Vernetzungen – Handschrift und Textura

Gut zwei Wochen liegt der Kurs bei Torsten Kolle im Kloster Scheyern nun schon zurück. Unter dem Thema Vernetzungen beschäftigten wir uns mit unserer Handschrift und Ausdrucksmöglichkeiten sowie der Textura als mittelalterliche Schrift mit ganz eigenem Charakter.

Es ist immer ein sehr besonderes Erlebnis, für eine Woche in ein Thema eintauchen zu können. Schreiben, versorgt Sein, Input Bekommen, Austausch und Weiterentwicklung. Besonders gern mag ich an Torstens Kursen nicht nur seine Art zu unterrichten, sondern auch die vielen Gedanken, die abseits vom reinen Schreiben das Seminar bereichern. Wir philosophierten über Vernetzungen, bekamen Anregungen unser eigenes Sehen zu schulen und auf unsere künstlerischen Arbeiten zu übertragen. So wertvoll.

Die wichtigsten Impulse waren für mich, mit dem zu arbeiten, was schon da ist. Also eine Qualität in meiner Handschrift als solche zu sehen und nicht zu versuchen, sie einer anderen, die ich schön finde, anzupassen. Denn diese Tendenz erkenne ich oft. Ich habe also wild mit meiner Handschrift und verschiedenen Werkzeugen experimentiert, Linien vernetzt und Buchstaben verbunden.

Textura als Kontrast zur Handschrift

Im zweiten Teil des Kurses ging es um die Textura, eine mittelalterliche gebrochene Schrift. Sie bildet in ihrer Dichte einen schönen Kontrast zu den feinen handschriftlichen Linien. Wenn es nach mir ginge, könnte ich auch eine Woche lang nur eine Schrift schreiben, um mich mit allen Details und Rafinessen vertraut zu machen. Ich hatte jedenfalls große Freude bei der Suche nach Eleganz und Peferktion innerhalb eines einzigen Buchstabens und dann auch in Wörtern und Zeilen. Proportionen, Zwischenräume, Rhythmus, Form. Eintauchen im Tun.

Vernetzungen

Immer auch ging es um die philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema Vernetzung und die Kombination der beiden Schriften: Textura und Handschrift. Daraus sind eine Vielzahl spannender Arbeiten entstanden. Ich habe, verglichen mit den MitschreiberInnen, auf kleinem Format gearbeitet und einige schöne Werke entstehen lassen.

Ich fand die Tage sehr bereichernd. Der Kurs hatte ein hohes Niveau. Ich konnte viel von den anderen lernen und abschauen. Wir führten interessante Gespräche und wurden gut bewirtet. Ich schlief phantastisch in den Mauern des Klosters Scheyern. Ich mag es sehr, Kurse im Kloster zu belegen. Die Einfachheit und das Mit-mir-sein tun mir gut.

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4 Kommentare zu „Vernetzungen – Handschrift und Textura“

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