Lebenszeichen (und ein Buchtipp für deinen Lesesommer)

Bei meinem Spaziergang unter den duftenden Lindenbäumen gestern dachte ich mir: Ich will wieder bloggen und Geschichten aus meinem Leben teilen. Aber du kennst das sicher selbst. Nach einer langen Pause ist der Einstieg so schwer. So viel hat sich angestaut, so viel ist passiert. Wo knüpft man an? Das hat dann schnell die Tendenz, ewig lang und überfordernd zu werden. Ein Projekt, was in seiner Fülle gleich wieder zum Scheitern verurteilt ist, weil zu unübersichtlich. Also halte ich es jetzt ganz im Sinne von Projektmanagement und beginne mit einem ersten kleinen Schritt (bewusst schnörkellos, damit ich den Blogpost heute noch veröffentliche und nicht zu den sechs Entwürfen im Dashboard lege):

Hallo aus meinem Leben

„Nach einigen Monaten innerer Dunkelheit bin ich wieder im Licht. Ich blende die Welt nicht aus, fokussiere mich auf Schönheit, Hoffnung und das, was ich im kleinen tun kann: Seelsorge im Pflegeheim, Kreativkurse für Halt in der Welt, Begleitung durch Krisen, Trauer und Übergänge, Musik im Posaunenchor.“ Das schreib ich vor ein paar Tagen als Antwort auf die Frage, wie es mir gerade geht. Und damit ist schon viel gesagt.

Wir haben Pfingstferien. Und danach sind die letzten Prüfungen des Sohnes. Das ganze Schuljahr war für mich ein vor allem emotionaler Kraftakt. Ich habe meinen Business auf den Kreativsalon reduziert, um wirklich sehr fokussiert beim Zuhauselernen zu unterstützen (der Sohn geht nicht zur Schule). Ich war also nicht nur Mutter, sondern auch noch Lehrerin bzw. Schulbegleitung. Die ersten Prüfungen sind abgelegt, die schriftlichen Fächer fehlen noch. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie es nach dem Sommer weitergehen wird, bin ich erstmal entlastet, dass all unsere Bemühungen bis hierher gut gelaufen sind. Mit allen Auf und Ab zwischendrin. Eine Achterbahn.

Aus meinem Leben: Was treibt mich gerade um? Was beschäftigt mich am meisten?

Zum einen mache ich schon seit April bei einer Fitness-Challenge mit, die darauf abzielt, die Alltagsbewegung zu erhöhen und eine Art Frühjahrsputz für den eigenen Körper (und damit auch Mind) zu machen. Das tut mir sehr gut. Ich habe den Eindruck, meine Energie kommt zurück. Ich achte darauf, was und wieviel ich esse, auf meine Schlafenszeiten, Trinkmengen und Sport.

Ausserdem nutze ich die Zeit, in der ich keine weiteren Angebote ausser dem Kreativsalon und Einzelcoachings habe, um meine Arbeit zu reflektieren. Ich setze mich noch einmal ganz gezielt mit meiner Vision und meiner Mission auseinander, mit meinen großen Herzenszielen und Aufgaben in der Welt. Dass die Welt Visonen & Missionen braucht, darüber sind wir uns vermutlich einig.

Wie also kann ich das, was ich mir für die Welt, für jede einzelne von uns wünsche, mit dem, womit ich mein Geld verdiene verbinden? Wie kann ich so viel Wert in die Welt geben, dass ich meine Familie ernähren kann? Das sind Fragen, die mich gerade umtreiben. 

Die Welt wandelt sich. Was vor zwei Jahren funktioniert hat, läuft heute nicht mehr so gut. Das Verhalten hat sich geändert. Menschen buchen kurzfristiger und spontaner, legen sich nicht mehr so gern langfristig auf etwas fest oder investieren in längere Programme. Sie schätzen kurze Happen und leicht verdauliche Snacks.

Die Frage ist, ob meine Arbeit dafür passt? Ist das, was ich in die Welt geben will in kurzen Happen möglich? Oder schaffe ich eine Gegenbewegung mit Langsamkeit, Tiefe und Ausdauer für eine kleine, sehr spitze Zielgruppe?

Ich probiere immer wieder an mir selbst aus: Was wirkt? Was funktioniert für mich im Alltag? Wie verkörpere ich, was ich unterrichte? Und damit meine ich nicht, wie man eine Feder auf’s Papier setzt oder ein Artjournal führt. Sondern das Dahinter. Was ermöglichen diese Kreativtechniken und welchen Wert haben sie für Selbstfürsorge und inneren Frieden.

Innerer Frieden – meine große Lebens-Vision 

Das ist meine große Vision. Eine Welt, in der jede in sich selbst ruht und diesen Frieden in die Welt ausstrahlt. Im Kleinen und im Großen. Dann würde es diese ganzen Konflikte gar nicht geben. Verrückte Idee. Aber Visionen dürfen groß sein. 

Soviel zu einem kleinen Einblick in mein Gehirn. Mehr soll folgen.

Und jetzt freue ich mich, wenn du hier liest und kommentierst:

Wie geht es dir gerade? Was bewegt dich?
Was wolltest du schon immer von mir wissen?

Let me blog again!

Buchtipp

Zum Schluss habe ich noch einen Buchtipp für dich. Ein Roman, der mir beim Lesen sehr viel Freude gemacht hat, nicht nur, weil er in Hamburg spielt. Darin geht es um drei Hauptpersonen. Eine alte Dame, schon über 100, die über ihr Leben und ihr Alter reflektiert, während sie an der Elbe sitzt. Ihre Enkelin, die sich von der Schule abgemeldet hat und Tätowiererin werden will. Ihre erste Kundin: die Oma. Und den Fahrer, der die alte Dame jeden Tag zur Elbe fährt und wieder abholt. Herrliche Lebenslinien, Tiefgang, ein bisschen Humor und Unterhaltung. Lies sich leicht lesen. Also, falls du noch Sommerlektüre suchst, das passt.

Hier gibt es einen kurzen Beitrag vom NDR.

Flusslinien. Katharina Hagena

1 Kommentar zu „Lebenszeichen (und ein Buchtipp für deinen Lesesommer)“

  1. Oh wie schön! Ich freue mich immer sehr über deine Zurückkehrereien in den Blog. ❤️
    Wie es mir geht? ich suche Halt in der Welt – wie du es so schön genannt hast. Nicht im Alltag, da ist es schön und meistens ruhig geworden. Aber in der großen oder weiteren Welt. Und in manchen belastenden Ereignissen oder Situationen im Kleinen.
    Ich überlege immer mal wieder, eine Einzelstunde bei dir zu buchen, aber ich habe keine Ziele, kein Thema. Ich würd nur sein wollen. Deswegen finde ich deine Idee mit dem 1:1 Retreat so schön ❤️❤️❤️
    Was ich von dir wissen will? Gute Frage… Vielleicht heute ganz akut – wie gehst du Tage an, wenn du die Nacht wegen schlechter Gedanken oder Träume ständig wach warst und entsprechend brainfoggig bist?
    Ganz liebe Grüße,
    Gesa

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