbst wissen.
Deine Kurse sind spannend, stellen einem viel Wissen und Erfahrung zur Verfügung und sind in jeder Hinsicht professionell gestaltet. Sie kommen aus dem Zentrum Deines Leben, das ist zu spüren.. Aber in allen Zeiten war es nicht leicht, künstlerisch, spirituell tätig zu sein und davon sein Leben zu finanzieren. Mit Hobby hat dies nichts zu tun, eher damit, dass Künstlern Dinge wichtig sind, die das Leben aller bereichern, aber deren Suche Kraft kostet und meistens schwer zu vermarkten ist. Auf jeden Fall sammle ich für das Schreiben und Gestalten in Deinen Kursen wertvolle Inspiration dafür und beschäftige mich in meiner Freizeit damit (also als Hobby, obwohl ich dieses Wort nie benutzen würde.)Dennoch geben Deine Kurse mir Ideen, wie mein Leben zentral davon bereichert werden kann. Ich vermute, wenn das bei Dir nur ein „Hobby“wäre, wäre das anders. Das sind meine bescheidenen Gedanken dazu.
Liebe Heidi, danke für deine Gedanken dazu, dein Feedback und die treffenden Worte, die du gefunden hast.
Liebe Ramona, ich habe den Kommentar auch eher als verletzend wahrgenommen. Dessen ungeachtet: Ich glaube, was jemand als ‚ richtige‘ Arbeit empfindet, darf und muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Für sein eigenes Tun wohlgemerkt, nicht für das eines anderen.
Liebe Grüße, Andrea
Danke. Wie recht du hast!
Liebe Ramona,
Ich lese und schätze deinen Blog seit mindestens 2010 oder noch länger. Damals habe ich dir aus den USA ein Stoffstück für die Decke des Sternguckers geschickt. Wie doch die Zeit vergeht! Seit 3 Wochen bin ich nun selbst (späte) Mama von drei Kindern…
Ich habe deine berufliche Ausrichtung und Entwicklung mit großem Interesse verfolgt und ich bewundere dich, wie professionell und reflektiert du an deine Projekte herangehst.
Aus den oben genannten Gründen habe ich mich nie getraut, die sichere Variante zu verlassen, ich habe mich zur Handarbeitslehrerin ausgebildet und habe so eben einen „richtigen“ Beruf. Andererseits denke ich immer wieder darüber nach, ob ich mich nicht trauen möchte, den Absprung zu wagen. Ich finde es richtig und wichtig, dass es auch kreative Berufe gibt! Wenn es in der Gesellschaft nur noch Platz für rentable und effektive „richtige“ Berufe gäbe, wäre das alles sehr traurig.
Herzliche Grüße aus Schweden,
Barbara
Liebe Barbara, die Decke wärmt noch immer den Sterngucker, der jetzt schon bald 11 Jahre alt wird. Verrückt! Und wie schön zu wissen, dass eins deiner Stoffstücke darin vernäht ist. Danke!
Und du hast recht: ja, ich bin ein Profi. Ich habe Kommunikationsdesign studier und eine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin gemacht. Also zwei „richtige“ (kreative) Berufe. Nun bin ich meine eigene Chefin. Zahle mir mein Gehalt selbst aus, zahle in die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung ein, unterhalte einen Kursraum und bezahle andere Dienstleister für das ganze Drumherum. (Ich musste das gerade einmal laut aussprechen, hehe.)
Von der Definition der anderen Leserin aus macht dann meine Reha-Sporttrainerin auch keinen richtigen Beruf. Genauso wenig sind die Tage, an denen meine Büro-Arbeit mir richtige, spielerische Freude macht, dann Arbeitstage. Denn dann muss ich die als Hobbytage verbuchen.
Und Arbeit ist doch Beruf und Beruf kommt von Berufung, oder? Irgendwo las ich vor vielen Jahren mal „Wo deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, liegt deine Berufung.“ und wer lebt uns das besser vor als du?
