Tagebuch – Die ersten vierzehn Januartage im Moleskine Diary

Die ersten vierzehn Januartage sind nun schon vergangen. Anfangs stolperte ich etwas ins Jahr, verfing mich in meiner eigenen Geschwindigkeit und musste mich daran erinnern, dass ich doch immer den Januar als Übergang brauche. Winterruhe, wie die Natur. Mit dem Rhythmus der Natur gehen bis das Licht zurück kommt. Das heisst nicht, dass ich bis dahin schlafe. Schön wär’s. Aber doch ein bisschen der Langsamkeit fröne, so das irgendwie möglich ist.

Zwischenräume

Da kommt mir sehr entgegen, – und das weiß ich jedes Jahr wieder zu schätzen – dass wir hier in Bayern bis Heilig Drei König Ferien haben. Der reguläre Alltag mit Schule beginnt erst danach. Das hat hauptsächlich Vorteile, zuweilen kann einem aber auch die eigene Familie auf den Keks gehen, wenn alle im Haus sind, sich langweilen oder einfach nur da sind. Mit ihren Stimmen, ihren Bedürfnissen, ihrem Lärm.

Jetzt mag ich die natürlich trotzdem alle gern, musste aber zwischendrin mal für ein paar Stunden flüchten, um meine eigenen Gedanken wieder zu hören bzw ein paar ruhige Minuten für etwas Arbeit zu finden.

Denn trotz der Winterpause hatte ich natürlich genug zu tun. Ein bisschen waren es auch die vielen Deadlines im Kalender, die mich gestresst haben. Jetzt ist es ruhiger geworden. Der Marathon hinter mir, Zeit zum Stretching und Cool-Down (wie meine Yoga-App nach dem eigentlichen Training immer so schön sagt).

Ich nehm dich durch die ersten Tage in Bildern, die ich in mein Moleskine Pocket Diary gezeichnet habe mit. Das Titelbild ganz oben im Blog wollte ich dir nicht vorenthalten: ein seltenes Colatier, entdeckt in freier Wildbahn nach Silvester. Das ist wohl die einzige Zeit im Jahr, wo man sie zu Gesicht bekommt.

Januartage im Moleskine

Beim Neujahrsspaziergang mit Frühlingshaften Temperaturen entdeckte ich nicht nur das Colatier, sondern den ersten blühenden Hufflatich. Bisschen früh, finde ich. 

Am zweiten Januar war ich mit dem Mann frühstücken. Wir waren im Kaffeekandl – einem süßen Kaffee mit gutem Frühstück und, wie der Name auch sagt, Kaffeekannendeko wohin man schaut. 

Wie ich oben schon schrieb, wurde mir irgendwann das Familienchaos zu viel. Ich kann mich zu hause nicht gut abgrenzen, brauchte aber Zeit für klare Gedanken. Also bin ich in ein Café gefahren. Da auch dort zu viel Lärm für meinen Geschmack herrschte (Musik, Stimmengemurmel) griff ich auf meine Ohropax zurück, die ich immer in meiner Tasche habe. Gute Entscheidung.

Coaching und Gedanken sortieren, Anspannung rausnehmen und Erden. Mein Wort für 2023 fiel in mich hinein. Am Nachmittag bekamen wir Besuch von einem befreundeten Paar. Ich habe aus dem Blätterteig im Kühlschrank und Äpfeln leckere Blätterteigtaschen zum Kaffee gebacken. Für mich gab’s Blumen.

Ganz unbedingt hatten sich die Kinder einen Sushi-Restaurant-Besuch gewünscht. Der Mittlere wollte uns ein neu entdecktes Lokal zeigen, also haben wir am Donnerstag einen Ferienabschluss-Familienausflug ins All-You-Can-Eat-Asia-Buffet-Restaurant gemacht. Das war ganz nett und hat mein Mutterherz gefreut: alle zusammen auf einem Ausflug. Kommt ja nicht allzu oft vor.

Am Feiertag habe ich nach einer Pause wieder ein Treffen mit unserer TLW Gruppe gehabt – Vierzehntägig treffen wir uns und stellen uns gegenseitig Fragen zu einem Thema, worüber wir im Alltag stolpern. Für mich eine schöne Gelegenheit zu lernen, neugierige Fragen zu stellen ohne darin Ratschläge zu verpacken oder zu bewerten. Überhaupt über Kommunikation nachzudenken. Sehr wertvoll. Diesmal ging es um Gebet – eine Frage, die ich in den Call mitgebracht hatte. 
Während des Zoomtreffens schaute ich immer wieder auf die Lärche vorm Haus, weshalb sie auch den Weg ins Skizzenbuch fand. Die Sternsinger waren da.

