Asemisches Schreiben

Noch ganz inspiriert vom Kalligrafiekurs mit Torsten Kolle im November und motiviert vom Jahresanfang, habe ich mich in den ersten Tagen mit asemischen Schreiben, oder auch Scriptuale, genannt, beschäftigt.

Das ist eine Art zu schreiben, ohne semantische Inhalte zu vermitteln. Eine Geste, ein Ausdruck. Du kannst diese Schreibform nutzen, um Hintergründe zu gestalten, expressiv zu Arbeiten oder deine Kunst mit Schriftelementen zu ergänzen. Diese Technik eignet sich hervorragend, um ein Schreibwerkzeug mit seinen Möglichkeiten zu erkunden und kennenzulernen. So habe ich mir eine Falt- und eine Ziehfeder geschnappt und losgeschrieben.

Die Tinte sollte flüssig und gut fliessend sein. Ich nutze Sumi-Ink und Wasser auf verschiedenen Untergründen. Meistens einfaches Skizzenpapier, aber auch transparente Papiere und Packpapier zum Zeichnen. 

In der Art des asemischen Schreibens bist du völlig frei im Ausdruck. Probiere verschiedene Rhythmen, Richtungen, Werkzeuge aus. Höre Musik dazu oder spüre, was aus dir heraus auf das Papier fliessen will. 

Die entstandenen Blätter nutze ich später für Collagen, Geschenk- und Bastelpapiere, als Grundlage für Übungsblätter und zum Zeichnen.

Im Video zeige ich dir die bisher entstandenen Blätter und wie ich beim Schreiben vorgehe. 

Faltfeder und Ziehfeder

Die Ziehfeder (auch Reißfeder oder Ruling Pen genannt) findest du in alten Zirkelkästen oder im Kalligrafiebedarf. Mit einer Stellschraube kannst du die Linienbreite variieren. Je nach Ansatzwinkel der Feder entstehen sehr feine oder auch dickere Linien. Die Ziehfeder verfügt also über eine große Bandbreite von Ausdrucksmöglichkeiten. Bisher habe ich dieses Werkzeug selten genutzt, weshalb es mir nicht so vertraut ist. Deshalb probiere ich nun neugierig, was ich damit tun kann – für den Anfang zunächst, ohne konkrete Buchstaben oder Texte damit zu schreiben.

Ähnlich verhält es sich mit der Faltfeder. Faltfedern gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen. Ich habe meine vor einigen Jahren von Sandra geschenkt bekommen, aber immer nur zaghaft und auch ein bisschen frustriert damit herum probiert. Jetzt möchte ich sie besser kennenlernen. 

Ähnlich wie die Ziehfeder verfügt die Faltfeder über eine Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten und Strichvariationen, je nachdem in welchem Winkel ich sie ansetze. 

Nun bin ich ganz neugierig, was diese Spielwiese noch zu bieten hat. Ich bin erst am Anfang, und es werden noch viele weitere Blätter entstehen, bevor ich dann vielleicht auch Buchstaben damit schreiben werde.

Weitere Inspiration

Wenn dich das Thema asemisches Schreiben interessiert, findest du hier ein paar weiterführende Quellen, in welche Richtung diese Art des Experiments weitergeführt werden kann. Ich finde das sehr spannend!

Hat dir der Beitrag gefallen? Wie StrassenkünstlerInnen der Hut, steht hier im Blog eine Teekasse. Nur eben virtuell. Wenn du magst, kannst du mir einen Tee ausgeben. Oder Farben und Papier. Danke für die Wertschätzung <3

2 Kommentare zu „Asemisches Schreiben“

  1. Dieser Blogartikel kommt genau zur richtigen Zeit, liebe Ramona. Ich suche seit Tagen solche Schriften zur Inspiration und bin in Google mit Suchbegriffen “Phantasieschriften” etc. nicht fündig geworden. Jetzt weiß ich, wonach ich suchen muss, und habe zudem noch die Anregungen und Tipps von Dir 🙂
    Vielen Dank!!

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