Tagebuch – Schulstart, Datenverluste und Buchtipps

In meinem Kalender gibt es für jede Woche eine Spalten, in die ich eintragen kann, was gut lief, was schlecht lief und welche Learnings ich hatte. Würde ich diese Spalten sorgfältig ausfüllen, dann wären sie berstend voll. Wie auch diese Woche. Die erste Schulwoche nach den großen Sommerferien.

Eine emotionale Achterbahn gleich zu Beginn der Woche und des Schuljahres. Die Kinder und ihre Themen schrammen immer wieder sehr nah an meinen eigenen Baustellen entlang. Ein andauernder Lernprozess. Um der Ohnmacht etwas entgegenzustellen und Klarheit zu bekommen, habe ich einige Termine ausgemacht, Gespräche geführt, Hilfe gesucht. Ich merke, es ist immer wieder ein pendeln zwischen Kontrolle (Frau der Lage sein, etwas tun können) und Vertrauen (wird schon alles gut), ein stetes suchen nach Balance.

Um Balance ging es insgesamt in dieser Woche. Mit dem Ferienende starten viele nun in den Herbst. Die Sommerpause ist beendet, es kommen Anfragen und Aufträge. Ich selbst stecke mitten in Werbung und Vorbereitung zum Textura-Kurs und zum Kreativ-Summit (Affiliate Link. Wenn du am Summit teilnehmen möchtest und über diesen Link buchst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis nichts.) Anfang Oktober. Die Kurse und Freizeitaktiviäten sind wieder gestartet, der Kalender füllt sich wie von Zauberhand. Und ja, es ist so viel, wie es sich liest. 

Aber – und das würde ich jetzt in die positive Spalte meines Kalender schreiben – ich habe trotz der Dichte und Fülle geschafft, gut für mich zu sorgen. Pausen zu machen. Mir Zeit zum Atmen zu nehmen: Sport, Sensory Awareness, Spaziergänge, gutes Essen und Musik (Trompete).

Zu Beginn der Woche war ich beim Boesner, weil ich das Material für meinen Textura-Kurs besorgen wollte. Die Farben waren nicht in so großen Mengen vorhanden, sodass ich sie bestellen lassen musste. Ich hoffe, sie kommen noch pünktlich vor Kursbeginn an. Alle anderen Teile des Materialpakets habe ich gekauft. Auch die Verpackungen sind schon geliefert worden. Die hat mir der Sohn zusammengefaltet und darf sie im Laufe der Woche befüllen. Für mich selbst habe ich noch zwei große Skizzenbücher und ein neues Leuchtturm Buch als Bulletjournal mitgenommen. Ich brauche mittlerweile ein dickes A5 Notizbuch pro Quartal für meine Notizen, Listen und Gedanken. 

Nach dem Boesner-Besuch bin ich noch kurz durch einen Antik-Markt geschlendert, in der Hoffnung ein kleines Tischlein für mein Zimmer zu finden. Ich wurde nicht fündig, habe mich aber an den vielen kleinen Dingen, die ausgestellt und gesammelt waren, gefreut.

Am Dienstag war nun offizieller Schulbeginn. Am Nachmittag begleitete ich die Tochter zu einem Termin in Moosburg. Nachdem mein Part des Termines erledigt war, setzte ich mich in den Aussenbereich eines Cafés, gönnte mir einen Florentiner und ein Glas Tee. Ich nutze die Zeit, um ein bisschen zu zeichnen und im Workbook von Susannah Conway zu arbeiten, die gerade einen fünftägigen Biz-Love-Up Workshop mit spannenden Fragen hatte.

Am Abend war ich zur ersten Posaunenchor-Probe nach den Ferien. Wir bereiten nun den Erntedank-Gottesdienst Anfang Oktober vor und haben dafür neue Stücke zum Üben bekommen.