Beim Spaziergang mit dem Mann landete direkt vor unserer Nase ein Heißluftballon. Das war sehr spannend. Am Abend hatte ich ein Vorbereitungstreffen zum Frauenkreativseminar. Wir sprachen kurz über die Jahreslosung (1. Mose 16,13.: „Du bist ein Gott, der mich sieht. “), und auf meinem Schreibtisch lag ein passender Textschnipsel herum. Den habe ich gleich eingeklebt.

Veganuary. Ich erhöhe schon seit letztem Jahr wieder vermehrt den veganen Anteil in meiner Nahrung, habe aber auch für den Veganuary beschlossen, die unveganen Sachen im Kühlschrank trotzdem aufzubrauchen. Wir bekommen manchmal von meinen Eltern gerettete Nahrungsmittel. Da ist die Frage: wegwerfen, nur weil’s nicht vegan ist? Oder lieber aufbrauchen, weil es eben noch gegessen werden kann? Wir kaufen also im Veganuary keine tierischen Sachen ein, essen aber, was wir bekommen und noch haben. Ein guter Kompromiss, finde ich. Der Schriftzug ist von einem Kochbuch der Tochter. Weil er mit gefiel, wanderte er ins Skizzenbuch.

Zwei Tage mit wunderschönen Sonnenuntergängen und Spaziergängen durch das Dorf und darüber hinaus. Einmal mit der Tochter, einmal mit dem Mann.

Ich lese gerade “Wilde Stille” von Raynor Winn. “Der Salzpfad” hatte mir so gut gefallen, eine Leserin hat mich dann mit dem nächsten Buch überrascht. Darüber freue ich mich immer noch so sehr. Als ich mit der Tochter im Buchladen war, habe ich mir schon das dritte Buch der Autorin gekauft: “Über Land”. Das liegt nun auf meinem Lesestapel und wartet, bis ich die letzten 80 Seiten von “Wilde Stille” gelesen hab.

Schöne Kardenkringel vom Spaziergang mit der Tochter: Wir waren am frühen Abend unterwegs, Nebel stiegen über der Wiese auf. Neun Rehe ästen abseits vom Wald. Als sie uns hörten, stoben sie davon. Weiße Rehpopos, die im Wald verschwanden. 

Die Tochter hatte im Sommer aus Schweden Knäckebrot mitgebracht. Große Dreiecke. Die hat sie jetzt zum Essen freigegeben. Ich esse sie zum Frühstück mit veganem Käse. Lecker. Ich mag herzhaftes Frühstück, Knäckebrot und die süßen schwedischen Dalapferdchen.

Beim Spazierengehen habe ich Baumgesichter in gefällten Baumstämmen entdeckt. Eins davon fand ich besonders beeindruckend. 

Moleskine Zeichnungen 2022

Wenn du noch kannst und Lust auf mehr hast, schau doch mal bei Youtube vorbei. Da habe ich ein Durchblättervideo durch mein Moleskine Pocket Diary 2022 aufgenommen. Quasi ein Jahresrückblick in Zeichnungen. Auch wenn ich zwischendrin die Lust verloren habe oder mich gefragt habe, wofür ich das eigentlich mache: jetzt am Ende des vollen Buches bin ich doch sehr beeindruckt, was im vergangenen Jahr alles gewesen ist und wie sich das Büchlein entwickelt hat.

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine virtuelle Teekasse. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

4 Kommentare zu „Tagebuch – Die ersten vierzehn Januartage im Moleskine Diary“

  1. Liebe Ramona, die Ideen gehen dir nicht aus.. die Moleskin Büchlein sind ja super. Eben auf die Idee muss du ja kommen. Wir haben jetzt dann Sportferien, da wir einfach wandern und geniessen werden, nehme ich auch ein so genanntes „Atelier Arbeiten“ Buch mit in die Ferien. Wir haben für 14 Tage eine Ferienwohnung, und geniessen jeweils die Ruhe. Da stört nichts, da ist es auch Nachts einfach ganz still. Ich werde versuchen täglich einen Eintrag in mein 20x20cm Buch zu gestalten. Mit Bild und Text. Ich bin gespannt, was dabei raus kommt.
    Die wünsche ich einen guten kreativen Februar.
    Liebe Grüsse Ursula

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