Lang geplant und immer wieder auf wackeligen Füßen stehend – bis fast zur letzten Minute – war der Besuch meiner Mutti und meines Bruders bei uns zu Hause. Am Donnerstag war es dann so weit, die seltenen Gäste hier zu begrüßen. Plötzlich war die Bude voller noch mehr Leben, noch mehr Chaos und noch mehr Lärm. Und das meine ich sehr liebevoll.
Das Wetter war ein Segen. Wir konnten draussen sitzen, in der Sonne Kuchen essen und kleine Spaziergänge durchs Dorf machen. Wir hatten keine großen Aktivitäten geplant, sondern Real-Life-Spiele gespielt (wie der Sohn sie nannte): Carcassonne, Scrabble, Rummikub. Mutti hat sich meines Flickkorbes angenommen und alle löchrigen Socken und Pullover darin geflickt. Wir haben gebastelt und geredet, gegessen und Mittagessen beim Griechen bestellt.
Manchmal gab es auch ein bisschen Spannung bei so vielen Menschen an einem Tisch, aber insgesamt waren das vier echt schöne Tage. Ich habe mal alle Arbeit ruhen lassen, einfach nur meine Familie und das schöne Wetter genossen. Mit meinem Bruder hatte ich Herzensgespräche am Feuer, nur er und ich. Ein wirklich schöner Moment, den ich als besonders kostbar empfand.
Bei einem Spaziergang habe ich einen Igel gefunden, der noch klein war und nach Futter geschnuffelt hat. Wir haben ihn gewogen und recherchiert, was zu tun ist. Ein Anruf bei einer Igelberaterin brachte viel Info über die Pflege und Aufpäppelung. Igel mit 230g sind zu leicht, um über den Winter zu kommen und sollten ein Gewicht von 600g erreichen. Wir haben ihm Rührei und Igelfutter angeboten. Am Ende ist der kleine flinke stachelige Geselle in einem unbeobachteten Moment heimlich ausgebüchst. Na das war eine Aufregung.
Nun sind alle Gäste wieder daheim. Wir haben uns zurückgeordnet, der kleine Sohn weilt während der restlichen Ferien bei der anderen Oma. Es war schön, meine Familie da zu haben, Zeit für gemeinsame Bastelein, Gespräche und Spiele zu haben, auch mal einen Einblick in unseren Alltag zu geben, die Kinder mit Oma und Onkel zu erleben.
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