Schon während der Ferien hatten sich die Söhne einen Schwimmbad-Besuch gewünscht, also habe ich mit den Jungs und einem Freund am Mittwoch nach Arbeit und Schule einen Ausflug zur Schwimmhalle gemacht. Es wäre ein leichtes gewesen, den Nachmittag auch für meine zahlreichen Aufgaben zu nutzen. genug zu tun habe ich wirklich. Ich bin aber froh, dass ich mich für den Schwimmbad-Ausflug entschieden habe. Es war so schön, die Jungs so ausgelassen und freudig zu sehen und selbst nur im Jetzt zu sein, das Wasser zu spüren., bei den Jungs zu sein. Nach dem Schwimmnachmittag waren wir kurz einkaufen, dann machte ich mir schnell was zum Abendessen und fuhr weiter zum Sensory Awareness. Wo ich fast einschlief, so müde war ich. 

Ähnlich voll gingen die Tage bis zum Wochenende dahin: Telefonate, Arbeit, Abgabetermine, Famile, Haushalt – das volle Programm. Am Donnerstag gab es den ersten (Online) Elternabend, am Freitag hatte ich mit dem Wolf eine Trompetenstunde. Meine Stimmung ist schwankend, ich bin schnell gereizt und genervt von Lärm, der Stimmung in der Familie und den Herausforderungen, die sich gerade gefühlt häufen. Gleichzeitig bin ich voller Freude, Dankbarkeit und innerer Ruhe. Es ist immer beides und je nachdem, welchen Wolf ich füttere, so trage ich die Stimmung weiter.

Die Woche endete mit einem Erste-Hilfe-Kurs an der Schule. Sowohl für die Arbeit an der Schule als auch bei der Wasserwacht muss ich meinen Erste-Hilfe-Kurs alle zwei Jahre wiederholen. Der Kurs war, wie auch beim letzten Mal schon, kurzweilig und sehr praxisnah. Wie haben viel geübt (Herz-Lungen-Wiederbelebung, Defibrillator, Helm abnehmen bei einem Motorradunfall, Verletzungen versorgen) und besprochen, haben gelacht und gescherzt, aber auch ernste Fragen klären können. Zum Mittag gab es ein Mitbringbuffet, was wir in der Sonne essen konnten, weil das Wetter wirklich phantastisch war.

Den Rest des Samstags nutzte ich für einen Spaziergang mit dem Mann, Lesezeit auf der Couch und frühe Bettgehzeit. Den Sonntag nutze ich nun für Familienkram, Wochenplanung und Kraft tanken.

Verlorene Daten – Trauer und Erleichterung

Letzte Woche ist es den Kindern passiert, dass sich ein Glas zähflüssiger Schokodrink über meinen alten Laptop ergoss. Die darauf gespeicherten Daten hatte ich noch nicht vollständig auf meinen neuen Laptop übertragen – eines der Dinge, die ich immer vor mir hergeschoben hatte. ich arbeitete also gelegentlich an beiden Rechnern, mal hier, mal dort. Der Computer verfügte über ein automatisches Backup, sodass keine Eile geboten war. 

Nun ist es so, dass das Backup nicht lesbar und ältere Backups nur unvollständig sind. Wir haben die Festplatte ausgebaut und den Laptop als Ersatzteillager bei Ebay verkauft. Für die Festplatte suchen wir nun einen passenden Adapter, um die Daten noch auslesen zu können. Oder einen Fachmensch, der das für mich tut. 

Ich bin hin- und hergerissen zwischen Trauer (Meine ganze Fotodatenbank von ca 2015-2020 mit allen Familien- und Kinderfotos!), Erleichterung (all der Datenballast!) und Genervtheit (all die Daten, die mir das Leben erleichtert haben, weil ich einfach nur Details ändern oder Anpassen musste. zB bei einer Anzeige oder Flyern). Die gesamten Datein für das alljährlich erscheinende Buch der Möglichkeiten. Weg. Ein Zeichen, es nicht mehr herauszugeben? 

Das ganze Ausmaß des Datenverlustes wird mir erst nach und nach bewusst. Gewiss, auf den Großteil kann ich verzichten, da fällt es mir leicht nach vorn zu schauen. Aber der ganze sentimentale Anteil? Und dann denke ich an die Menschen, die nicht nur Daten, sondern noch viel mehr in der Überflutung verloren haben. Ich bin ruhig darum und überlege, wieviel Aufwand und Geld ich investieren möchte, die Daten noch zu retten. Oder ob es nicht einfacher ist entspannter ist, anzunehmen, was ist und nach vorn zu schauen (um die Kinderfotos tut es mir schon leid. Ihre Fotoalben sind noch immer nicht fertig und vollständig – schnief)