Dass manche Berufe besser bezahlt sind und andere schlechter, hat ja nichts damit zu tun, ob es Arbeit ist. Übt die Erzieherin, die finanziell vielleicht gerade so über die Runden kommt, dann auch keine Arbeit aus, sondern geht nur ihrem Hobby nach?
Aber vermutlich können alle unsere Kommentare und vernünftigen Argumentationen den emotionalen Schaden, den so ein unüberlegt, – in meinen Augen – gehässiger Kommentar hinterlässt. Das negative prägt sich eben immer tiefer ein…
Ich wünsche dir, dass der Kommentar verblasst und du die Anteile, die er in dir zum Klingen bringt, zum Schweigen bringen kannst!
Liebe Grüße,
Gesa
Liebe Ramona,
der Kommentar gefällt mir nicht, da er wenig differenziert ist. Vielleicht ist die Schreiberin auch der Meinung, „richtige Arbeit“ müsse „wehtun“, indem man etwas tut, was keinen Spaß macht und durch Fremdbestimmung gekennzeichnet ist. Vielleicht hat sie auch verlernt, dass Arbeit auch Freunde machen kann und beneidet dich darum, dass du dir zugestehst mit deiner Muße Geld zu verdienen. Sei es wie es ist: für eine kreative Arbeit so wie du sie machst bringt es glaube ich manchmal nicht viel, sich zu stark unter Druck zu setzen. Das blockiert zumindest bei mir oft Kreativität, die ich für die Dinge brauche, für die ich – auch und gerade im Arbeitskontext brenne. Allerdings können oder wollen es sich viele Menschen nicht leisten, ausschließlich kreativ und freiberuflich zu arbeiten, weil es eben so unkalkulierbar ist. Wenn die Entscheidung gegen eine kreative Tätigkeit, die jeder kreativ begabte Mensch hat (und fast jeder Mensch den ich kenne hat irgendwo kreative Potentiale), dazu führt, dass man dich aburteilt, habe ich dafür kein Verständnis. Vielleicht hat die Person auch so gehässig reagiert, weil sie dich insgeheim um deinen Mut beneidet. Als jemand dessen Arbeit anstrengende und begrenzt kreative Anteile hat und jemand der in einen eher stressigen System arbeitet, damit ich Zugriff auf die kreativem Lücken habe, die ich brauche, denke ich immer wieder darüber nach wie viel Muße es braucht und wann es ausreicht „einfach nur zu arbeiten“, damit man finanziell über die Runden kommt. Ich finde eine Kombination gut, weiß aber auch, dass sich viele durch „einfach nur arbeiten“ auszehren lassen können, dass für die Muße kein Platz mehr ist. Allerdings blockieren Geldsorgen und eine kalte Wohnung auch. Anspruchsvoll, das ganze.
Leb so wie es sich richtig anfühlt.
Lieber Grüße
Calliope
Liebe Ramona,
ich finde den Kommentar richtig unverschämt. Ich verfolge oft deinen Blog und habe schon einige Kurse bei dir mitgemacht und kann nur bestätigen, dass das professionell rüberkommt und für mich ein sehr kreatives Angebot ist. Und deine Ausbildung bzw. Studium zeigt sich in deinen Kursangeboten und deinem kreativen Tun. Ich kann mir nicht erklären, was die Person mit einem „richtigen Beruf“ gemeint haben will. Es kommt doch darauf an, wie man etwas ausübt, und vor allen Dingen im kreativen Bereich wie man es schafft, interessierte Personen dazu zu ermutigen, auch kreativ zu werden. Was gibt es denn schöneres. Und du liebe Ramona machst das meiner Meinung nach richtig professionell und ich glaube, dass wirklich viel Arbeit dahintersteckt und diese Arbeit deine Berufung ist. Lass dich nicht entmutigen und mach vor allen Dingen weiter so.
liebe Grüße
Silvia