Lesefreude und Buchtipps

Bei einem Ausflug zur Post, habe ich mir einen ganzen Stapel Zeitschriften mitgebracht. Kurzweilige Lesefreude, schöne Bilder und neue Worte für Collagen und Karten. Ich suche mir Rezepte aus der Hygge, lasse mich von Bastelprojekten für meinen Schulkurs in der Landlust inspirieren und schaue schöne Bilder in der Jeanne d’Arc Living. In der Emotion finde ich Textschnipsel für Kunst und Schnipselpoesie. Seit Beginn der ersten Ausgabe habe ich das Anders Leben Magazin abonniert. In jeder Ausgabe finde ich nach wie vor spannende Impulse und Denkanstösse, Artikel über Mut, Nächstenliebe und Mitweltschutz.

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid

Seit dem Sommer habe ich wirklich einen schönen Lesefluss und einige gute Bücher gelesen. Micha hatte mir das Buch „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlich, blaues Kleid“ von Alena Schröder ausgeliehen. Es war sprachlich ganz anders als die beiden vorangegangenen Sommerromane, die ich gelesen hatte, hat mir aber dennoch ganz gut gefallen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge – einmal die Familiengeschichte von Hannahs Großmutter Evelyn während des zweiten Weltkrieges und einmal die von Hannah, einer 27jährigen Studentin, die sich aufgrund eines Briefes auf die Spuren der Vergangenheit begibt, in ihrem Leben aber noch ganz andere Baustellen hat (ihr Studium zum Beispiel). Das Buch ist unterhaltsam und spannend. Ich würde am liebsten eine Fortsetzung davon lesen. Es bekommt von mir vier Sterne, weil es für mich sprachlich und emotional doch nicht ganz an die vorherigen Bücher heran reicht. 

 

4/5

Der Brand

Gleich danach begann ich ein weiteres Buch, auch eine Leihgabe einer Blogleserin und Brieffreundin: „Der Brand“ von Daniela Krien. Peter und Rahel sind schon viele Jahre verheiratet und haben zwei Kinder großgezogen. Irgendwann hat sich ihre Ehe und ihr miteinander verändert. Während ihres Urlaubs, den sie eigentlich in einer Ferienwohnung verbringen wollten, kommen sie sich wieder näher. Mit all den Fragen, die zwischen ihnen stehen. All den Sehnsüchten. Verletzungen und Wünschen.

Ein schönes, leises und zartes Buch, was aber doch eine gewisse Wucht besitzt. Sehr nah am Leben, sogar die Pandemie kommt drin vor. Ich konnte mich sehr gut in die Ehe hinein versetzen, das ein oder andere Thema hat auch etwas in mir angerührt. Ich weiss genau, warum meine Brieffreundin es mir geschickt hat. Und dafür bin ich dankbar.

5/5

Untenrum frei

Schon vor einer Weile habe ich „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski gelesen bzw. als Hörbuch gehört. Ich hatte etwas Respekt vor diesem Buch über Feminismus, war dann aber angenehm überrascht, wie lebendig und unterhaltsam die Autorin das Thema angeht, wie tiefgründig und umfangreich sie Feminismus beleuchtet und wie gründlich sie mit Vorurteilen und festgefahrenen Bildern (die auch ich in mir trage) aufräumt. Ich hab mich mehr als einmal ertappt gefühlt oder gesehen. Ein sehr empfehlenswertes Buch, nicht nur für Frauen.

5/5

Ausblick auf nächste Woche

Auch die kommende Woche wird nicht minder voll sein. Der Kalender ist voller Termine und Aufgaben. In meiner Ablage liegen auszufüllende Formulare, zu zahlende Rechnungen und Post. Zu allem Überfluss haben wir festgestellt, dass unsere Solaranlage wahrscheinlich einen Defekt hat – wir haben trotz Sonnenschein kein warmes Wasser. Auch darum müssen wir uns also kümmern. Kommendes Wochenende fahren wir zu meinen Eltern, um den 70. Geburtstag meines Vaters zu feiern. Dem gehen bereits zahlreiche organisatorische Telefonate mit der ganzen Familie voraus. 

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

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